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MGV "Cäcilia" 1854 Westönnen

Verfasser: Hubert Körner

 

Vorbemerkung des Verfassers:

 

Für den Zeitraum 1854 – 1957 existieren teilweise nur spärliche Unterlagen. Deswegen sind die nachstehenden Ausführungen (bis 1957) zum großen Teil dem von Lehrer Heinrich Westhues verfassten und im Jahr 1966 von der Gemeinde Westönnen herausgegebenen „Heimatbuch des Kirchspiels Westönnen“ entnommen.

Ergänzungen sind vom Verfasser dieser Jubiläumsschrift aufgrund eigener Recherchen eingefügt worden.

 

1854

 

„Draußen in der Welt ertönen die Rufe nach sozialem Ausgleich. Das heftige Verlangen breiter Volksmassen nach Erreichung dieses Zieles hatte sechs Jahre zuvor zur Revolution geführt. Am politischen Himmel zogen Wolken staatlichen Machtstrebens auf und verdichteten sich immer mehr.

 

 

Zu dieser Zeit, es war am

 

10. Mai 1854,

 

versammelten sich etwa 20 Männer aus Westönnen in der Absicht, einmal in der Woche den Gesang zu pflegen. Diese Männer stellten ihre Arbeit unter den Schutz der heiligen Cäcilia, der Schutzpatronin der Pfarrgemeinde, und nannten nach ihr den Verein„Männergesangverein Cäcilia“.

Das älteste Foto vom Chor -

4. von links: Präses Franz Th. Fantini, in der Mitte stehend : Dirigent Lehrer Flashar

In den Statuten wurde festgelegt, dass der MGV „Cäcilia“ weltlichen und kirchlichen Gesang in gleicher Weise pflegen soll. So bereicherte man kirchliche Feiern an den Hochfesten durch gesangliche Darbietungen und gab Proben von der Pflege des weltlichen Gesangs in den öffentlichen Konzerten….“

 

„Außer der Pflege des Gesanges“, heißt es dann weiter, „machte es sich der Verein zur Aufgabe, untereinander echte Geselligkeit zu pflegen. Diese Geselligkeit sollte nicht nur innerhalb des Vereins, sondern von hier in die Gemeinde ausstrahlen.

 

So entschloss man sich, außer einem jährlichen öffentlichen Konzert, einmal im Jahre die Bevölkerung in den Genuss eines Theaterabends zu versetzen. An solchen Abenden wurden teils heitere, teils ernste Stücke geboten, die wichtige Lebensfragen zum Inhalt hatten.

 

Aus dieser Zeit ist noch bekannt, dass die Gründungsversammlung in der Gastwirtschaft Buck (vorher Wulf, jetzt Hagen) stattfand, woselbst dann auch die Übungsabende mit stets vollzähliger Beteiligung aller Mitglieder abgehalten wurden.“

 

Stadtarchivar H. J. Deisting, Werl, hat festgestellt, dass zu den Gründern des Vereins der 1833 in Werl geborene Kaufmann Franz Theodor Ch. Fantini gehört, dessen Vorfahren erwiesenermaßen aus Italien stammen und 1689 nach Düsseldorf kamen. Besagter Fantini siedelte sich zwischen 1855 – 1858 in Westönnen an. Er kann als Spiritus Rector des MGV „Cäcilia“ 1854 Westönnen angesehen werden und ist zudem auch Ahnherr der Kaufmannsfamilie Sauer, die jahrzehntelang eine enge Verbundenheit mit dem MGV hatte. Fantini war der 1. Präses (Vorsitzender) des Vereins.

Es vergingen Jahre und Jahrzehnte. Immer mehr sangesfreudige Männer kamen zu den wöchentlichen Übungsstunden.

 

1870/71

 

„Wegen des Deutsch-Französischen Krieges fielen alle Übungsabende aus, wie auch sonst nichts weiter unternommen wurde“, meldet ein kurzer Bericht.“

 

 

1893

 

Nach einem neuen, gut geführten Protokollbuchgehörten dem Gesangverein in diesem Jahr 17 Mitglieder an. Sie wurden zum ersten Mal namentlich aufgeführt:

Franz Sauer, Viktor Klenter, Theodor Hupertz, Gustav Romberg, Josef Holthoff, Heinrich Stewen, F. Hoffmeier, B. Hering, F. Th. Fantini, M. Buck, P. Topp, Hr. Langenhorst, Franz Fritze, Josef Hagen, Adam Romberg, C. Lauren, Franz Schriek.

 

Den Vorstand bildeten: Franz Sauer, Präses, Gustav Romberg,

Schriftführer und Rendant, Heinr. Stewen und Th. Hupertz als Beisitzer.

Dirigent war Lehrer Flashar.

Stellvertretender Dirigent: Lehrer Bremmerich aus Mawicke.

Schon bald kamen sieben weitere Mitglieder dazu.

 

In der 1893 abgehaltenen Generalversammlung wurden die alten Statuten vom Vorstand und allen Sängern einer „gründlichen Durchberatung“ unterzogen. Eine Änderung war nach einem einstimmigen Beschluß nicht erforderlich: „…man hielt es im Gegenteil der Mühe wert, die alten Statuten noch besser zu befolgen“. Diese Statuten von 1893, die als identisch mit denen aus dem Gründungsjahr angesehen werden können, liegen im Original im Stadtarchiv Werl.

Auch ging jetzt der Wunsch nach Anschaffung eines „Pianos“ in Erfüllung. Der Dirigent Lehrer Flashar und Präses Franz Sauer wurden beauftragt, bei der Firma August Roth in Hagen ein Klavier zu kaufen. Es kostete die damals sehr hohe Summe von 530 Mark. Die vorerst erforderliche Bürgschaft leisteten die Vorstandsmitglieder Jos. Holthoff und F. Th. Fantini; sie ging aber schon bald auf den ganzen Verein über, wodurch jedes Mitglied gleiches Anrecht auf das Instrument erhielt. Mit großherzigen Spenden und den monatlichen Beiträgen der Mitglieder wurde die Schuld bald gelöscht.

 

1895

 

Am 13. und 20. Januar wurde ein „Concerte“ im Saal Buck veranstaltet. Es gab auch „theatralische Vorträge.“

 

1896

 

Am 9. und 16. Februar verzeichnet das „Cassa-Buch“ Einnahmen aus zwei Konzerten.

Lehrer Flashar trat im Herbst aus gesundheitlichen Gründen als Dirigent zurück. Im Generalversammlungsbericht vom 20. Juli 1905 heißt es Bemerkenswerterweise dazu:

„In den Jahren 1897 – 1902 entbehrte der Verein der rechten Leitung, in dem der erkrankte Dirigent, Herr Lehrer Flashar, weder die Lust noch auch die Zeit fand, an den regelmäßigen Übungsstunden des Vereins sich herzubemühen.“

Am 11. November wurde Musiklehrer Paul Rossow, Werl, zum Dirigenten gewählt, für den schon im Februar 1895 Aufwendungen erbracht wurden. Wahrscheinlich ist er für den erkrankten Dirigenten Flashar eingesprungen. Nach den Eintragungen im „Cassa-Buch“ erhielt er Zuwendungen bis 1901, was dem zuvor erwähnten Generalversammlungsbericht von 1905 widerspricht, denn in den Jahren 1899 und 1901 sind Einnahmen aus Konzerten ausgewiesen. Sie waren die Haupteinnahme des Vereins.

Lehrer Rossow hat zumindest dem Chor für diese Konzerte zur Verfügung gestanden.

 

1897

 

Nach vielen Jahren erfolgreicher Arbeit trat 1897, wie der Generalversammlungsbericht aus dem Jahr 1905 (!) sagt, eine fast fünfjährige „dirigentenlose“ Zeit an. Aber gerade in dieser Zeit standen die Sangesbrüder in unverbrüchlicher Treue zusammen. Der damalige Protokollführer schrieb über diese Zeit unter anderem: „Da war es nächst dem Vorsitzenden Herrn Sauer, der zweite Vorsltzende des Vereins, Herr Gustav Romberg, der sich des hilflosen Waisenkindes liebevoll annahm, die zerstreuten Mitglieder um sich scharte und sein musikalisches Talent ganz in den Dienst des Vereins stellte. Unter seiner Führung fühlten sich die Mitglieder wieder zusammengehörig, hielten ihre regelmäßigen Versammlungen ab und lernten fürwahrhalten den Spruch: „Singe, wem Gesang gegeben – im Gesang blüht frohes Leben.“

 

1902

 

Dann spricht das Protokoll, nachdem wieder ein neuer Dirigent, Lehrer Aßhoff, im Jahr 1902 das Amt übernommen hatte, von der neu angebrochenen Blüte des Vereins. Der Schriftführer schließt seinen Bericht mit den Worten: „Es erschienen fast in jeder Stunde sämtliche Mitglieder des Vereins, um den Gesang zu pflegen, nach des Tages harter Arbeit sich im Kreise froher Sangesbrüder zu erholen, eingedenk der Worte:

Wo man singt, da laß dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder!“

 

1903

 

In diesem Jahr wurde das im Jahr 1893 angeschaffte Piano mit der Bedingung „der freien unentgeltlichen Benutzung durch den Verein bei seinen Übungen und Konzerten“ an den Gastwirt Heinrich Hagen, Nachfolger des Gastwirts M. Buck, für 250 Mark verkauft. Es erhielt seinen Platz in dem von ihm im gleichen Jahr erbauten Saal. Damit bekam der Verein endlich einen großen Raum, in dem er ungestört seine Übungsstunden, vor allem aber auch Konzerte und Feste abhalten konnte.

„Wer nun noch fernbleibt“, so schrieb man ins Protokollbuch, „muß für jedes Versäumnis 10 Pfennig Strafe zahlen, ausgenommen, wenn er sich vorher entschuldigt – bestätigt sich aber die Entschuldigung nicht, so sind 30 Pfennig fällig.“

Das war eine gestrenge Anordnung, doch sie kam ganz selten zur Anwendung. In der Zeit der Frühjahrsbestellung und der Erntearbeiten im Herbst gab’s meistens eine Ruhepause. Dann aber wurden die Übungen wieder mit neuem Eifer aufgenommen, um das Winterprogramm vorzubereiten; denn in die Winterzeit fielen fast alle Veranstaltungen.

 

1904

 

Im Jahr 1904 erfüllte sich auch der schon seit langer Zeit von allen Mitgliedern gehegte Wunsch nach Anschaffung einer Vereinsfahne. Sie kostete 284 Mark. Auch dieser Kaufpreis wurde hauptsächlich durch freiwillige Spenden der aktiven und passiven Mitglieder ermöglicht. Die Einweihung der Fahne erfolgte am 24. Nov. 1904 durch den damaligen Pfarrer Vedder in einem feierlichen Hochamt, wobei der Chor mehrere mehrstimmige Lieder zu Gehör brachte. Die Fahne zählte mit zu den Kirchenfahnen. Sie hatte ihren Platz in der Kirche unterhalb der Orgelbühne; nur bei hohen kirchlichen und weltlichen Feiern und bei Beerdigungen, besonders eines Vereinsmitgliedes, verließ sie diesen Platz und wurde, von „Fahnenoffizieren“ begleitet, dem Verein vorangetragen.

 

 

1906

 

In der Generalversammlung dieses Jahres wurde dem ältesten Vereinsmitglied und ehemaligen Vereinswirt M. Buck (gestorben 1910) vor allen Mitgliedern und Ehrenmitgliedern ein „Diplom“ überreicht, wofür er sich beim Verein mit einem Sparkassenbuch über 200 Mark bedankte, doch mit der Maßgabe, „…daß die Zinsen des Kapitals der zeitige Vikar in Westönnen für die Abhaltung eines feierlichen Hochamtes für die lebenden und verstorbenen Mitglieder erhalten soll. Wenn möglich, soll das Hochamt jedes Jahr am Tage der heiligen Cäcilia, der Patronin der Pfarrgemeinde und des Gesangvereins, gelesen werden.“

So bekundete das Mitglied Buck seine Liebe und Treue zum Verein im schönsten Maße, doch machte er auch eine Einschränkung: „Sollte sich der Verein aber auflösen oder den Charakter eines kirchlichen Vereins abstreifen, soll das Vermächtnis an den Geschenkgeber oder dessen Familie zurückfallen und gleichen Zwecken dienen.“

 

 

„Die Sitte, für die verstorbenen Mitglieder ein Jahresseelenamt lesen zu lassen, bestand schon seit der Gründung des Vereins. Es war Ehrensache eines jeden Mitgliedes, daran teilzunehmen, ihrer toten Sangesbrüder zu gedenken und beim Singen des „vierstimmigen Miserere“ dabei zu sein. Das „Miserere“ wurde auch bei der Beerdigung eines Mitgliedes auf dem Wege von der Kirche zum Friedhof gesungen. Am Grabe erklang dann das Abschiedslied „Da unten ist Friede – da unten ist Ruh“. Dann senkte sich die Fahne dreimal über dem Grab des Verstorbenen.“

 

1906 stellten sich die Mitglieder der Kamera – ein damals noch ungewöhnliches Ereignis. Anlaß dazu waren die Jubiläumsfeier des Mitgliedes Buck und das noch nachzuholende „Fünfzigjährige“ des Vereins.

 

1909

 

Am 28. April fand ein Konzert statt, zu dem der Bariton Carl Koch aus Dortmund verpflichtet wurde. Die Leistungen des Chores wurden als „des hohen Lobes wert“ bezeichnet.

„Beim Besuch des Bischofs von Paderborn übernahm der Verein die Gesänge zu den Empfangsfeierlichkeiten. Er trug auch nach dem Fackelzug, der dem hohen Würdenträger gebracht wurde, mehrere Chöre vor.“

Nach diesen Einzelheiten aus dem Vereinsleben der „Cäcilia“ noch einiges über das bisherige Wirken des Vereins und den Eifer seiner Mitglieder im Besonderen:

„Wie berichtet, waren die Übungsstunden stets ausgefüllt mit der Einstudierung neuer Messen, Kirchen- und Volkslieder und mit der Vorbereitung von Konzerten und geselligen Veranstaltungen. Es war Tradition und Verpflichtung, dass der Verein mit seinen Gesängen zur Verschönerung des Gottesdienstes und somit zur Verherrlichung Gottes und der Erbauung der Gläubigen beitrug. So wurde am 24. 11. 1895, dem Fest der hl. Cäcilia, im Hochamt die Messe „Missa Tertia“ gesungen.

Weiter erwähnt das Protokollbuch, dass „durch den unermüdlichen Fleiß des Dirigenten und den rastlosen Eifer der Mitglieder es ermöglicht wurde, mehrere schwere Chöre sowie vierstimmige Messen und die Litanei von Haller einüben zu können, welche dann an hohen Festen während des Hochamtes und der Nachmittags- oder Abendandachten vorgetragen wurden.

Auch an „Vokal- und Instrumental-Concerten“, verbunden mit kleinen „theatralischen Vorträgen“, hat es damals nicht gefehlt. Für das am 13. Januar 1895 stattfindende „Concerte“ wurden sogar gedruckte Programme verkauft. In „zwei Abteilungen“ gab es dreizehn Darbietungen. Mitwirkende waren nur Mitglieder der „Cäcilia“ Westönnen. Das Konzert musste wegen großen Andrangs zweimal wiederholt werden. Auch an große und kostspielige Konzerte wagte man sich heran, so auch am 21. 4. 1907. Abwechselnd brachte man hierbei Chorlieder und Solovorträge für Gesang, Klavier und Geige zu Gehör. So wirkten außer dem hiesigen Gesangverein der Musikdirektor Ahshauer aus Neheim, der Geigenspieler Frenzel aus Arnsberg und der Konzertsänger Koch aus Dortmund mit. Sie bedienten sich dabei eines eigens dazu herbeigeschafften Konzertflügels von der Firma Ibach und Sohn aus Barmen aus dem Magazin Jürgens in Hamm. Auch diese auserwählten musikalischen Darbietungen fanden in der ganzen Pfarrgemeinde dankbare Zuhörer.

Zu den geselligen Veranstaltungen gehörten vor allem die schönen Weihnachts- und Christbaumfeiern, die meistens mit einer Verlosung oder Versteigerung für eine guten Zweck, besonders für das Westönner Schwesternhaus, verbunden waren, ferner die bunten, immer mit guter Stimmung geladenen „Kappenfeste“ zur Fastnachtszeit und nicht zuletzt auch die fröhlichen Wanderungen nach Niederbergstraße, Illingen, Niederense und zu der damals noch im Bau befindlichen Möhnetalsperre, einmal hierhin, einmal dorthin.“

 

1911

 

Im Januar 1911 wurde der Sohn des Präses, Franz Sauer jr. Schriftführer. Er blieb es bis zum Januar 1922, in dem auch das Protokollbuch endet.

 

1913

 

Im Januar wurde, nach dem Tod des Präses Franz Sauer, ein neuer Vorstand gewählt.

1. Vorsitzender: Gustav Romberg, 2. Vorsitzender: H. Huffelschulte, Schriftführer blieb Franz Sauer jr., Kassierer wurde Franz Fritze, Beisitzer: Fr. Brand und Th. Huppertz.

„Im Herbst veranstaltete der Verein ein Wohltätigkeitskonzert zum Besten des hiesigen Schwesternhauses.“ Der Reinerlös betrug 190 Mark.

 

1914

 

Im ersten Weltkrieg wurde es stiller um den „Cäcilien-Verein“. Fast alle Mitglieder wurden zu den Waffen gerufen. Zwei Mitglieder kehrten nicht zurück: Franz Fritze und Fritz Kenter.

 

1920

 

„Der Vorstand wurde infolge der langjährigen Unterbrechung ganz neu gewählt und zwar:

1. Vors. Herm. Huffelschulte

2. Vors. Theodor Huppertz

Schriftführer: Franz Sauer

Kassierer: Wilhelm Wittmers

Beisitzer: Franz Brand und Theodor Schulte.

Dirigent war Lehrer Franz Ahshoff, Westönnen.

Umständehalber musste das Übungslokal Hagen aufgegeben werden. Nun wurde im Lokal Carl Nacke geprobt.

Der monatliche Mitgliedsbeitrag wurde auf eine Mark erhöht.

Am 2. Weihnachtstag wurde nach 6 Jahren erstmalig wieder ein gemütlicher Familienabend veranstaltet.

 

1922

 

Der Kassenbestand Anfang 1922 betrug 628 Mark. Aufgrund einer großartigen Weihnachtsverlosung erhöhte sich der Kassenbestand auf 2014 Mark! Nur 4 Jahre nach dem Krieg war das eine erstaunliche Entwicklung! Auch ein Gänseköppen wird erwähnt.

 

1924

 

Zehn schwere Kriegs- und Nachkriegsjahre waren vergangen. Es war im August des Jahres 1924. Das Vereinsleben der Jugend bedurfte einer Neubelebung und einer Neuorganisation. Nach mehreren beratenden Sitzungen eines Schutzvorstandes der Jugend kam man zur Bildung mehrerer Jugendgruppen. An die Spitze stellte sich eine aus reiferen Männern bestehende Gesangabteilung, die den Namen „Jungmännergesangverein Westönnen von 1924“ annahm. Es waren ca. 25 sangesfreudige Männer. Dirigent wurde Lehrer Adolf Horsch aus Mawicke. Die Übungsstunden waren im Saal der Gaststätte Hagen. Schon im gleichen Jahr nahm er am Gesangwettstreit der „Vaterländischen Liedertafel“ in Arnsberg teil. „Mehrere Vokal- und Instrumentalkonzerte unter Mitwirkung auswärtiger Vereine brachten dem Verein mehr Ansehen, Beachtung und Freunde. Neben der Pflege der edlen Sangeskunst widmete sich der Verein auch der Pflege der Geselligkeit. Die Vereinsmitglieder betrachten sich als Brüder einer Familie, Freud und Leid wird miteinander geteilt. Die stattgefundenen Vereinsfeierlichkeiten, Weihnachtsfeiern und Theateraufführungen mit durchschlagendem Erfolg sind ein bleibendes Gedenken.“ So steht es als Rückschau im Festbuch des Vereins zum Gesangwettstreit 1932.

Die neuen Sänger gingen frisch ans Werk und wieder wurde der Chor zur Blüte und zu vielen Erfolgen geführt.

Zur Unterstützung der in diesem Jahr gegründeten sog. Jugendvereinigung hat der Chor bis zum Kriegsbeginn 1939 jährlich Beiträge geleistet.

 

1925

 

In diesem Jahr wurde der Sängerkreis Haar-Börde gegründet auf Veranlassung von Lehrer Adolf Horsch aus Mawicke, der 1. Vorsitzender wird. Zu den Gründungsmitgliedern gehört auch der Westönner Chor.

 

Das Schützenfest wurde zum 1. Mal in der neuen Halle gefeiert, die mit Unterstützung des ganzen Dorfes, insbesondere der Vereine und natürlich auch mit tatkräftiger Unterstützung der Sänger gebaut wurde.

 

1926

 

Am 24. Oktober veranstaltete der Chor ein Konzert.

 

1927

 

Am 31. Juli wurde in Günne das 1. Bundesfest des neuen Sängerkreises Haar-Börde gefeiert, an dem auch der Jung-Männer-Gesang-Verein teilnimmt. Auch aus dem Nachbarort Mawicke nimmt der MGV „Frohsinn“ teil! Das Kassenbuch weist Einnahmen aus Theateraufführungen und einer Fastnachtsfeier nach.

 

1928

 

Am 29. Januar veranstaltete der Chor einen Liederabend im Karlheimschen Saal in Westünnen bei Hamm. Mit 16 vorgetragenen Liedern wollte man Anregung für die Gründung eines Männerchores geben, den es in Westünnen nicht gab. Das scheint Früchte getragen zu haben, denn 1932 nahm am Gesangwettstreit in Westönnen der Kath. Männergesangverein Westünnen bei Hamm teil!

Am 2. Dezember wurde ein Wohltätigkeitskonzert zu Gunsten der im Kirchspiel Westönnen tätigen Ordensschwestern gegeben.

 

1929

 

Am 9. Juni feierte der neue Sängerkreis Haar-Börde sein 3. Bundesfest in Westönnen.

 

1930

 

„Im Oktober 1930 erhielt der Verein in dem Hochw. Herrn Vikar Josef Jurowsky (Vikar in Westönnen von Oktober 1929 bis April 1932) einen eifrigen Förderer. Mit ihm hat der Verein durch Aufbringung bedeutender Geldmittel einen hervorragenden Anteil an dem Ausbau eines Teiles der Schützenhalle zum Jugendheim.“

Der Erlös einer Theateraufführung im Oktober von 357,73 RM kam dem Schwesternheim zugute, wie auch viele andere Einnahmen aus Theaterabenden.

 

1932

 

Chorleiter war Adolf Horsch aus Mawicke. Dem Vorstand gehörten an: 1. Vorsitzender Josef Hering, 2. Vorsitzender Heinrich Topp, 1. Schriftführer Wilhelm Hoffmann, 2. Schriftführer Heinrich Sendker, 1. Kassierer Josef Coersmeyer, 2. Kassierer Hermann Kaiser, Notenwart Johannes Schulte, Beisitzer Adam Müller und Hermann Meges.

Der Chor hatte am 20., 21. und 22. August 21 auswärtige Vereine aus z. B. Westünnen, Bremen, Werl, Affeln, Lüttringen, Unna, Dortmund, Lünen, Münster und Geseke zu einem Gesangs-Wettstreit eingeladen. Als sogenannte Standlokale waren den Chören die Gaststätte Nacke, Stewen, Schulte, Hagen und Kappen zugewiesen. Den Siegern der in 5 Chorklassen eingeteilten Chöre winkten Preise von 30 RM, 20 RM und 10 RM.

Der Verein war nach dem Fest in einer guten finanziellen Situation. Das Kassenbuch weist am 31. Dezember 1932 ein Darlehen von 900 RM (!) zur Unterstützung der damals in Westönnen existierenden Jugendvereinigung aus.

 

1933

 

Die Generalversammlung am 19. Februar beschloss neue, heute noch vorliegende Statuten. „Man besann sich auf die alte Tradition, die sich so gut bewährt hatte, und nannte den Verein wieder „Männergesangverein Cäcilia“.

Der im Jahr 1932 amtierende Vorstand wurde, um Theodor Rufaut erweitert, im Amt bestätigt. Unter dem neuen Namen entrichtete er seine Beiträge an den Sängerkreis.

 

 

1934

 

Nachfolger des Dirigenten Adolf Horsch wird sein Sohn, Stadtinspektor Theodor Horsch aus Neheim-Hüsten.

Der nur als Einzelblatt vorhandene Jahresbericht für 1934 vom 23. Febr. 1935 lässt erahnen, wie die damaligen nationalsozialistischen Machthaber Einfluss auf alle Vereine, so auch auf den MGV „Cäcilia“ ausübten. Dort heißt es:

„Wieder liegt ein Jahr des nationalen Umbruchs, des wirtschaftlichen Aufstiegs hinter uns. Wir haben auch nun gelernt, deutsch zu denken, zu fühlen und zu handeln. Auch im Sängerleben hat das verflossene Jahr gewaltige Veränderungen hervorgerufen. Alles möge sich vollzogen haben zum Besten des deutschen Liedes und zum Wohle des lieben Vaterlandes. Auch unser Verein stand nicht abseits. An dem Geschehen des letzten Jahres nahm der Verein innigsten Anteil. Wenn der Verein sich auch nicht zu gewaltigem Geschehen aufschwingen konnte, so war das Vereinsleben verhältnismäßig rege. In den üblichen Gesangsstunden, die leider nicht nimmer vollzählig besucht waren, wurde das deutsche Lied unter rühriger Leitung des Dirigenten fleißig gepflegt.“ Und weiter heißt es: „Mit den Vereinen der Nachbarschaft hielt die „Cäcilia“ enge Freundschaft, besuchte ihre Feste und unterstützte so auch ihre Feste, wie es Sängern eigen sein soll. Ein besonderes Ereignis im Sängerleben ist die Eingliederung ländlicher Vereine des Kreises Soest in den neuen Verband (Kreis Soest), die auch unser Verein auf entsprechende Einladung hin vollzog.“

Zu Grabe getragen wurden der Ehrendirigent Franz Ahshoff und das Ehrenmitglied Franz Brand. Das Sängerfest in Waltringen sieht den Verein als Teilnehmer.

Drei Theateraufführungen (21. und 25. Januar sowie am 26. Dezember) wurden veranstaltet.

 

Der nur 1-1/2-seitige Bericht schließt mit den bemerkenswerten Worten: „Möge ein glückliches Geschick uns noch recht lange in sangesbrüderlicher aber fleißiger Arbeit und Eintracht zusammenhalten zum Wohle und Besten der deutschen Lieder. Heil Hitler.“

Der Verfasser hat seinen Namen nicht hinterlassen.

 

 

1935

 

1. Vorsitzender des Vereins: Theodor Hupperts, Schriftführer: Josef Weber, Kassierer: Fritz Sendker. Der Verein hatte 21 Mitglieder, davon 12 Sänger unter 25 Jahren.

Die Übungsstunden wurden im Lokal Theodor Schulte am Westönner Bahnhof abgehalten.

 

1936

 

Am 7. Juni richtete der Chor eine Jubelfeier aus Anlass seines 80. (?) Stiftungsfestes in der Schützenhalle aus.

 

Einen Antrag auf Erlass der Lustbarkeitssteuer für dieses Fest richtete der Verein an Bürgermeister Hubert Kerkhoff mit der Begründung:
“…dass der Verein sich in einer schlechten finanziellen Lage befindet, zumal er seine Einkünfte aus früheren Festveranstaltungen restlos zum Ausbau des Jugendheimes hergab und die sich auf annähernd 1.000 RM belaufen.“

Dem Antrag wurde stattgegeben.

Am 25. Oktober war der Verein Teilnehmer an einem Gesangwettstreit in Werl. Seine Gesamtleistung wurde als voll befriedigend bewertet.

 

 

1939

 

Das Vereinsleben wurde zum dritten Mal (1870/71, 1914/18 und 1939/45) schwer erschüttert.

Der grausamste aller Kriege begann. Viele Mitglieder des Vereins mussten Abschied nehmen, um dem Vaterlande zu dienen. Die daheimgebliebenen Sänger standen in diesen schweren Kriegsjahren zwar treu zusammen, aber zur Aufrechterhaltung der Übungsstunden fehlten ihnen die jungen frischen Stimmen der Kriegsteilnehmer und die eigene Lust und Freude am Singen. Sechs Sänger kehrten aus dem Krieg nicht zurück:

Die Gebrüder Paul und Fritz Sendker, Theodor Humpert, Wilhelm Struck, Wilhelm Topp und als vermisst gilt Josef Romberg.

Der Männergesangverein „Cäcilia“ trauert um die im ersten und zweiten Weltkrieg gefallenen Sangesbrüder und wird sie nicht vergessen!

 

 

1940

 

Das Kassenbuch des Vereins endet mit Eintragungen 1940. Der letzte eingetragene Beleg ist bezeichnenderweise eine Quittung von Pfarrer Meyer über 5 RM für eine Messe zum Cäcilienfest für die lebenden und verstorbenen Mitglieder!

 

Als Vorsitzender sind genannt: Wilhelm Hoffmann, Schriftführer Josef Weber und als Nachfolger von Theo Horsch als Chorleiter, wahrscheinlich ab Anfang 1938, ist Lehrer Otto Grund.

Während des Krieges ruhen alle Aktivitäten des Vereins. Die Daheimgebliebenen halten aber zusammen.

 

1942

 

Am 22. März 1942 ernennt der Sängerkreisführer des Sängerkreises Soest, Wilhelm Högger, „den Sangeskameraden Josef Weber, Westönnen, mit sofortiger Wirkung zum Chorführer des MGV „Cäcilia“ Westönnen.

 

1945

 

Nach Beendigung des Krieges rief der Verein, hier war Vorsitzender Josef Weber die treibende Kraft, seine heimgekehrten Sangesbrüder wieder zusammen.

„Mit großem Eifer und tiefem Ernst, gedenkend der alten Tradition und fußend auf den alten Statuten des nun schon mehr als 90-jährigen Vereins, nämlich: den Kirchen- und Volksgesang zu pflegen und den Mitgliedern des Vereins und den Westönnern Erholung und Unterhaltung zu bieten, wurden die Übungsstunden wieder aufgenommen und mit großem Fleiß durchgeführt.“

Dirigent in den letzten Wochen des Jahres war noch Lehrer Otto Grund, der dieses Amt im Januar 1946 an Studienrat Heinz Meyer aus Westönnen abgab. Die Zahl der Mitglieder wurde von Jahr zu Jahr größer, erfreulicherweise meldeten sich viele junge Leute. Der Verein hatte über 50 Mitglieder. Bald trat man auch wieder mit musikalischen Darbietungen und geselligen Veranstaltungen an die Öffentlichkeit.

 

1946

 

Die erste Quittung im Kassenbuch belegt eine Ausgabe für den Dirigenten Meyer über 70 RM – die Vergütung für Januar und Februar.

Schon am 8. September veranstaltete der Chor mit großem Erfolg ein Konzert im Saale Hagen. Weitere Mitwirkende waren die Feuerwehrkapelle Westönnen unter der Leitung von Anton Wittmers, Josef Weber und Franz Potthof als Solisten, Walter Schindler, Violine und Elfi Maillard als Begleitung.

Ehrenmitglied des Vereins war Franz Schriek.

 

1947

 

In der Generalversammlung am 4. März wurde unter dem kurzzeitig als Vorsitzenden fungierenden Wilhelm Gossmann die Satzung aus dem Jahr 1933 mit einigen kleinen Abänderungen neu beschlossen. Von 53 aktiven Sängern waren 46 anwesend.

Zwei Theateraufführungen am 15. und 17. Februar sind nachgewiesen.

Im Saal der Gaststätte Hagen wurde am 16. Nov. 1947 ein Konzert veranstaltet.

Chorleiter Heinz Meyer übernahm zusätzlich das Amt des 1. Vorsitzenden von Josef Weber.

 

1948

 

Das erste Sängerkreisfest nach dem Krieg fand am 5. September in Körbecke statt.

Für den verhinderten Chorleiter Meyer leitet von Juni bis November 1948 Konrektor Wilhelm Högger aus Soest den Chor. Er dirigierte am 14. November ein Konzert in der Schützenhalle.

 

1949

 

Nach dem Rücktritt von Heinz Meyer (er bleibt Chorleiter) wurde Josef Weber erneut 1. Vorsitzender.

Am 20. und 27. Februar fanden Theateraufführungen statt.

Vikar Droste wurde am 3. Mai eine Ehrenurkunde verliehen.

In der Schützenhalle findet am 29. Mai ein Konzert statt.

 

1950

Wie in den Vorjahren wurde in der Schützenhalle Theater gespielt, diesmal am 18. und 19. Februar.

Der Sängerkreis Haar-Börde (er hatte 17 Mitgliedschöre) feierte sein 25-jähriges Bestehen am 21. Mai in der Westönner Schützenhalle. Lehrer Adolf Horsch wurde wegen seiner großen Verdienste zum „Sängervater der Haar und Börde“ ernannt. Gleichzeitig feierte der MGV „Cäcilia“ sein 96. Stiftungsfest. Das Festbuch verzeichnet 53 aktive Sänger.

 

Der ehemalige Chorleiter Lehrer Otto Grund wurde im Mai zum Ehrendirigenten ernannt.

 

1951

 

Im August schied Studienrat Heinz Meyer als Chorleiter aus. Der Dank für seine verdienstvolle Tätigkeit wurde ihm in einer Ehrenurkunde ausgedrückt. Sein Nachfolger ab September wurde Oberlehrer Franz Rüsse aus Werl.

Im Oktober stirbt Ehrendirigent Otto Grund.

 

1954

 

„Das Jubiläumsfest zum hundertjährigen Bestehen des Vereins wurde am 15. und 16. Mai gefeiert. Damit verbunden war das Kreisfest des Haar-Börde-Sängerkreises unter dem 1. Vorsitzenden Leo Temme. Das ganze Dorf hatte Festschmuck angelegt, und der Frühling hatte ihm dabei geholfen mit frischem Grün, bunten Blumen und Blütenzweigen. Der Jubelverein selbst hatte keine Mühen und Opfer gescheut, dem Fest einen würdigen Rahmen und Inhalt zu verleihen. Zwanzig Vereine von nah und fern – sogar von Geldern am Niederrhein – waren an diesem Tag gekommen, das seltene Fest mit ihrem Bruderverein zu feiern und es durch ihre Gesänge zu verschönern. In einer sechzigseitigen Festschrift rief der damalige Bürgermeister Josef Böhmer-Pieper den Sängern und Gästen ein herzliches Willkommen zu mit dem Wunsch, „dass das Volkslied und der Gesang im deutschen Volk, besonders in der heutigen so schwer bedrängten Zeit, als höchstes Kulturgut wach und erhalten bleibe zum Ausdruck unseres Wesens, unserer Wahrheit und unseres Gottvertrauens!“

Das Fest fand in der großen, festlich geschmückten Schützenhalle statt. Am Samstag begann der erste Festabend mit einem Musikstück der Westönner Feuerwehrkapelle. Ihm folgten die Begrüßungsansprache durch den 1. Vorsitzenden der Westönner „Cäcilia“, Josef Weber, das Lied „Lob des Liedes“, dirigiert von dem Westönner Chorleiter Oberlehrer Rüsse, die Einweihung der neuen Fahne und zuletzt mehrere Lieder und Musikstücke. Der Hauptfesttag war der Sonntag. Er begann schon früh um 8 Uhr 30 mit einem feierlichen Hochamt und der kirchlichen Segnung der neuen Vereinsfahne durch Pfarrer Meyer. Um 13 Uhr 30 bewegte sich ein großer Festzug mit dem hiesigen und den fremden Vereinen und ihren Fahnen durch die Straßen des Dorfes zum Schulhof, wo ein Massenchor ein Weihelied vortrug. Anschließend fand am Ehrenmal eine Gefallenenehrung mit einer Ansprache und dem Chorlied „Zum Gedenken“ statt. Um 15 Uhr folgten in der Schützenhalle die Musik- und Liedvorträge der einzelnen Vereine. Den Abschluß bildete, wie am ersten Tag, das „Westönner Heimatlied“ unter Leitung seines Komponisten Studienrat H. Meyer. Dann kam der Tanz zu seinem Recht.

 

Für die schöne Gestaltung dieses Festes ernteten alle teilnehmenden Vereine viel Dank und Anerkennung seitens der Zuhörer; der Westönner Cäcilienverein erhielt dazu die Ehrenurkunde des Deutschen Sängerbundes, aber auch von höchster Stelle im Bund blieb die Anerkennung nicht aus, und das erfüllte alle Westönner Sänger mit besonderer Freude.“

 

Vereinsvorstand war:

1.Vorsitzender: Josef Weber, 2. Vorsitzender: Paul Mayer, Kassierer Franz Jolk, Schriftführer: Karl Jolk. Notenwart war Franz Bartmann, Beisitzer: Franz Rademacher, Wilhelm Luhmann, Josef Wittmers und Anton Hoffmann.

Chorleiter: Oberlehrer Franz Rüsse.

Das Festbuch nennt folgende Mitglieder:

1.Tenor: Berkenkopf, Bernhard

Bungart, Hubert

Hering, Theodor

Hufelschulte, Heinz

Kerkhoff, Willi

Langenhorst, Franz

Röttger, Fritz

Weber, Benno

Wittmers, Josef

Zimmer, Josef

2.Tenor: Deitelhoff, Hubert

Hennemann, Fritz

Hering, Hubert

Keweloh, Berni

Post, Alois

Potthoff, Hardy

Rademacher, Franz

Romberg, Ernst

Schulte, Fritz

Schulte, Heinz

Weber, Josef

Weber Heribert

Weber, Klaus

1. Baß: Brandt, Alois

Cremer, Christian

Gerke, Heinrich

Hoffmann, Anton

Jolk, Franz

Kiko, Albert

Kiko Fritz,

Kiko, Paul

Rosenbaum, Albert

Sauer, Franz-Josef

Schlummer, Heinz

Schmitt, Berni

2.Baß: Bartmann, Franz

Ebell-Schulte, Winfried

Hering, Walter

Jolk, Karl

Keweloh, Hubert

Luhmann, Wilhelm

Mayer, Paul, sen.

Mayer, Paul, jun.

Müller, Johannes

Potthoff, Albert

Dr. Potthoff, Franz

Sandfort, Josef

Schulte, Johannes.

 

Chorleiter Rüsse legte Ende des Jahres sein Amt nieder.

 

 

1955

 

Im März wurde Organist Alfons Brumberg aus Wickede Chorleiter. Dieser machte schon bald den Vorschlag, ein öffentliches Karnevalsfest zu veranstalten. (Bis dahin wurde Fastnacht nur vereinsintern gefeiert.) Er verstand es, die Sänger dafür zu begeistern. Mit diesem Fest könnte die finanzielle Situation des Vereins, die nicht gut war, evtl. verbessert werden. Mit großem Eifer wurden die Vorbereitungen in Angriff genommen.

 

Im Juli starb Konrektor Wilhelm Högger aus Soest, der 1948 für 6 Monate den verhinderten Chorleiter Heinz Meyer vertreten hatte.

 

Dem Sängervater Adolf Horsch gratulieren die Sänger zur Goldenen Hochzeit.

Der vom Amt des 1. Vorsitzenden zurückgetretene Josef Weber wurde am 11. Dez. zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Sein Nachfolger wurde Paul Mayer, der dieses Amt bis zum 11. März 1958 ausübte.

 

1956

 

Am Sonntag, den 5. Februar fand das 1. öffentliche Karnevalsfest statt, das sich in den Folgejahren zu einer „Prunksitzung“ entwickelte. Damit begann die Geschichte des „MGV-Karneval“.

Siehe dazu: „Der MGV-Karneval“ Seite …..

 

1957

 

Das 2. Karnevalsfest fand am 24. Februar statt. Der Erfolg der ersten Veranstaltung 1956 war Anlass für eine Fortsetzung.

 

„Am 24. Mai 1957 mußte eine Abordnung des Vereins nach Köln reisen, um im Festsaal der Kölner Messehalle mit den Abgesandten einiger anderer Vereine die „Zelter-Plakette“ mit der Besitzurkunde aus der Hand des Bundespräsidenten Theodor Heuß entgegenzunehmen. Diese hohe Auszeichnung wurde nur an jene Vereine verliehen, die auf ein 100jähriges Bestehen zurückblicken können und sich besondere Verdienste um die Pflege der deutschen Lieder erworben und wertvolle Kulturarbeit für die Gemeinschaft geleistet haben. Sie ist eine staatliche Anerkennung, die nur nach genauer Überprüfung und auf Vorschlag des Landeskultusministers verliehen wird. Sie zeigt auf der Vorderseite das Bildnis Zelters und auf der Rückseite den Bundesadler mit der Unterschrift: „Für Verdienste am Chorgesang und Volkslied.“

 

Karl Friedrich Zelter lebte von 1758-1832. Er gründete in Berlin eine Singakademie und 1809 die „Liedertafel“, den ersten deutschen Männergesangverein.

 

Auch nach dem Empfang dieser hohen Auszeichnung ruhte sich der Verein nicht auf seinen Lorbeeren aus. Noch im selben Jahr trat er wieder mit einer großen Veranstaltung an die Öffentlichkeit. Lesen wir, was die Zeitschrift „Der Sangesbruder“, das amtliche Organ des Sängerkreises Dortmund im Deutschen Sängerbund, darüber berichtete:

“Einen ausgezeichneten Abend gestaltete der Männergesangverein „Cäcilia“ Westönnen seinen Mitbürgern am Samstag, dem 13. Dezember 1957. Für die Veranstaltung waren Wilhelm Böckenholt und ein auswärtiges Trio (Klavier, Cello und Geige) gewonnen worden. Alle Mühen hatte sich der Verein mit der geschmackvollen Gestaltung des Programms gemacht. Wilhelm Böckenholt sprach aus Werken von Grimm und Wagenfeld und fand so begeisterten Beifall, dass er immer noch mehr dieser köstlichen Proben echter und alter Volksdichtung vortragen musste. Das Trio musizierte Beethoven, Mozart und Haydn und fand damit reichen Beifall. Der Westönner Chor bot ebenfalls sein bestes Können mit Lieder von Schrey, Ophoven, Ahrens, Meier…..“

 

Auch das Programm der folgenden Jahre war ausgefüllt mit Konzerten und zahlreichen geselligen Veranstaltungen.

 

Heinrich Westhues schreibt zum Schluss seiner Aufzeichnungen über den MGV „Cäcilia“ Westönnen:

 

„Am Schluss dieser Ausführungen wollen wir den Rückblick in die an Ereignissen so reiche Geschichte des Westönner Vereins in die Gegenwart einmünden lassen. Vor wie nach bedeutet der Chorgesang den Sängern des Westönner MGV „Cäcilia“ alles.

Dass sie in dieser Gemeinschaft traditionsgemäß für gesellige Stunden und in der Jetztzeit auch für die großen unerschöpflichen, humorvollen und schwungvollen karnevalistischen Veranstaltungen sorgen, macht erst ihre Mitgliedschaft zu einem abgerundeten Erlebnis – die „Cäcilianer“ von Westönnen sind eben nicht nur begeisterte Sänger, sondern auch ausgezeichnete Gesellschafter und tüchtige Organisatoren.

 

Damit enden die Aufzeichnungen von Heinrich Westhues

__________________________

 

Nachstehende Aufzeichnungen basieren ausschließlich auf Vereinsunterlagen. Sie geben die wesentlichsten Ereignisse wieder.

 

1958

 

Josef Wittmers wurde am 11. März Nachfolger von Paul Mayer im Amt des 1. Vorsitzenden. Mit großer Tatkraft widmete er sich der neuen Aufgabe. Zweiter Vorsitzender: Franz Rademacher, Kassierer: Franz Jolk, Schriftführer: Willi Kerkhoff, Beisitzer: Johannes Schulte, Willi Luhmann und Walter Hering.

 

1959

 

Am 13. Januar starb Sängervater Adolf Horsch. Er war von 1924 bis 1933 Dirigent in Westönnen.

 

Ostern veranstaltete der Chor gemeinsam mit dem MGV Quartett Wickede in der Schützenhalle ein erfolgreiches Opern- und Operettenkonzert mit Werken von Verdi, Mozart, Strauß, Lehar, von Weber u. a.

 

1960

 

Die Sänger machten einen Ausflug ins Hönnetal. Abschlussfeier ist im „Rodelhaus“ in Neheim-Hüsten.

 

1961

 

Die Sänger ließen am Peter- und Paul-Tag die Probe ausfallen und machten einen Spaziergang durch das Dorf, wo an verschiedenen Stellen einige Lieder gesungen wurden. Pfarrer Paul Witte erhielt ein Ständchen zum Namenstag. Er revanchierte sich mit einer Einladung zum Umtrunk ins Vereinslokal.

Wie in den Vorjahren auch nahm der Chor am Frühschoppen der St. Sebastianus- Schützenbruderschaft Westönnen 1624 teil und erfreute mit einigen Liedern.

Einen traditionellen Halbtagsausflug unternahm die Sängerfamilie am 12. August zum Sorpesee.

 

Zum 50-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Westönnen gratuliert der Chor am 6. November.

 

 

1962

 

Im März feierte Pfarrer Paul Witte sein 25-jähriges Priesterjubiläum. Ein großer Fackelzug bewegte sich zu seinen Ehren zur Pastorat. Der MGV sang ein Ständchen.

 

Für die Opfer der großen Flutkatastrophe in Hamburg wurden 450 DM gesammelt und nach Hamburg überwiesen.

 

Bauunternehmer Josef Hering, Vorsitzender des Vereins in den Jahren vor dem 2. Weltkrieg und rühriger Förderer, wurde am 20. Mai die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

 

Der musikalische Höhepunkt des Jahres war ein Herbstkonzert am 28. Okt. in der Schützenhalle unter dem Motto „Wie es Euch gefällt“. In Chorgemeinschaft mit dem MGV Quartett Wickede, einem Orchester und dem Bassisten Günter Wewel aus Dortmund unter der Gesamtleitung von Alfons Brumberg wurde der großen Zuhörerschaft ein Strauß schönster Melodien geboten. Der Solist und die Chöre wurden mit Beifall überschüttet.

Traditionell schlossen die Sänger das Jahr mit einem Weihnachtsessen im Vereinslokal Schulte.

Selbstverständlich sang der Chor zum Patronatsfest in der Pfarrkirche und nahm an der traditionellen gelobten Brandprozession an Christi-Himmelfahrt und an der Fronleichnamsprozession und der Gemeindewallfahrt Ende September zur Marien-Basilika in Werl teil. Am Volkstrauertag singt er bei der Feierstunde am Ehrenmal.

 

1963

 

Franz Jolk wurde für 25-jährige Tätigkeit als Vereinskassierer geehrt.

 

Besonders gern haben die Sänger beim Frühschoppen der Schützenbruderschaft mitgewirkt, war doch Sänger Alfons Theophile Schützenkönig geworden.

 

Am 22. November, der Tag, an dem der amerikanische Präsident J. F. Kennedy ermordet wurde, fand die Einweihung des neuen Schwesternhauses statt. In der Kapelle wurde eine Messe für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des Chores gelesen. Gesungen wurde die Deutsche Messe von Franz Schubert. Der Chor stiftete ein wertvolles Altarkreuz im Wert von 661 DM für die Kapelle.

 

 

1964

 

Am 9. Mai feierte der Chor sein 110-jähriges Bestehen mit einem Konzert in der Schützenhalle.

Befreundete Chöre und als Solist der Tenor Rudolf Figur aus Dortmund gestalteten den Abend. Bürgermeister Josef Holthoff gratulierte den Sängern und dankte ihnen für ihr verdienstvolles Wirken zum Wohl der Allgemeinheit. Ehrenvorsitzender Josef Weber ehrte in seiner Eigenschaft als 2. Vorsitzender des Sängerkreises Haar-Börde den Sänger Johannes Schulte für 40-jährige Mitgliedschaft im MGV „Cäcilia“.

Vorsitzender Josef Wittmers resümierte über die wechselvolle Geschichte des Vereins.

 

Am 21. Mai wurde Theo Hering, Inhaber einer Möbelfabrik, für seine großen Verdienste als Förderer des Vereins, insbesondere für sein karnevalistisches Engagement, zum Ehrenmitglied ernannt.

 

Die Pächter Alfons und Erika Graè verließen nach fünf Jahren das Vereinslokal am Bahnhof in Westönnen. Am 20. August konnten die Sänger im renovierten Vereinslokal Schulte einen größeren und gemütlichen Probenraum beziehen.

Der 1. Vors. Josef Wittmers bedankte sich beim neuen Wirtsehepaar Werner und Christel Schulte sowie bei der früheren Vereinswirtin Lisbeth Schulte für die schon seit vielen Jahren bestehende enge Verbundenheit mit dem Chor.

 

Am 27. August wurde in Münster in aller Stille der ehemalige Chorleiter und kurzzeitige Vorsitzende des Chores, Ehrenchorleiter Heinz Meyer, zu Grabe getragen. Er ist Komponist und Texter des „Westönner Heimatliedes.“

 

1965

 

Am 25. Mai war der Chor beim Kreissängerfest des MGV Bilme in Oberense. Vorgetragen wurde „Die Allmacht“ von Franz Schubert mit Clemens Weber als Solisten und Konrad Pieper am Klavier.

 

Beim Freundschaftssingen des Nachbarchores Eintracht Niederbergstraße war der Chor am 4. September traditionell vertreten.

 

Am 20. November wurde Ehrenvorsitzender Josef Weber in Werl zum 1. Vorsitzenden des Sängerkreises Haar-Börde gewählt, dessen 2. Vorsitzender er seit 1951 war.

 

1966

 

Bei den Vorstandwahlen am 2. Juni wurden der 1. Vorsitzende Josef Wittmers und Kassierer Franz Jolk in ihren Ämtern bestätigt. Heribert Weber wurde 2. Vorsitzender anstelle von Franz Rademacher. Schriftführer Paul Mayer legte sein Amt nieder, ihm folgte Hubert Körner. Weitere Vorstandsmitglieder: Paul Mayer, Ernst Romberg, Willi Luhmann und Hubert Wittenbrink.

 

Der Halterner See war für die Sängerfamilie Ziel des Ausflugs am 20. August.

 

Gemeinsam mit den Chören aus Niederbergstraße, Wickede und Büderich wurde am 15. Oktober das Heimatfest in Budberg mitgestaltet.

 

1967

 

Das Jahr stand ganz im Zeichen des Sängerkreisfestes am 20. und 27. Mai in Schützenhalle.

Auf der Delegiertentagung des Sängerkreises Haar-Börde am 23. April erhielt der 1. Vorsitzende Josef Wittmers nach einer lebhaften Diskussion die Zustimmung der Delegierten für die Organisation des Festes nach den Vorstellungen der Westönner Sänger.

Den Kommersabend eröffnete der Musikzug der Feuerwehr Wickede. Der MGV „Cäcilia“ (40 Sänger) sang „Dir, Seele des Weltalls“ von Mozart. Neun Gastchöre aus Ostönnen, Soest, Werl, Fröndenberg, Scheidingen, Oestinghausen, Eickelborn und Wickede erfreuten die zahlreichen Zuhörer.

Rund 500 Sänger hatten sich am 21. Mai eingefunden. Bei strahlendem Wetter formierte sich der Festzug mit den Musikkapellen aus Westönnen, Wickede und Werl zum Ehrenmal. Unter der Leitung von Alfons Brumberg sangen die Chöre aus Wickede, Waltringen, Büderich und Westönnen den seit einigen Jahren obligatorischen Massenchor.

Der sich anschließende Festzug durch das Dorf, der viele Zuschauer anlockte, war diesmal gegenüber vorausgegangenen Umzügen von wohltuender Kürze.

Neben den beachtlichen Darbietungen aller Mitgliedschöre waren Ruhe und Ordnung, die straffe Programmführung und ein reibungsloser Ablauf bemerkenswert. Dies wurde von den Verantwortlichen des Sängerkreises einhellig betätigt.

Das erfolgreiche Fest wurde mit einem Tanzabend beschlossen.

Erfreulich war der Zuspruch der Bevölkerung. Über 500 Eintrittskarten wurden an beiden Festtagen verkauft.

Verdienter Lohn für die Mühe war der Halbtagsausflug am 26. August durch den Arnsberger Wald nach „Spitze Warte“ und Herzfeld.

 

1968

 

Aufgrund des gut verlaufenen Kreisfestes 1967 beschloss die Generalversammlung am 14. März, der Schützenbruderschaft St. Sebastianus einen namhaften Betrag für die notwendige Renovierung der Schützenhalle zu zahlen.

 

Erstmalig veranstaltete die Schützenbruderschaft am 30. April einen Dorfabend und Tanz in den Mai. Der Chor singt und feiert mit.

Am 19. Mai nahmen die Sänger am Kreisfest in Waltringen teil, am 4. Mai am Sängerfest in Oestinghausen, am 31. August beim MGV Bilme und am 5. Okt. beim MGV Quartett Wickede.

Beim Kreisfest wurde Ehrenvorsitzender Josef Weber mit der Ehrennadel mit Goldkranz des DSB für 50-jährige Mitgliedschaft im Westönner Chor geehrt. Geehrt wurden auch Franz Jolk und Paul Mayer für 40-jährige Mitgliedschaft.

Eine jahrzehntelange Tradition wurde auch 1968 weitergeführt: allen Ehepaaren, die Goldene Hochzeit feiern, wurde ein Ständchen gebracht. Ständchen sind auch obligatorisch bei Hochzeiten und besonderen Geburtstagen aktiver Sänger.

 

1969

 

Die Generalversammlung am 16. Januar beschloss nach einigen Änderungen die vom Vorstand ausgearbeiteten neuen Statuten. Diese ersetzten die nicht mehr zeitgemäßen vom 4. März 1947.

Nach 30-jähriger verdienstvoller Tätigkeit als Kassierer wurde Franz Jolk aus diesem Amt mit Anerkennung und großem Dank verabschiedet. Zu seinem Nachfolger wählten die Sänger Hubert Wittenbrink. Im Amt bestätigten wurde der 2. Vorsitzende Heribert Weber und der Schriftführer Hubert Körner. Zu Beisitzern wurden gewählt: Franz Jolk, Bernhard Kaiser, Wilhelm Luhmann, Bernhard Schulte und Josef Schauer als Notenwart.

 

Am 1. Februar sang der Chor bei der Einweihung des neuen Altars in der renovierten Pfarrkirche St. Cäcilia und fand großen Anklang mit seinen Liedbeiträgen.

 

Beim zweiten Dorfabend der Schützenbruderschaft war der Chor wiederum vertreten und ebenso am 18. Mai auf dem Kreisfest, das vom Nachbarchor Eintracht Bergstraße veranstaltet wurde. Hier wurde Sänger Anton Hoffmann für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt.

 

Am 15. Juni trat der MGV „Cäcilia“ Westönnen mit anderen Chören bei einer großen Männerwallfahrt in Werl auf.

 

Vollzählig vertreten waren die Sänger bei ihrem Auftritt am 28. Oktober, als der plötzlich verstorbene Pfarrer Paul Witte zu Grabe getragen wurde.

 

Am 27. Dezember gratulierten die Abordnungen von vier „Brumberg-Chören“ mit einem Geschenk ihrem Chorleiter, der am 24. Dezember sein 60. Lebensjahr vollendet hatte.

 

1970

 

An der Generalversammlung vom 22. Januar nahm als Gast der neue Pfarrer Alfred Krause teil. Zu dessen Amtseinführung am 11. Januar hatte der Chor gesungen.

Am 27. Februar nahmen die Sänger Abschied vom verstorbenen Paul Mayer, der als Vorsitzender und Schriftführer dem Verein gedient hatte.

Ehrenmitglied und ehemaliger Vorsitzender Josef Hering vollendete am 20. Mai das 70. Lebensjahr, wozu ihm der Chor selbstverständlich mit einem Ständchen gratulierte

Auf dem Sängerkreisfest in Büderich wurden für 40-jährige Mitgliedschaft im Chor Ernst Romberg und Willi Luhmann geehrt.

Am 13. Juni trat der Chor beim MGV Harmonie Soest auf und am 19. September beim MGV Ostönnen. Dort wurden mit großem Erfolg „Casatschock“ und „Zigeunerhochzeit“ aufgeführt.

Im Laufe des Jahres brachte der Chor fünf Goldhochzeitspaaren das traditionelle Ständchen.

 

Schon lange wurde im Verein der Gedanke gehegt, ein Weinfest zu veranstalten. Als Partner und Mitveranstalter konnte die Schützenbruderschaft gewonnen werden. Nachdem man sich über die Details geeinigt hatte, begannen mit Hochdruck die Vorbereitungen für das erstmals am 24. Oktober stattfindende Fest.

Der Chor hatte am 17. Oktober den MGV Quartett Wickede beim Weinfest unterstützt. Selbstverständlich revanchierten sich die Wickeder Sänger beim Westönner Fest. Auch Theo Hering bereicherte die Veranstaltung mit seinen bekannten Liedern. Die ausgesuchten Rhein- und Moselweine (jede Flasche 5,-- DM) fanden großen Anklang bei der überraschend großen Anzahl von Besuchern. Der Erfolg veranlasste beide Veranstalter, sofort einen Termin für das nächste Weinfest 1971 festzulegen.

Die Chronik verzeichnet für das Jahr 1970 insgesamt 66 Zusammenkünfte. Der Chor ist 21-mal öffentlich aufgetreten.

 

1971

 

Am 27. März fuhren die Sänger mit ihren Frauen nach Münster und besuchten dort eine Aufführung der komischen Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ von Otto Nicolai und kamen begeistert zurück.

Die Osternachtfeier wurde vom Chor mitgestaltet.

Mit zum Anlass passenden Liedern wirkte man beim Dorfabend der Schützenbruderschaft am 30. April mit.

Dem Trommlerkorps Einigkeit gratulierten die Sänger neben allen anderen örtlichen Vereinen am 15. Mai zum 50-jährigen Bestehen mit einem Ständchen und Geldgeschenk.

 

Am nächsten Tag trugen die Sänger ihren Ehrenvorsitzenden Josef Weber zu Grabe. Die Nachricht von seinem plötzlichen Tod, der ihn aus der Arbeit gerissen hatte, durcheilte das Dorf. Ein große Trauergemeinde gab ihm das letzte Geleit, der in vielen Vereinen und Institutionen

mit großem Engagement gewirkt hatte, voran im MGV „Cäcilia“, dem er sich am engsten verbunden fühlte. Unvergessen ist sein Wirken als Vorsitzender während und nach dem Kriege. Für seine Verdienste hatten ihn die Sänger zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Die Rede des Vorsitzenden Josef Wittmers mündete in der Feststellung: „Josef Weber hat sich um den MGV „Cäcilia“ Westönnen und um das deutsche Lied, dem er über 50 Jahre diente, verdient gemacht.“ Eine weitere Krönung war die Wahl zum 1. Vorsitzenden des Sängerkreises Haar-Börde. Dieses Amt hat er von 1966 bis zu seinem Tode geführt. Auch der Präsident des Sängerbundes NRW, Dr. Schumacher, sagte Dank und Anerkennung ebenso der 2. Vorsitzende des Sängerkreises, Ernst Grothe, Bilme.

Auf dem Kreisfest in Lüttringen sangen der MGV „Cäcilia“ und der MGV Quartett Wickede mit Orchesterbegleitung unter der Leitung ihres Chorleiters Alfons Brumberg die Lieder „Casatschok“ und „Zigeunerhochzeit.“ Die Vorträge fanden so großen Anklang, sodass eine Zugabe fällig wurde.

 

Eine abendliche Fahrt mit dem lichtergeschmückten Ausflugsschiff „Santa Monica“ am 12. Juni wurde ein fröhliches Fest mit viel Gesang.

Die Westönner Sänger und ihre Frauen unterstützten die Wickeder Sänger bei ihrem Weinfest. Diese revanchierten sich ebenso beim 2. Westönner Weinfest am 16. Oktober. Die Chorgemeinschaft und die Ostönner Tanzkapelle sorgten für den musikalischen Rahmen in der mit Lichterketten geschmückten Schützenhalle.

 

Die Sänger gratulierten am 3. November ihrem 1. Vorsitzenden Josef Wittmers zur Vollendung des 50. Lebensjahres. Dieser Gratulation schlossen sich überraschend die Sängerfrauen an, die mit Lampions den Jubilar ehrten. Die Sängerfrauen hatten kurz vorher einen „Weiberclub“, gegründet, der sich seither alle vier Wochen zu einem gemütlichen Beisammensein trifft.

 

Bei der Delegiertentagung des Sängerkreises am 4. November wurde Chorleiter Alfons Brumberg zum 1. Vorsitzenden (bis 1978) als Nachfolger von Josef Weber gewählt. Dessen Sohn Heribert wurde Mitglied des Kreisvorstandes.

 

1972

 

In der Generalversammlung am 6. Januar konnte Vorstandsmitglied Bernhard Schulte von einer erfolgreichen Mitgliederwerbung berichten: einige neue aktive und fördernde Mitglieder konnten gewonnen werden.

 

Den Sängern war seit einiger Zeit bekannt, dass Chorleiter Alfons Brumberg sein Amt aufgeben werde. Josef Wittmers konnte den Sängern die erfreuliche Mitteilung machen, dass im Februar bereits ein neuer Chorleiter sein Amt antreten werde.

 

Am 10. Februar dirigierte Alfons Brumberg sein letztes Ständchen: Ehrenmitglied Theo Hering vollendete sein 50. Lebensjahr.

 

Der 17. Februar war ein Tag des Abschieds mit Dank und ein Tag des Willkommens. Es war ein denkwürdiger Tag. Aus familiären Gründen verließ Alfons Brumberg nach 18 ersprießlichen und erfolgreichen Jahren den Chor, hatte aber entscheidend mit dafür gesorgt, dass er den Dirigentenstab einem neuen, jüngeren Mann überreichen konnte.

 

Zunächst sagte Josef Wittmers Dank für das verdienstvolle Wirken Alfons Brumbergs, erinnerte u. a. an schöne Konzerte, an die freundschaftliche Chorgemeinschaft mit dem MGV Quartett Wickede und vieles andere mehr. Nicht zuletzt erwähnte er, dass es die Idee von Alfons Brumberg war, in Westönnen ein Karnevalsfest einzuführen.

Die Sänger ernannten Alfons Brumberg einstimmig aufgrund seiner Verdienste zum Ehrenchorleiter und überreichten ein Geschenk.

 

Alfons Brumberg bedauerte seinen Weggang und bedankte sich für die immer vertrauensvolle Zusammenarbeit. Seinen Dank für die Ehrung verband er mit der Bitte um Vertrauen für den neuen Chorleiter Alfons Senft. Dieser, 27 Jahre jung, war Organist an der Propsteikirche St. Walburga zu Werl und schon als Chorleiter tätig, z. B. seit 1971 in Höingen. Langanhaltender Beifall begrüßte Alfons Senft und sollte das Vertrauen ausdrücken, welches ihm von den Sängern entgegengebracht wurde.

 

Die nun folgenden Proben standen ganz im Zeichen des neuen Chorleiters, sie wurden stärker besucht und pünktlicher begonnen. Die Sänger saßen nicht mehr an Tischen, sondern in Stuhlreihen. Nach anfänglich verständlichen Hemmnissen hatten sich Chorleiter und Sänger alsbald aufeinander eingestellt und es herrschte ein harmonisches Verhältnis, das alsbald zu chorischen Erfolgen führte. So war es auf dem Sängerkreisfest am 27. Mai in Ense-Bremen, das erstmals an einem Samstag gefeiert wurde. So war es beim Patronatsfest in der Pfarrkirche, beim Sängerfest in Bergstraße, beim Weinfest in Eickelborn und bei manchem Ständchen, beim Dorfabend der Schützenbruderschaft und beim Weinfest.

 

Für den verhinderten Alfons Senft dirigierte Ehrenchorleiter Brumberg den Chor bei der erstmaligen Mitwirkung an einer Adventsfeier für Senioren der Stadt Werl in der Westönner Schützenhalle.

Knapp 60 Proben und Auftritte für den neuen Chorleiter bedeuteten im ersten Jahr seiner Tätigkeit schon eine Herausforderung; es wir für ihn wie auch für die Sänger ein erfolgreiches Jahr.

 

Im Juni feierte der Sportverein Rot-Weiß Westönnen 1922/45 sein 50-jähriges Bestehen und der MGV gratulierte mit einer Schiedsrichterkluft.

 

1973

 

Schon ein Jahr nach Übernahme des Chorleiteramtes machte Alfons Senft den Vorschlag, der Chor möge am Leistungssingen Stufe I (Kreisleistungssingen) des Sängerbundes NRW teilnehmen. Das Ergebnis mehrwöchiger Diskussionen war die Anmeldung zum Leistungssingen 1974 in Schwerter Wald.

 

Am 20. November sang der Chor beim Festhochamt aus Anlass der 150-Jahr-Feier der Westönner Pfarrkirche St. Cäcilia und beim anschließenden Festakt in der Westönner Schützenhalle. Er fand große Anerkennung für seine Vorträge bei den vielen Ehrengästen und Gemeindemitgliedern.

 

Am 2. Nov. trugen die Sänger ihr Ehrenmitglied Theo Hering zu Grabe, das im Alter von 51 Jahren verstorben war. Sie sind ihm zu großem Dank für seinen unermüdlichen und vielfältigen Einsatz zu Gunsten des Chores, insbesondere sein Engagement bei den Karnevalsveranstaltungen. Der 1. Vorsitzende Josef Wittmers stellte seiner Grabrede vor einer sehr großen Trauergemeinde fest, dass Theo Hering sich um den Verein verdient gemacht habe.

 

1974

 

Die Proben standen ganz im Zeichen des am 16. März stattfindenden Leistungssingens Stufe I. Die Lieder „Nur fröhlich in den Tag hinein“ (Note 1) und „Wie schön blüht uns der Maien“ (Note 2) fanden die Anerkennung der Wertungsrichter. Gleiche Anerkennung fand auch der MGV Liederkranz Höingen. Die Sänger und ihre mitgereisten Frauen jubelten in verständlicher Freude.

 

Alfons Senft war im Sängerkreis Haar-Börde überhaupt der erste Chorleiter, der Chören dazu brachte, an einem Leistungssingen teilzunehmen. Es spricht für ihn, dass er zwei Chöre gleichzeitig zu ersten Erfolgen führte. Es sollte nicht dabei bleiben!

In der Bevölkerung und in der Presse wurde diese Leistung sehr anerkannt.

Beide Chöre fanden, wie zu erwarten, auf dem Sängerkreisfest am 11. Mai in Lüttringen große Beachtung.

 

Von dem Erfolg in Schwerte ausgehend, beschloss der Vorstand, den Chor zum Leistungssingen Stufe II (Bezirksleistungssingen) im Mai 1975 in Gummersbach anzumelden.

 

Am 9. November fand in der Höinger Schützenhalle ein rundum gelungenes Konzert statt, an dem unter der Leitung von Alfons Senft der Höinger Kinderchor, MGV Liederkranz Höingen, die Chorgemeinschaft der Propsteikirche Werl und der MGV „Cäcilia“ teilnahmen.

 

Abschied nehmen mussten die Sänger vom Vorstandsmitglied und Notenwart Josef Schauer, der im Alter von 39 Jahre durch ein Unglück zu Tode kam, vom ehemaligen Sänger und Vorstandsmitglied Anton Hoffmann, Träger der Goldenen Ehrennadel des DSB, und vom ehemaligen 2. Vorsitzenden Franz Rademacher, ebenfalls Träger der Golden Ehrennadel.

 

Dem beliebten Pfarrer Alfred Krause gratulierten die Westönner Vereine zum 25. jährigen Priesterjubiläum am 2. April.

 

1975

 

2. Januar: das Amt des 2. Vorsitzenden übernahm, nach Heribert Weber, Hardy Potthoff. Alfred Newe kam neu in den Vorstand. Die Versammlung schloss sich der Empfehlung des 2. Vorsitzenden an, die Feier zum Volkstrauertag am Ehrenmal im Wechsel mit dem zum Kirchspiel Westönnen gehörenden Nachbarchor Eintracht Bergstraße mitzugestalten.

 

Zu den im Januar aufgenommen Proben für das Bezirksleistungssingen im Mai steht im Protokoll:

„Die sich nun schon über Wochen hinziehenden Proben brachten manchmal scheinbar keine Fortschritte. Aber da zeigte sich das fachliche Können des Chorleiters. Er verstand es, die Sänger immer wieder mitzureißen und sie beharrlich Schritt für Schritt dem gesteckten Ziel näher zu bringen.“

 

Beim Sängerkreisfest am 3. Mai in Niederense – der Sängerkreis Haar-Börde feierte sein 50-jähriges Bestehen – sang der MGV „Cäcilia’“ seine Lieder quasi als Generalprobe für Gummersbach.

 

Die zweite Stufe des Leistungssingens am 24. Mai in Gummersbach wurde mit Bravour genommen.

Das Volkslied „Grünet die Hoffnung“ wurde mit sehr gut bewertet, Wahlchor „Mondaufgang“ von H. Genzmer und Aufgabechor „Der Lenz ist erwacht“ von Brahms wurden mit gut benotet.

In der Presse und in der Bevölkerung fand die Leistung gebührende Anerkennung.

 

Der Weg für die Teilnahme an der III. Stufe – das Meisterchorsingen – war frei.

 

Die Sänger brachten ihrem Ehrenmitglied (Bauunternehmer) Josef Hering ein Ständchen zur Vollendung des 75. Lebensjahres. Es war das letzte Beisammensein mit ihm. Schon bald erkrankte er schwer und am 5. Dezember geleiteten ihn die Sänger zu Grabe. Der 1. Vorsitzende Josef Wittmers stellt fest, dass Josef Hering sich um den MGV „Cäcilia“ verdient gemacht habe. In den 30er Jahren war er Vorsitzender gewesen und hat später ungezählte Male dem Verein mit Rat und Tat zur Seite gestanden, besonders wenn es um den Karneval ging. Mit ihm und Theo Hering hatte der Verein innerhalb von zwei Jahren seine eifrigsten Förderer verloren.

 

Am 18. Juli bestand Chorleiter Alfons Senft das Kantorenexamen an der Staatlichen Hochschule für Musik in Dortmund mit dem Prädikat „gut“.

 

Die Delegiertentagung des SK Haar-Börde ehrte den Westönner Chor und den MGV Liederkranz Höingen, der am 15. November in Mönchengladbach unter Alfons Senft ebenfalls die II. Stufe erklommen hatte.

 

Heribert Weber wurde für weitere drei Jahre in den SK-Vorstand gewählt.

 

Sänger Bernhard Kaiser wurde Schützenkönig, wozu ihm der Verein herzlich gratulierte.

 

Die Sängerfrauen machten einen Ausflug nach Olsberg im Sauerland. Sie treffen sich alle vier Wochen und feiern tüchtig Altweiberfastnacht.

 

1976

 

Die Generalversammlung beschloss einstimmig, den bisher beschrittenen Weg des Leistungssingens fortzusetzen und sich zum Meisterchorsingen im Jahr 1977 beim Sängerbund NRW anzumelden.

 

Das dem Vereinswirt gehörende und bisher vom Verein benutzte Klavier konnte im Hinblick auf das Leistungssingen den Ansprüchen nicht mehr genügen.

Der Verein strebte deswegen die Anschaffung eines eigenen Instrumentes an.

Die Stadt Werl bezuschusste die Anschaffung mit DM 2.000, um damit „die bisher geleistete Arbeit des MGV „Cäcilia“ Westönnen besonders zu würdigen.“ Weitere DM 1.758 spendeten die Sänger, restliche DM 1.142 kamen aus der Vereinskasse. Beim Pianohaus H. van Bremen in Dortmund wurde das Instrument für DM 4.900 gekauft und am 12. August in Dienst genommen.

 

Nach der Teilnahme am Kommersabend (15.5.) und am Sängerkreisfest (22.5.) in Höingen, sowie beim Sängerfest des MGV Eintracht Bergstraße am 21. 8. konzentrierte sich die Arbeit auf das Chorkonzert in der Schützenhalle am 27. November. Als Mitwirkende konnten gewonnen werden: die beiden Meisterchöre MGV Liederkranz Neheim-Hüsten und der Männerchor Sanssouci Holzen, der Kirchenchor St. Josef Hagen, alle unter der Leitung von Kantor Heinz Senft, sowie der MGV Liederkranz Höingen und der Kinderchor Höingen unter der Leitung von Kantor Alfons Senft. Die Auswahl des Liedgutes alter und neuer Meister wie Schubert, Hassler, Distler, Genzmer, Rübben, Schroeder, Rische, Lissmann und B. Weber war eine ausgezeichnete Palette facettenreicher Kompositionen.

Die 700 Zuhörer waren begeistert. Bürgermeisterin Dr. A. Rohrer sagte spontan, dass dieses Konzert der Behauptung widerspräche, Werl gehöre zur „kulturellen Provinz.“ Nach dem Konzert konnte das Tanzbein geschwungen werden.

 

Ein Wermutstropfen fiel nach dem Konzert in der Presse: „Dilemma bei Chorkonzert in Westönnen: Perfektionismus entfremdet Sänger dem Publikum“ – so lautete die nach Ansicht der Sänger unzutreffende Artikelüberschrift. Die Sänger vermuteten eine Lanze gegen ihren Chorleiter. Am 2. Dezember wurde in der „Westfalenpost“ ein betont sachlich gehaltener Leserbrief des MGV „Cäcilia“ veröffentlicht, der einiges wieder in Ordnung brachte und insbesondere eine Lanze für den Chorleiter brach, den „der Redakteur in seinem Artikel schon das Weite suchen sah, weil ihm die frustrierten Sänger nicht mehr folgen wollten!“ Wie sich der Redakteur doch irrte! Insgesamt 30 Jahre blieb Alfons Senft Chorleiter des MGV „Cäcilia“ Westönnen.

 

1977

 

Die Teilnahme am Meisterchorsingen in Lüdenscheid am 14. Mai bestimmte verständlicherweise die Arbeit im Chor.

Das Protokoll schreibt dazu:
“Aus dem Probenplan war ersichtlich, dass ab Mitte Januar bis zum Leistungssingen wöchentlich zwei Proben zu absolvieren waren. Ab Mitte Februar wurde nicht mehr im Vereinslokal Schulte, sondern im Saal der Gastwirtschaft Hagen geprobt.“

 

Der Aufgabechor „Böhmische Fiedellieder“ von Qu. Rische, am Klavier begleitet von Wolfgang Hohmann aus Dortmund, der Wahlchor „St. Paulus war ein Medicus“ von H. Schroeder, und das Volkslied „Ich bin erfreut“ von K. Lissmann erhielten alle die Note gut. Es fehlte ein sehr gut.

 

Es war dem MGV „Cäcilia“ Westönnen diesmal nicht vergönnt, sein angestrebtes Ziel zu erreichen. Es galt daher, an einigen Dingen, die von den Wertungsrichtern beanstandet wurden, in Zukunft noch zu arbeiten. In Zukunft? Ja, denn nach der ersten Niedergeschlagenheit regte sich mehr und mehr der Wille, weiter zu machen! Es kam neuer Mut auf, genau wie bei den Sängern des MGV Liederkranz Höingen, die es ebenfalls um Haaresbreite nicht geschafft hatten. Die Höinger und Westönner Sänger standen weiterhin voll zu ihrem Chorleiter.

 

Beide Chöre traten beim Sängerkreisfest am 21. Mai in Günne auf und fanden besondere Beachtung. Waren sie doch die ersten Chöre im Sängerkreis Haar-Börde, die sich den Anforderungen eines Leistungssingens des SB NRW gestellt hatten.

Bei diesem Fest wurde Ehrenchorleiter Alfons Brumberg für 50-jährige Tätigkeit als Chorleiter geehrt.

 

Erstmalig veranstaltete der Verein zusammen mit der Fußballabteilung des SV Rot-Weiß Westönnen am 21. Februar mit großem Erfolg einen Rosenmontagsball.

 

Gemeinsam mit der Schützenbruderschaft St. Sebastianus richtete der MGV am 15. Oktober das siebte Weinfest aus. Der konstant gute Besuch war auch darauf zurückzuführen, dass sich die Veranstalter immer bemühten, bekömmliche und wohlschmeckende Weine zu akzeptablen Preisen anzubieten.

 

1978

 

Seit Herbst 1977 probten die Sänger schon für das Meisterchorsingen am Sonntag, 9. April in Ahaus/W. Auf dem Programm standen die „Schilflieder“ von H. Sutermeister als Wahlchor, das Volkslied „Drei Laub auf einer Linden“ von K. Lissmann. Im Februar 1978 kam der Aufgabechor „Schwäbische Erbschaft“ von Richard Strauss dazu. Die Proben forderten ganzen Einsatz, es wurde zweimal, manchmal drei Mal pro Woche einstudiert. Die Sänger waren, insbesondere durch Chorleiter Senft, so motiviert, dass sie diesen Einsatz auch mit trugen.

 

Vor der Abreise am Sonntagmorgen kam ein stolzer und zuversichtlicher Chorleiter nach Westönnen: am Vortag hatte der MGV Liederkranz Höingen unter seiner Leitung mit großartigem Einsatz den Titel „Meisterchor“ schon errungen.

Die Sängerfrauen und einige Freunde begleiteten die Sänger nach Ahaus. Als 6. von insgesamt 12 Chören hatte der MGV „Cäcilia“ um 14 Uhr 15 seinen Auftritt. Die „Schilflieder“, ein Stück, welches den Sängern wie auf den Leib geschrieben war, rief bei den zahlreichen Zuhörern begeisterten und lang anhaltenden Beifall hervor. Das Volkslied wurde von den fünf Wertungsrichtern unter dem Vorsitz des Bundeschorleiters Prof. Hermannjosef Rübben mit sehr gut, Wahlchor und Aufgabechor mit gut bewertet. In der Einzelkritik wurde den Sängern beim Chorklang und der künstlerischen Gestaltung die Note sehr gut zuerkannt. Natürlich ein besonderes Lob für den Chorleiter, dessen richtungweisende und konstruktive Arbeit ausdrückliche Anerkennung der Wertungsrichter fand. Mit gut benotet wurde auch das Stundenlied „Trost“ von M. Brugk nach Worten von Eichendorff.

Ein strahlender Chorleiter und ein höchst zufriedener 1. Vorsitzender Josef Wittmers nahmen die 1. Urkunde „Meisterchor im Sängerbund NRW“ aus der Hand von Hans Laufenberg, Präsident des SB NRW, entgegen. Großer Jubel bei den Sängern und ihrer Begleitung.

 

„Dieser große Tag von Ahaus ist in der bis dahin 124-jährigen Geschichte des Chores unbestritten das herausragende Ereignis, der Höhepunkt eines langen und teilweise auch beschwerlichen Weges, der auch die Niederlage von Lüdenscheid einschloss.“

Erreicht wurde dieses Ziel vorrangig durch den Einsatz des Chorleiters wegen seiner musikalischen wie pädagogischen Fähigkeiten.

 

Als die Sänger in das Vereinslokal zurückkehrten, hatte sich eine große Schar von Gratulanten eingefunden, die in herzlicher Mitfreude mitfeierte.

Es kamen Glückwünsche von der Bürgermeisterin Frau Dr. Rohrer, vom SK Haar-Börde, von befreundeten Chören und von allen Vereinen des Kirchspiels. Ausführlich berichtete die Presse über das Ereignis.

Es war dem Chor ein Bedürfnis, sich der Bevölkerung mit dem Liedgut aus Ahaus vorzustellen. Am Sonntag, 30. April fand im Saal der Gastwirtschaft Hagen um 11 Uhr ein Empfang statt. Eingeladen waren die Bürgermeisterin, Stadtdirektor Wilhelm Dirkmann, Ortsvorsteher und Ratsherren, Pfarrer Alfred Krause und alle Vereine, je zwei Mitglieder aller Werler Chöre, die Vorsitzenden des Höinger Chores und des Sängerkreises, Kreischorleiter Willi Sieker, Ehrenchorleiter Alfons Brumberg, und auch die Sängerfrauen – und alle sind gekommen. Nach der Begrüßung durch Josef Wittmers und einer Würdigung des Chorleiters wurden die Lieder aus Ahaus gesungen. Als Festredner war Musikdirektor Mathias Büchel aus Gütersloh angereist. Sein Vortrag über die Chormusik gipfelte in der Feststellung: „Sänger haben in unserer Zeit einen unschätzbaren Wert als Kulturträger.“ Das bescheinigte er auch dem Westönner Chor.

 

Die Schar der Gratulanten wurde von der Bürgermeisterin angeführt. Sie überreichte einen Wappenteller und eine Notenspende und machte die überraschende Mitteilung, dass der MGV „Cäcilia“ 1854 Westönnen beim beliebten Platzkonzert des Westdeutschen Rundfunks am 1. Oktober in Werl mitwirken solle! Weitere Sach- und Geldspenden kamen von den sich anschießenden Gratulanten. Josef Wittmers lud alle Teilnehmer zum nachfolgenden Umtrunk ein.

 

Eine Ehrung erfuhren der Westönner und Höinger Chor beim Sängerkreisfest am 27. Mai in Oberense, ausgerichtet vom MGV Bilme. Kreisvorsitzender Reuter überreichte den Chören einen Pokal und dem Chorleiter ein Geschenk.

 

Die Vorstandswahlen brachten folgende Ergebnisse:

1. Vorsitzender: Josef Wittmers

2. Vorsitzender: Hardy Potthoff

Schriftführer: Hubert Körner

1. Kassierer: Alfred Newe

2. Kassierer: Hubert Wittenbrink

Notenwart: Horst Ries

Beisitzer: Bernhard Schulte

Alfons Theophile

Friedhelm Preker

Ferdinand Dohle.

 

Bei dieser Versammlung tranken die Sänger ein vom Ortsvorsteher Theo Kerkhoff spendiertes Fass Bier aus Anlass des großen Erfolges in Ahaus.

 

Am 26. August hatte der Chor zwei Termine wahrzunehmen:

Zuerst beim Sängerfest des MGV Liederkranz Höingen mit „St. Paulus war ein Medicus“ und „Sollt heut der Mond nicht heller scheinen“ (von H. Schroeder) und bei der 100-Jahr-Feier des MGV 1878 Werl in der Türkenhalle zu Sönnern mit den Liedern „Drei Laub auf einer Linden“ (Lißmann“ und „Schilflieder“ (Sutermeister).

 

Nicht verschwiegen werden soll, dass ein Auftritt des Chores beim Konzert (mit u. a. fünf Meisterchören) des MC Sanssouci Holzen am 15. September regelrecht „in die Binsen ging“. Hier bewahrheitete sich das vorher schon gesprochene Wort des Chorleiters: „Meisterchor werden ist schwer, Meisterchor zu bleiben ist schwerer“. Es war ein Schock, aber er hatte auch eine heilsame Wirkung!

 

Der Auftritt beim Platzkonzert des WDR erforderte höchsten Einsatz, den die Sänger am 1. Oktober bei der Sendung aus der Aula des Mariengymnasiums Werl zwischen

8 Uhr 15 und 1o Uhr zu bringen hatten. Weitere Mitwirkende waren die Sängerin Joana und das Heeresmusikkorps 13 aus Münster. Der Chor wurde von den Moderatoren Sonja Kurowski und Claus-Werner Koch den Zuhörern vorgestellt, Chorleiter Alfons Senft wurde interviewt. Die Mitteilung, dass der Chor ein „Meisterchor“ sei, war den Zuhörern ein Sonderapplaus wert. Im Verlaufe der Sendung wurden gesungen: „Böhmische Fiedellieder“, „Drei Laub auf einer Linden“, „Ich bin erfreut“ und „Grünet die Hoffnung“. Die Resonanz vieler Zuhörer war sehr positiv. Das Platzkonzert war eine sehr beliebte Sendung an jedem Sonntagmorgen.

 

Der Wein spielte eine große Rolle beim gelungenen Tagesausflug der Sängerfamilie am 21. Oktober mit dem Sonderzug nach Maischoß an der Ahr. Hervorragender Organisator dieser Reise war Sänger und Bundesbahner Willi Topp. In Maischoß wurde der größte Weinkeller Deutschlands besichtigt und natürlich auch der „Inhalt“ verkostet, so dass der sonnige Herbsttag fast übersehen wurde!

 

Die Delegierten hatten dem MGV die Ausrichtung des Sängerkreisfestes in Westönnen übertragen. Bei der Delegiertentagung des SK Haar-Börde am 22. November in Werl konnte Josef Wittmers die Durchsetzung der Vorstellungen des Westönner Chores für die Gestaltung des Sängerkreisfestes 1979 erreichen.

 

Traditionell nahm der Chor an den Prozessionen, der Wallfahrt zur Mutter Gottes in Werl und an der Heldengedenkfeier teil, wie auch die Fahnenabordnung bei den Beerdigungen der fördernden Mitglieder dabei ist. Wie alljährlich wird das Sängerjahr mit einer weihnachtlich gestimmten Feier und gemeinsamem Essen im Vereinslokal Schulte abgeschlossen, wobei dem Vereinswirt Werner Schulte, insbesondere aber seiner Frau Christel für die stets freundliche und aufmerksame Bedienung Dank gesagt und ein Blumenstrauß überreicht wird.

 

Das Jahr 1978 hat mit der ersten Erringung des Meisterchortitels eine Marke in der Vereinsgeschichte gesetzt.

 

1979

 

Die Generalversammlung am 4. Januar wählte als Nachfolger für den 2. Vorsitzenden Hardy Potthoff Bernhard Schulte. Dessen Platz als Beisitzer erhielt Theo Ackerschott.

 

„Die Arbeit und die Aktivitäten des Jahres 1979 durchzog wie ein roter Faden das 125-jährige Jubiläum. In vielen Besprechungen des Vorstandes war der Rahmen geschaffen worden. Somit konnte auf dem Delegiertentag des SK Haar-Börde am 18. März in Westönnen ein schlüssiges Konzept für das Sängerkreisfest vorgelegt werden. Die Delegierten gaben ihre Zustimmung. Vom Chorleiter stammte der Entwurf des musikalischen Rahmens. Damit war sichergestellt, dass Aufbau, Inhalt und Organisation möglichst viel versprechend angegangen werden konnten.

 

Eröffnet wurde das Jubiläum am 12. Mai mit einem Chorkonzert, 8 Tage vor dem Kreisfest, anstelle des sonst üblichen Kommersabends. Rechtzeitig war in fast ganzseitigen und bebilderten Presseveröffentlichungen, die auch einen Rückblick in die Vereinsgeschichte beinhalteten, sowie durch den Vorverkauf von Eintrittskarten und durch ein hervorragend gestaltetes Programmheft den Besuch beider Veranstaltungen geworben worden.

Unter den Gästen waren Bürgermeisterin Dr. Rohrer, Stadtdirektor W. Dirkmann, mehrere Ratsherren, Pfarrer Alfred Krause und der Vorstand des SK Haar-Börde.

Unter den Besuchern erfreulich viele Westönner.

Die Mitwirkenden des Abends waren: MC Sanssouci Holzen unter Heinz Senft; der Junge Chor der Propsteigemeinde Werl, die Chorgemeinschaft der Propsteigemeinde Werl, der MGV Liederkranz Höingen und die Westönner Sänger unter Alfons Senft. Am Klavier begleitete Wolfgang Hohmann aus Dortmund, Solist war Tenor Horst Zimmer aus Wickede.

Chöre und Solisten brachten im ersten Teil des Programms Chormusik aus vier Jahrhunderten zu Gehör, u. a. von HJ Rübben, Sutermeister, Bachofen, Schubert, Q. Rische, W. Heinrichs und H. Schroeder.

Nach der Pause wurden Volksliedsätze des 19. u. 20. Jahrhunderts u. a. von Lissmann, Brahms, Karl Marx, B. Weber und Q. Rische gesungen.

Begeisterter Applaus für die gelungenen Darbietungen war der Dank des Publikums. Bürgermeisterin Dr. Rohrer gratulierte im Namen der Stadt Werl mit einem Geldgeschenk.

 

Zufrieden waren Chorleiter und Sänger über den ersten erfolgreichen Konzertabend. Es gab aber kein Ruhen, denn das Kreisfest am 19. Mai erforderte vollen Einsatz, damit es für alle Beteiligten zu einem Erlebnis werde.

 

Das Fest begann am Samstag mit einer Feierstunde zu Ehren der verstorbenen Sänger am Ehrenmal in Westönnen.

Den Auftritten der SK-Mitglieder war ein kleiner Festakt vorausgegangen, der um 17 Uhr in der Schützenhalle begann. Vier Bläser des Heeresmusikkorps Münster eröffneten mit einem exzellenten Vorspiel, der „Canzona primo“ von Samuel Scheidt, die Feier. Anschließend sang der MGV „Cäcilia“ Westönnen die „Intrada vocalis“ von HJ Rübben mit Begleitung der Bläser. Vorsitzender Josef Wittmers begrüßte die Chöre und Gäste und brachte seine Freude zum Ausdruck, dass der Chor dieses Jubiläum feiern konnte. Vor der Gratulations- und Dankansprache des SK-Vorsitzenden Adolf Reuter aus Günne sangen die Höinger und Westönner Sänger gemeinsam die Ballade „Es zogen drei Sänger“ von H. Schroeder. Der Rede schloss sich ein Vertreter des Sängerbundes NRW an, der dem Chor zum Jubiläum eine Urkunde und, wie auch der SK Haar-Börde, eine Notenspende überreichte.

Dann wurden verdienten Sänger im SK Haar-Börde Urkunde und Ehrennadel überreicht. Dazu gehörten, welch glücklicher Zufall, drei Sänger des MGV „Cäcilia“ Westönnen, die auf eine 50-jährige Mitgliedschaft zurückschauen konnten. Es waren Franz Jolk, Willi Luhmann und Ernst Romberg.

 

Der Festakt wurde beschlossen durch die Höinger und Westönner Sänger mit der Ballade „Prinz Eugen“ von H. Schroeder und der „Canzona sekonda“, gespielt von den Bläsern. Anschließend begannen die Auftritte der Mitgliedschöre des SK Haar-Börde. Nach dem Konzert war den Gästen Gelegenheit geboten, wie auch 8 Tage vorher, bei Tanz und einem gemütlichen Umtrunk beisammen zu sein.

 

Das Protokoll schreibt weiter:

„Die folgenden Monate waren mit der Vorbereitung des Chor- und Orchesterkonzertes am 21. November in der Aula des Mariengymnasiums Werl ausgefüllt. Damit sollte einem größeren Besucherkreis Gelegenheit gegeben werden, ein weiteres anspruchsvolles Konzert erleben zu können, diesmal im Rahmen einer Kulturveranstaltung der Stadt Werl.

 

Es war eine glückliche Fügung, das Alfons Senft Leiter der neuen, von der Stadt Werl und den Gemeinden Wickede und Ense gegründeten Musikschule wurde, die am 1. Okt. 1979 ihre Arbeit aufnahm. Gute Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.“ Als Mitwirkende konnten gewonnen werden: die Altistin Li-Han-Bic aus Dortmund, der Bariton Ortwin Rave aus Düsseldorf und der Pianist Reinhard Kaufmann aus Dortmund sowie 34 Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Dortmund, sowie die Höinger und Westönner Sänger.

„Das von Alfons Senft erstellte Programm verdeutlicht die Notwendigkeit intensiver Proben, da das Publikum mit Recht Besonderes erwartete.

 

Da mit dem Orchester und den Solisten nur eine gemeinsame Probe möglich war, wurden zu den Chorproben Tonbänder herangezogen. Die Generalprobe dauerte 6 Stunden. Dank des großartigen Einsatzes der Westönner und Höinger Sänger konnten weit über die Hälfte der Eintrittskarten schon im Vorverkauf zum Preis von DM 7,-- abgesetzt werden. Gute Pressehinweise führten u. a. dazu, dass die Aula mit rd. 500 Sitzplätzen ausgebucht war mit Besuchern aus der Stadt Werl und Umgebung, an der Spitze die Repräsentanten der Stadt Werl.

 

Unter dem Titel „Klassische und romantische Chor- und Orchesterwerke eröffnete das Orchester mit der Egmont-Ouvertüre von Beethoven.

Dann folgte von Brahms die wundervolle Rhapsodie op. 53 für eine Altstimme, gesungen von Li-Han-Bic, beiden Chören und Orchester. Danach folgte von E. Grieg die „Landerkennung“ op. 31 mit Ortwin Rave, den Chören und dem Orchester. „Vier Chorgesänge zum Lob der Musik“ war der Titel des nächsten Teiles. Beide Chöre sangen „Trösterin Musik“ von Bruckner und „Hymne an den Gesang“ von E.L. Wittmer. Vier Bläser begleiteten den MGV „Cäcilia“ bei der „Intrada vocalis“ von Rübben und fünf Bläser die Höinger Sänger bei dem Stück „Lob der Musik“ von J.H.E.Koch. Damit sollte der Musik als Freude bringendes und verbindendes Element gehuldigt werden. Nach der Pause wurden Sololieder, Chor- und Orchestermusik des 19. und 20. Jahrhunderts geboten. Es begann mit dem Ungarischen Tanz Nr. 5 von Brahms, gefolgt von vier Zigeunerliedern op. 55 von A. Dvorak, gesungen von Li-Han-Bic und begleitet von R. Kaufmann. Mit ihrer wundervollen warmen Stimme gewann die Altistin schnell die Zuhörer, ebenso Ortwin Rave, begleitet von R. Kaufmann, mit zwei Liedern von K. Lissmann.

 

Die Höinger Sänger brachten gemeinsam mit dem Orchester die „Kuddeldaddeldei-Lieder“ von Q. Rische zu Gehör und Westönnen sang das Rondo „Komm mit zum Tanze“ von Lissmann. Beide Chöre sangen danach die Ballade „Prinz Eugen“ von Schroeder, bevor mit dem Ungarischen Tanz Nr. 6 von Brahms das Orchester das zweistündige Konzert beendete.“

 

Langanhaltender Applaus für das strahlende Konzert war der Dank des Publikums. Für den Chorleiter und die Sänger war es eine große Freude, dass mit diesem Jubiläumskonzert den Musikliebhabern ein besonderer Genuss geboten wurde. Die Zustimmung der Zuhörer war der Dank für alle Mühen.

 

Ein Novum in der Vereinsgeschichte waren auch die Schallplattenaufnahmen am 11. Februar in der Propsteikirche Werl. Unter der Gesamtleitung von Alfons Senft wurden weihnachtliche Gesänge aufgenommen. Mitwirkende waren der Kirchenchor, der Instrumentalkreis, der Singkreis und der junge Chor der Propsteikirche Werl sowie die Höinger und Westönner Sänger.

Unter dem Titel „Nun singet und seid froh“ – Chormusik zur Advents- und Weihnachtszeit - wurden in der limitierten und schon bald ausverkauften Auflage 700 Platten zum Preis von DM 15 verkauft.

 

Am 25. August feierten die Sänger mit ihren Frauen und Kindern eine Party im Garten des Vereinslokals Schulte. Erwachsene und Kinder fanden Gefallen an diesem Ereignis.

 

Zum 10. Weinfest hatten die Sänger und die Schützen am 20. Oktober zum gut besuchten Weinfest eingeladen.

 

1980

 

Der Chor nahm am 6. Januar erstmals an einem vom (gemischten) Kirchenchor St. Cäcilia Westönnen (Chorleiter Martin Schlummer) veranstalteten Weihnachtskonzert in der Pfarrkirche teil, zu dem u.a. alle musiktreibenden Vereine des Kirchspiels eingeladen waren. Der MGV sang gemeinsam mit dem Jungen Chor der Musikschule Werl drei Weihnachtslieder.

 

Insgesamt standen noch acht weitere Konzerte auf dem Terminplan, an denen der MGV mitwirkte.

Es begann am 10. Mai mit einem „Offenen Singen und Musizieren im Mai“, veranstaltet von der Musikschule in der Aula des Mariengymnasiums Werl. Vorgetragen wurden mit großem Erfolg: „Wie schön blüht uns der Maien“, „Ich bin erfreut“ und „Sie gleicht wohl einem Rosenstock.“

Auf dem Sängerkreisfest aus Anlass des 85-jährigen Bestehens des MGV Eintracht Büderich am 17. Mai sangen die Westönner Sänger: „Trommler, laß…“ und „Sie gleicht wohl einem Rosenstock.“

 

Beim Sängerfest des MGV Eintracht Bergstraße standen „Trommler lass dein Kalbfell klingen“ und „Prinz Eugen“ von Schroeder auf dem Programm.

 

Eine großartige Resonanz fand das Chorkonzert des MGV Liederkranz Höingen am 13. September, welches von 6 Meisterchören gestaltet wurde: vom Gemischten Chor Niederense, von der Chorgemeinschaft Günne und dem Männerchor Sanssouci Holzen unter Heinz Senft sowie dem MGV Liederkranz Neheim-Hüsten und den Höinger und Westönner Sängern unter Alfons Senft.

Der MGV „Cäcilia“ sang „Trommler lass dein Kalbfell klingen“, die „Schilflieder“ sowie „Trinklieder“ von Biener.

 

Zu einem Konzert am 19. November im Konzertzentrum Neheim-Hüsten hatte der MGV Liederkranz Neheim-Hüsten auch die Westönner willkommen geheißen. Anlass war die Erringung des 2. Meisterchortitels im Frühjahr unter Alfons Senft. Das Konzert eröffneten die Chöre aus Neheim, Höingen und Westönnen gemeinsam mit „Trösterin Musik“ von Bruckner, danach „Nachtgesang im Walde“ von Schubert und „Heinrich Frauenlob“ von Gade. Höingen und Westönnen trugen gemeinsam „Landerkennung“ (Grieg) und der MGV „Cäcilia“ sang noch „Prinz Eugen“ und „Trommler laß den Kalbfell klingen.“

 

Großen Anklang fand das erste vom SK Haar-Börde veranstaltete Chor- und Solistenkonzert am 23. November in der Bürgerhalle Wickede. Zum Abschluss dieser Veranstaltung sang der MGV „Cäcilia“ Westönnen „Alles was geschieht“ (Schroeder), „Schilflieder“ (Sutermeister“, „Trommler laß….“ (Heinrichs) und „Prinz Eugen“ (Schroeder).

 

Den ersten 2-Tage-Ausflug machten die Sänger mit ihren Frauen am 20. und 21. September mit der Bahn nach Rothenburg o.d.Tauber. Mitorganisator war wieder Willi Topp. Es schien, als hätten die Reisenden das goldene Herbstwetter gepachtet, als sie Rothenburg, dieses mittelalterliche Schatzkästchen durchstreiften. Vor der abendlichen Feier im Hotel „Goldenes Fass“, von der heute noch gesprochen wird, fuhr der Chor nach Gebsattel. Dort trug er mit seinen Liedern zur Verschönerung des Gottesdienstes bei. Die gute Akustik in der gerade renovierten alten Dorfkirche, in der die Gemeinde Kirchweih feierte, trug dazu bei, dass die Sänger den besten Eindruck hinterließen. Der Pfarrer dankte mit Tränen in den Augen.

 

Die Verbundenheit mit den anderen Westönner Vereinen kam auch in diesem Jahr wieder zum Ausdruck: z. B. mit einem Fußballturnier bei der Sportwerbewoche des SV Rot-Weiß und bei einem Schießwettbewerb der Avantgarde der Schützenbruderschaft.

 

1981

 

In der Generalversammlung am 8. Januar erklärte Josef Wittmers nach 29 Jahren Vorstandstätigkeit, davon 23 Jahre als 1. Vorsitzender, seinen Rücktritt.

 

Zu seinem Nachfolger schlug er Theo Ackerschott vor, der einstimmig in das Amt gewählt wird. Sein Stellvertreter wurde Hubert Wittenbrink. Wieder gewählt wurden der Schriftführer Hubert Körner, der Kassierer Alfred Newe und Notenwart Horst Ries. Weitere Vorstandsmitglieder wurden Alfons Theophile, Ferdinand Dohle, Franz-Josef Langenhorst, Josef Kubaschinski und Paul Schwark.

Danach wurde Josef Wittmers mit einhelliger Zustimmung zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

 

„Das Solisten- und Chorkonzert am 5. Juli stand im 1. Teil unter dem Thema: „Die Jägerei weiß mancherlei“ und im 2. Teil: „Lieder der Völker“. Veranstalter war das Kulturamt der Stadt Werl. Chorleiter Senft war es gelungen, die hervorragende Solistin Gudrun Habig und das ausgezeichnete Westfälische Hornquartett zu verpflichten. Am Klavier begleitete Wolfgang Hohmann. Wie schon des Öfteren wirkte auch diesmal der MGV Liederkranz Höingen mit.

Die jahrelange freundschaftliche Verbindung der Höinger und Westönner Sänger, entstanden durch den gemeinsamen Chorleiter, hatte sich mehr und mehr gefestigt.

Das Konzert mit Werken von Mendelssohn-Bartholdy, Brahms, Reger, Schubert, B. Weber, Rübben und Rische unter der Gesamtleitung von Alfons Senft bereitete den 300 Zuhörern sichtlich Genuss. Sie verlangten Zugaben. Die Presse nannte die Veranstaltung ein Konzert der Spitzenklasse unter der Überschrift: „Die Musik ließ den Wald erleben.“

 

Ein neuerlicher Höhepunkt des musikalischen Wirkens lockte am 28. November wieder viele Zuhörer in die Westönner Schützenhalle.

Unter der Leitung von Heinz Senft waren die Meisterchöre St. Antonius Günne, Gemischter Chor Concordia Niederense sowie der MC Sanssouci Holzen zu hören und unter der Leitung von Alfons Senft die Meisterchöre aus Höingen und Westönnen sowie der Junge Chor der Musikschule Werl. Der als Solist verpflichtete Bassist Ortwin Rave, am Klavier begleitet von seinem Bruder Clemens, war mit seiner ausdrucksvollen Stimme eine Bereicherung des Abends mit Liedern von Brahms, Schubert und Hugo Wolf.

Die Chorliteratur reichte von Brahms und Schubert bis Poos, Biebl und Rübben und wurde nach Meinung der Zuhörer mit meisterlichen Ambitionen vorgetragen. Nach dem Konzert wurde noch getanzt.

 

Bei der Einweihung der neuen Stadthalle Werl am 4. September durfte der MGV „Cäcilia“ und Bassist Ortwin Rave mitwirken. Sie haben die „Landerkennung“ von Grieg überzeugend und engagiert vorgetragen.

 

Die Westönner und Höinger Sänger waren zur Mitwirkung bei der Diözesanwallfahrt der Behinderten und Kranken am 20. September in der Basilika Werl eingeladen. Der Zelebrant, Erzbischof J. J. Degenhardt ließ es sich nicht nehmen, allen Sängern persönlich zu danken.

 

Die Stadt Werl veranstaltet jährlich für ihre älteren Mitbürger eine Advents- und Weihnachtsfeier. Zusammen mit dem Jungen Chor der Musikschule wurden zur Freude der Senioren mehrere Lieder vorgetragen. Wegen der großen Teilnehmerzahl wurde die Veranstaltung am 13. und 20. Dezember durchgeführt.

 

Josef Wittmers war in der Generalversammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden. Am 19. März versammelten sich die Sänger, um ihn besonders zu ehren. In einer Laudatio würdigte sein Nachfolger Theo Ackerschott das jahrzehntelange engagierte und auch kämpferische Wirken Wittmers’ und schloss mit den Worten: „Josef Wittmers hat sich um den MGV „Cäcilia“ 1854 Westönnen verdient gemacht.“ In seine Amtszeit falle der erste große Erfolg als Meisterchor.

Auch die entscheidenden Jahre beim Aufbau des Karnevalsfestes wurden im Wesentlichen von Josef Wittmers geprägt. Eine Ehrenurkunde und ein Geschenk waren das Zeichen äußeren Dankes.

 

Neben dem schon traditionell gefeierten Karneval gab es auch wieder einen Rosenmontagsball und ein Weinfest, ein Familienfest im Garten des Vereinslokals, ein Mitspiel bei der Sportwerbewoche des SV Rot-Weiß und beim Schießen der Avantgarde. Er sang bei der Feier zum Volkstrauertag und nahm an den traditionellen Prozessionen teil.

 

1982

 

Vor der Teilnahme am Weihnachtskonzert des Kirchenchores am 3. Januar sang der Chor zum seltenen Fest der Diamantenen Hochzeit des Ehepaares Dr. Willibald und Annemarie Schmidt.

 

Am 17. Februar gratulierten die Sänger Chorleiter Alfons Senft zur 10-jährigen Dirigententätigkeit mit einem Geschenk.

 

Die sonst übliche Mitwirkung beim Patronatsfest war weggefallen, seit dem der Kirchenchor St Cäcilia diese Aufgabe übernommen hatte.

 

Ein Höhepunkt der Geselligkeit war ein 2-Tage-Ausflug mit der Bahn nach Hilders in der Rhön. Vorweg wurde dem aus Westönnen stammenden bekannten CDU-Politiker Dr. Alfred Dregger (Oberbürgermeister von Fulda sowie Landes- und Bundespolitiker) in seinem Haus ein Ständchen gebracht.

In der Pfarrkirche zu Hilders wurde die Vorabendmesse mitgestaltet und anschließend ein großer abwechslungsreicher Heimatabend besucht. Zum Schluss spielte die Musikkapelle nur noch für die Gäste aus Westönnen, die als letzte den Saal verließen.

 

In diesem Jahr starb der ehemalige Chorleiter Theo Horsch, ein Sohn des Sängervaters Adolf Horsch.

 

1983

 

Mit zwei Bussen fuhren 48 Sänger, ihre Frauen und Freunde des Chores zum Meisterchorsingen am 5. Juni nach Solingen. Dort wurde der zweite Meisterchortitel errungen. Damit war eine Leistungssteigerung verbunden: der Aufgabechor „Gott, Ursprung aller Dinge“ (W. Giesen) wurde mit sehr gut benotet, der Wahlchor „Streitlied zwischen Leben und Tod“ (B. Weber) mit gut-, das Volkslied „Ach schönster Schatz mein Augentrost“ (B. Weber) mit sehr gut- und das Stundenlied „Abendfrieden“ (H. Bogenhardt) mit gut+.

Beim Gespräch mit den Wertungsrichtern erfuhr Alfons Senft, dass der Aufgabechor von den Westönner und Höinger Sängern als einzigen über das übliche Notenbild hinaus hervorragend interpretiert wurde.

 

Großer Jubel brandete auf, als der 1. Vors. Theo Ackerschott und Chorleiter Senft um 23 Uhr die Urkunde aus der Hand des Präsidenten Hans Laufenberg entgegen nehmen konnten. In der Benotung standen die Westönner Sänger mit den Höinger Sängern, die ebenfalls den Titel erringen konnten, gleichauf. Ein großartiges Ergebnis für den Chorleiter, die Sänger scharten sich begeistert und dankbar um ihn.

Am Tag darauf feierte die Sängerfamilie im Vereinslokal, wo auch viele Gratulanten erschienen. Die Presse feierte Alfons Senft als den „Meistermacher“.

 

Bei der Probe am 9. Juni verzehrten die Sänger eine Bierspende von 80 ltr, gestiftet vom Wirtsehepaar Werner und Christel Schulte.

 

Zur offiziellen Meisterchorfeier hatte der MGV am 17. Juni in den kleinen Saal der Schützenhalle eingeladen. Zu den Gästen gehörte der Bürgermeister und der Stadtdirektor, Vertreter des Rates und des Kulturausschusses, die Orts- und Parteienvertreter, die Spitzen aller Vereine des Kirchspiels Westönnen, fördernde Mitglieder und Freunde des Vereins. Neben den Glückwünschen gab es viele Sach-, Blumen- und Geldgeschenke. Der Chor revanchierte sich bei den zahlreichen Zuhörern mit den „Solinger Chorwerken“, aber auch noch mit anderen Vorträgen; eine gute und gelungene Gelegenheit für den Chor, sein Können unter Beweis zu stellen.

Vom 1. und 2. Meisterchorsingen gibt es Kassettenaufnahmen.

 

Auf besondere Einladung von Propst Hanewinkel sangen der MGV „Cäcilia“ und der MGV Liederkranz Höingen am 2. Juli in der Propsteikirche Werl zum Gottesdienst. Am 22. Oktober hat der Chor die Messe in der Westönner Pfarrkirche mitgestaltet.

 

Nach der Sommerpause starteten die Proben für das Konzert am 20. November in der Stadthalle Werl aus Anlass des 150. Geburtstages von Johannes Brahms. Weitere Mitwirkende waren die Höinger Sänger, der Junge Chor der Musikschule sowie die Solisten Ortwin Rave, Brigitte Balleys und am Klavier Clemens Rave.

Dank des guten Kartenvorverkaufs durch die Sänger war die Stadthalle nahezu ausverkauft. Die Mitwirkenden konnten den Zuhörern die Werke von Brahms und anderen Kompositionen nahe bringen und bekamen begeisterten Applaus. Diese städtische Kulturveranstaltung stand unter der Gesamtleitung des unermüdlichen Chorleiters Alfons Senft.

 

Zur Silberhochzeit des Vereinswirtes Werner Schulte und seiner Frau Christel gratulierten die Sänger am 20. August mit einem Ständchen.

 

Ein Ständchen zur Diamantenen Hochzeit bekamen die Eheleute Franz Wittenkemper am 25. Juli.

 

Ein Gartenfest beim Vereinswirt feierten die Sänger mit ihren Frauen und Kindern am 10. September. Aus Freude über den neuen Titel hatten Theo Ackerschott und Johannes Disselhoff je ein Fässchen Bier spendiert.

 

1984

 

Die Wahlen in der Generalversammlung am 12. Januar brachten folgendes Ergebnis:

1. Vors.: Theo Ackerschott,

2. Vors. Hubert Wittenbrink

Schriftführer: Hubert Körner

1. Kassierer: Alfred Newe

2. Kassierer: Bernd Lichtenauer

Notenwart: Klaus Hennemann

als Nachfolger von Horst Ries, der dieses Amt 10 Jahre ausübte. Als Beisitzer: Ferdinand Dohle, Franz-Josef Langenhorst, Alfons Theophile, Werner Hennemann.

Als Vizechorleiter fungieren gelegentlich die Sänger Willi Reith und Josef Kubaschinski.

 

Der Chor hat im 130. Jahr seines Bestehens eine seltene Fülle von Terminen bewältigen müssen.

Es begann mit der Teilnahme am Weihnachtskonzert des Kirchenchores St. Cäcilia am 8. Januar. Erstmalig wurde das Sängerkreisfest an zwei Tagen am 18. und 19. Mai veranstaltet, weil die Zahl der Mitgliedschöre auf 23 gestiegen war. Ausrichter war der Frauenchor Günne aus Anlass seines 10-jährigen Bestehens. Der MGV „Cäcilia“ sang am 19.5. „Unser Brot“ und „Der Schutzbrief“ von HJ Rübben.

 

Am 26. Mai folgte der Chor einer Einladung des Werkschores der Standard-Metallwerke Werl, der sein 25-jähriges Bestehen in einem festlichen und aufwändigen Rahmen in der Stadthalle feierte.

 

Ein anspruchsvolles Konzert veranstaltete der Gemischte Chor Concordia Niederense am 8. Juni. Mitwirkende waren alle Meisterchöre der Brüder Heinz und Alfons Senft. Der jüngste von ihnen war der Junge Chor der Musikschule Werl-Wickede-Ense, der nur 6 Tage vorher unter der Leitung von Alfons Senft den Meisterchortitel mit 4 x sehr gut errungen hatte.

 

(Von den 23 Mitgliedschören des SK Haar-Börde waren fünf Meisterchöre: Günne und Niederense unter Heinz Senft, Westönnen, Höingen und der Junge Chor unter Alfons Senft.)

 

Die zahlreichen Gäste des Konzertes waren sehr angetan von den Darbietungen der Kompositionen von Mozart, Brahms, di Lasso, Bruckner, Silcher, G. Rabe u.a. Der MGV sang „Streitlied zwischen Leben und Tod“, „Der Schutzbrief“ und die „Schilflieder“.

 

Ihr 35. Stiftungsfest feierte die Quartettvereinigung Neheim – Hüsten am 14. September in der Schützenhalle zu Bruchhausen. Dort sang der MGV die „Italienischen Blätter“ von Rische, am Klavier begleitet von Stefan Risse aus Höingen.

 

Das Festkonzert zum 130-jährigen Bestehen des MGV „Cäcilia“ 1854 Westönnen wurde am 21. und 22. September in der Schützenhalle gefeiert. Am Freitag waren 13, und am Samstag 10 Chöre der Einladung gefolgt, was zu einer sehr interessanten Mischung der dargebotenen Chorliteratur führte – von der Klassik über Romantik bis zum Musical. Es waren gekommen die Chöre: Hilbeck, Sönnern, Bergstraße, Lüttringen, Oestinghausen, Quartett Neheim, Stockum und Holzen, Kirchenchor Westönnen, Standard-Chor Werl, Holzener Frauenchor, Niederense und der Junge Chor der Musikschule, Büderich, Budberg, Ostönnen, Höingen, „Einigkeit“ und „Concordia“ aus Werl, Madrigalchor Werl, Frauenchor Wiehagen und der Propsteichor Werl. Die Zuhörer geizten nicht mit Beifall.

 

Das Konzert am 21. September eröffnete der MGV „Cäcilia“ mit „Trösterin Musik“ von Bruckner und „Der Schutzbrief“ von Rübben. Mit großer Freude begrüßte der 1. Vors. Theo Ackerschott alle Gäste. Zum krönenden Abschluss, wie auch am Samstag, wurde „Nachtgesang im Walde“, begleitet von Martin Rauert, und gemeinsam mit dem Jungen Chor „Komm Trost der Welt“ und „Zu Straßburg auf der Schanz“ im Satz von Alfons Senft gesungen.

 

Die Einleitung am 22. September machte eine „Intrade instrumentalis“, gespielt vom Bläser-Ensemble der Musikschule Bocholt. Der MGV sang eine „Intrade vocalis“ von Rübben sowie „Gott Ursprung aller Dinge“.

Nach den Konzerten wurde zum Tanz aufgespielt. Dank des Einsatzes eigener Kräfte bei der Bedienung der Gäste und der rd. 800 Teilnehmer konnte auch finanziell ein gutes Ergebnis erzielt werden.

 

Drei Konzerte standen im Dezember auf dem Programm.

Das erste war eine von den Chören aus Westönnen, Höingen, dem Jungen Chor und Kräften der Musikschule gestaltete „Geistliche Musik zum 2. Advent“ in der Propsteikirche Werl. Die sehr zahlreichen Zuhörer wurden mit Werken von Bach, Schubert, Bruckner, Gabrieli, B. Weber, Nellius, Giesen und A. Senft erfreut.

 

Am 23. Dezember waren zwei Konzerte zu bestreiten: um 16 Uhr 30 in der überfüllten Klosterkirche zu Oelinghausen bei Neheim unter Beteiligung der drei Senft-Chöre zu Gunsten der Klosterkirche, anschließend in die mit rd. 600 Zuhörern besetzten Wallfahrtsbasilika Werl zu Gunsten des Krankenhaus-Fördervereins Werl unter weiterer Mitwirkung des Musikzuges der Feuerwehr Werl.

Der Guardian des Franziskanerklosters und der Bürgermeister der Stadt Werl, H. Sasse, bedankten sich herzlich bei den Aufführenden für ihre hervorragenden Leistungen, die den Zuhörern wohl die rechte Einstimmung zum bevorstehenden Weihnachtsfest bringen werde. Auch die Presse war voll des Lobes über das Konzert.

 

Am 1. und 2. September gaben sich die Sänger und ihre Frauen einem geselligen Ereignis hin. Die Reise ging ins Weserbergland über Hameln und Schloss Corvey nach Ottbergen bei Höxter. Nach der Mitgestaltung der Vorabendmesse begann ein zünftiger Abend im Gasthof Spalting.

Die Sängerfrauen besuchten am Sonntagmorgen die Porzellanmanufaktur Fürstenberg, während die Sänger einen musikalischen Frühschoppen hielten. Bevor alle einen Dampfer zu einer herrlichen 2-stündigen Weserfahrt bestiegen, stürzten sich Werner Hennemann und Heinz Senger auf Grund einer Wette in die nicht ganz sauberen Fluten der Weser.

 

Zum 8. Rosenmontagsball am 5. März kamen 800 Narren und zum 14. Weinfest am 20. Oktober waren 600 Weinliebhaber gekommen.

1984 war der Chor 27mal öffentlich aufgetreten und hatte 47 Sänger.

 

Das Protokoll schreibt: „Die Sänger waren chorisch und organisatorisch auf vielfältige Weise gefordert, sie waren flexibel und einsatzfreudig, sie sind mit den Aufgaben gewachsen. Und das ist sicher ein gutes Rüstzeug für den Chor zur Bewältigung der Aufgaben des Jahres 1985. Die Weiterentwicklung des Chores durch seinen unermüdlichen und zielstrebigen Chorleiter Alfons Senft wird ihre Früchte tragen.“

 

1985

 

Die Proben standen im Zeichen des geplanten „Rübben-Portraitkonzert“, das am 28. April in der Stadthalle Werl als städtische Kulturveranstaltung vor rd. 400 begeisterten Zuhörern stattfand. Prof. Hermannjosef Rübben, bekannter Komponist und Bundeschorleiter des SB NRW aus Köln, erläuterte in mitreißender und erheiternder Art seine Kompositionen, die vom Jungen Chor der Musikschule, den Männerchören Westönnen und Höingen sowie einem Bläser-Ensemble vorgetragen wurden. Er war begeistert von der Interpretation seiner Kompositionen – seine Erwartungen seien übertroffen worden. Aber das sei kein Wunder bei Chorleiter Alfons Senft.

 

Vom Sängerkreisvorsitzenden Paul Wulf aus Ense wurden auch Westönner Sänger geehrt: für 40-jährige Mitgliedschaft erhielten Josef Wittmers, Franz Langenhorst und Heinz Schulte Urkunde und Ehrennadel.

 

Am 5. Oktober hatten die Chöre aus Westönnen und Höingen einen gemeinsamen Auftritt bei der KAB-Diözesanwallfahrt auf dem Marktplatz in Werl vor rd. 6000 Männern in Anwesenheit des Erzbischofs J.J. Degenhardt.

Gesungen wurde u. a. „Gott, Ursprung aller Dinge“, die Motette von W. Giesen sowie der 23. Psalm von H. Poos.

 

Mitwirkende waren der MGV „Cäcilia“, wie auch der Junge Chor und die Höinger Sänger sowie Instrumentalkräfte der Musikschule beim sehr gut besuchten Konzert zum 2. Advent in der Propsteikirche Werl, das unter der Gesamtleitung von Alfons Senft stand.

 

Trotz des sog. Wein-Skandals in der Bundesrepublik hatten sich die Schützenbruderschaft und der MGV als Veranstalter entschlossen, das nunmehr schon 15. Weinfest am 10. Oktober auszurichten. Wie erwartet kam ein starker Besucherrückgang.

 

In einem Bildband, herausgegeben vom SB NRW, wurden alle Meisterchöre in NRW vorgestellt, in dem auch der MGV „Cäcilia“ mit einer kurzen Vita seines mehr als 130-jährigen Bestehens vertreten ist.

 

1986

 

Ein Konzert am 15. März in der Höinger Schützenhalle, gestaltet von den beiden Männerchören und dem Jungen Chor der Musikschule brachte geistliche Musik und „Chorkompositionen aus heutiger Zeit“ von Schubert, Ophoven, Poos, Brahms, Bruckner, Schroeder und Rübben.

 

Zur Reihum-Veranstaltung „Konzert der Meisterchöre der Gebr. Senft“ hatte am 26. April die Chorgemeinschaft MGV und Frauenchor St. Antonius Günne eingeladen. Weitere Mitwirkende waren die Chöre aus Höingen und Westönnen, Holzener Frauenchor, MC Sanssouci Holzen, der Gemischte Chor Niederense und der Junge Chor der Musikschule. Westönnen sang „Meeresstille und Glückliche Fahrt“, „Der Schutzbrief“ und gemeinsam mit Höingen „Nachtgesang im Walde“ als krönenden Abschluss. Nach den Konzerten wurde noch gemeinsam gefeiert.

 

In der Pfarrkirche St. Cäcilia wurde am 7. Juni die Vorabendmesse mitgestaltet mit Werken von Schubert und Ophoven.

 

Vier Wochen später stand der MGV „Cäcilia“ auf der Bühne der Stadthalle Werl, zusammen mit dem MGV Liederkranz Höingen und dem Jungen Chor. Dieses vom Kulturamt der Stadt Werl und der Musikschule Werl veranstaltete Konzert stand unter dem Titel: „Romanzen, Märchen und Balladen“ mit Werken von Schumann, Brahms, Schubert, Mendelssohn-Bartholdy, Chopin, Grieg und Loewe. Herausragend waren auch die Leistungen des Bassisten Ortwin Rave, seines Bruders Clemens am Klavier und der Oboistin Okka Ley aus Dortmund. Das zahlreiche erschienene Publikum war begeistert und verlangte Zugaben.

 

Der Holzener Frauenchor 1981 - Meisterchor - hatte nach den Ferien zum Freundschaftssingen eingeladen. Von den 12 Chören waren sieben Meisterchöre.

 

Zwei Adventskonzerte beendeten das Jahr: am 7. Dezember die Geistliche Musik zum 2. Advent in der Propsteikirche Werl und am 21. Dezember in der überfüllten Wallfahrtskirche Werl zu Gunsten des Krankenhaus-Fördervereins Werl. Die Männerchöre sangen „Gottes ist der Orient“ von Liszt, „Auf haltet euer Herz bereit“ von Rein, „Heilige Nacht“ von Reinhardt und „O Freude über Freude“ von W. Scherf.

 

Einen Ausflug mit Frauen machten die Sänger am 2o. und 21. September, zuerst nach Trier und dann nach Schweich an der Mosel. Dort wurde der Abendgottesdienst mitgestaltet. Im Hotel „Zur Moselbrücke“ kam dann der Moselwein auf den Tisch, animierte zu Tanz, Gesellschaftsspielen und Solovorträgen aus der Runde. Am Sonntag brachte der Bus alle in das herrliche Moselstädtchen Bernkastel-Kues. Eine Schifffahrt demonstrierte die Schönheit des Moseltales aus einer anderen Perspektive.

 

Das am 18.Oktober veranstaltete 16. Weinfest war das letzte. Der Wein-Skandal zeigte weiterhin verheerende Wirkungen. Die wenigen Besucher verloren sich in der Schützenhalle, trotz zünftiger Musikkapelle und ausgesucht guter Weine. Der Überschuss von DM 34,46 für jeden Veranstalter, MGV und Schützenbruderschaft, erklärt das Aus für das Fest, das sich vor Jahren eines regen Zuspruchs erfreuen konnte.

Eines guten Zuspruchs erfreut sich weiterhin der Rosenmontagsball, der schon zum 10. Mal gefeiert wurde.

 

Der Verein gratulierte dem SV Rot-Weiß Westönnen am 30. Juli zur Eröffnung des neu erbauten Sportlerheimes und gratulierte am 7. September der Krankenschwester Clementis zum 50-jährigen Ordensjubiläum.

 

Chorleiter Senft hat die von ihm geleiteten Chöre aus Höingen und Westönnen sowie den Jungen Chor der Musikschule Werl zu anerkannten Leistungsträgern geformt, die bei den zahlreichen Veranstaltungen ihr Können zeigen durften.

Ein Ausdruck der Anerkennung war seine ehrenvolle Berufung in den Musikausschuss des Sängerbundes NRW.

 

1987

 

Nach der Generalversammlung ließ der 1. Vorsitzende Theo Ackerschott sein Amt krankheitsbedingt ruhen. Bis zum 4. September führte sein Stellvertreter Hubert Wittenbrink den Chor.

Am 2. April vollendete im 57. Jahr seiner Vereinszugehörigkeit Ernst Romberg aus Bergstraße sein 80. Lebensjahr. Die aus diesem Anlass gefeierte Messe in der Kapelle zu Niederbergstraße wurde vom Chor mitgestaltet. Anschließend gratulierte der Chor mit einem Ständchen und übereichte ein Geschenk.

 

Am 6. April sang der Chor beim Eröffnungsgottesdienst einer religiösen Woche, die von Pfarrer Alfred Krause anlässlich seines Ausscheidens aus der Gemeinde angeregt worden war.

Zur Verabschiedung des beliebten Pfarrers am 31. Mai im Rahmen des Pfarrfamilienfestes in der Schützenhalle brachten ihm die Sänger ein Ständchen.

 

Begleitet hat er die Sänger auch beim Konzert der sog. Senft-Chöre am 20. Juni, zu dem der MC Sanssouci Holzen eingeladen hatte. Fünf Meisterchöre unter Alfons und Heinz Senft gestalteten den Abend, darunter auch der Gemischte Chor Niederense, der Holzener Frauenchor und der MGV Liederkranz Affeln.

 

Auf besondere Einladung des Malteser-Hilfsdienstes Paderborn wurde von den Männerchören aus Westönnen – und - wie könnte es anders sein – auch aus Höingen der Gottesdienst aus Anlass der 14. Behinderten- und Krankenwallfahrt am 20. September in der Basilika Werl mitgestaltet. Mit den Werken von Schubert und Poos konnte eine nach hunderten zählende Schar von Kranken in der überfüllten Kirche erfreut werden.

 

Dem neu eingeführten Pfarrer Gotthard Spannenkrebs aus Paderborn brachten die Sänger am 14. Juli ein besonderes Ständchen zur Begrüßung. Er folgte gern einer Einladung zur Grillfete, die anschließend im Garten des 1. Vors. Theo Ackerschott stattfand.

 

Der Vorstand des SK Haar-Börde hatte im Oktober eine Aktion zur Werbung neuer Sänger gestartet. Am 17. Oktober erschien eine 40-seitige Beilage zu den heimischen Tageszeitungen „Werler Anzeiger“ und „Westfalenpost“. Darin war jeder Chor des SK in Wort und Bild dargestellt. Jeder Chor hatte Termine für ein offenes Singen bzw. eine Chorprobe genannt, an denen interessierte Männer teilnehmen konnten. Der MGV hatte sich für diesen Tag etwas Besonderes ausgedacht und Freunde und Förderer sowie die gesamte Bevölkerung zu einem „Tag der Chormusik“ eingeladen. Auf der Durchreise zu einer Konzertreise nach Belgien wollte der renommierte Chor „Cantus“ aus der polnischen Stadt Stalowa-Wola Station in Westönnen machen.

Die Ankunft war für 12 Uhr geplant. Etwa 100 Gäste, darunter die Bürgermeisterin der Stadt Werl, Frau Liesel Böhmer, warteten vergeblich. Schließlich wurde das vorbereitete Gulaschessen verzehrt. Der MGV sang seine Lieder zur Freude der Gäste. Um 17 Uhr schließlich der Ruf: „Sie kommen!“ Die Essensreste wurden aufgewärmt und verlängert. Und alle wurden satt. Die von der Reise gestressten aber doch sehr dankbaren polnischen Chormitglieder stellten sich spontan auf die Bühne der für diesen Tag besonders geschmückten Schützenhalle. Ihr exzellenter Vortrag ließ die Zuhörer für alles Warten und alle Mühen reichlich entlohnt zurück.

 

1988

 

Intensive Proben, teilweise 2mal wöchentlich, brachten die Sänger auf den richtigen Weg zum Leistungssingen in Siegen.

 

Das erfolgreiche Abschneiden des MGV Liederkranz Höingen am 4. Juni war zusätzlicher Ansporn. Herzliche Glückwünsche gingen an Chorleiter Senft und die Höinger Sänger.

Am 5. Juni war höchste Konzentration angesagt, als der MGV „Cäcilia“ den Wahlchor „Sonnengesang“ von R. Desch, das Volkslied „Wach auf meins Herzen Schöne“ im Satz von W. Rein und den Aufgabechor „Nachtmusik“ von Fr. Schubert den Wertungsrichtern unter dem Vorsitz von Prof. HJ Rübben vortrug. Schon bald kam die erlösende Nachricht. Der MGV „Cäcilia“ ist zum Stundenliedsingen zugelassen, für dessen Einstudierung genau eine Stunde Zeit vorgegeben ist. Aber auch diese Hürde „Das Fischerlied“ von Fr. Schubert wurde genommen.

 

Um 21 Uhr 30 gab SB-Präsident Werner Krokowski die Ergebnisse bekannt. Sicherlich mit etwas weichen Knien gingen Chorleiter Alfons Senft und Vorsitzender Theo Ackerschott auf die Bühne. Das Zittern ließ aber sofort nach, als das Ergebnis für die Westönner Sänger bekannt gegeben wurde: Wahlchor und Volkslied sehr gut-, Aufgabechor gut+, Stundenlied gut. Großer Jubel bei den Sängern, den mitgereisten Frauen und Freunden. Ortsvorsteher Willi Sasse kam sofort zur Bühne und gratulierte mit einem Blumenstrauß. Auch dieses Leistungssingen ein erneuter großer Erfolg für Alfons Senft: Höingen und Westönnen auf Anhieb gleichzeitig zum 3. Mal Meisterchor im SB NRW!

 

Am nächsten Tag wurde ausgiebig im Vereinslokal Schulte gefeiert. Die Presse berichtete ausführlich über das Ereignis.

 

Am 9. Juli erschienen u. a. die Ortsvorsteher des Kirchspiels Westönnen, Pfarrer Spannenkrebs, Schützenbrudermeister Nieder und Geschäftsführer Grümme, Clemens Weber und Paul Schwark als Vertreter des SV Rot-Weiß und weitere Vereinsdelegierte im Vereinslokal. Sie gratulierten mit Geschenken und würdigten insbesondere die Leistung des Chorleiters.

An diesem Abend wurden auch besonders drei Sänger des MGV geehrt, die auf dem Sängerkreisfest ihre Urkunden schon erhalten hatten. Dies waren: Franz Jolk für 60-jährige sowie Hubert Bungart und Willi Kerkhoff für 40-jährige Mitgliedschaft im Chor.

 

Am 30. Juni erfuhren der Verein und insbesondere Alfons Senft eine offizielle Ehrung durch die Stadt Werl im Sitzungssaal des Alten Rathauses. Vizebürgermeister W. Moenninghoff und Stadtdirektor W. Dirkmann überbrachten die Glückwünsche der Stadt und eine Geld- und Sachspende.

Die Stadt Werl sei stolz, einen so leistungsstarken Chor und Kulturträger in ihren Mauern zu wissen. Der Chor revanchierte sich mit den Liedern vom Leistungssingen sowie „Widerspruch“, „Der Gondelfahrer“ und „Nachtgesang im Walde“ von F. Schubert.

 

Der Auftritt in Siegen ist durch eine Kassettenaufnahme festgehalten worden. Aufnahmen vom Leistungssingen in Siegen wurden mehrfach in den Regionalsendungen des WDR zu Gehör gebracht. Darunter auch der MGV „Cäcilia“ Westönnen am 8. und 24. Juni sowie mindestens an zwei weiteren Tagen.

 

Ein wenig Ruhe hatte der Chor bis zum 10. September. Der MGV Liederkranz Höingen feierte sein 90-jährige Bestehen mit einem großen Konzert. Vertreten waren die Chöre aus Lüttringen, Vosswinkel, Waltringen, Budberg, Neheim-Hüsten, Bremen, Bilme sowie die Meisterchöre aus Niederense, Werl, Holzen und Westönnen. Zum Schluss sangen Höinger und Westönner Sänger gemeinsam „Nachtmusik“ und „Nächtliches Ständchen“ von Schubert.

Durch den gemeinsamen Chorleiter war im Laufe der Jahre mit den Höinger Sängern ein freundschaftliches Verhältnis entstanden.

 

Auf Wunsch von Pfr. Spannenkrebs gestaltete der Chor das Hochamt am Volkstrauertag mit. Gesungen wurden: „Gottes ist der Orient“ und „Pater noster“ von Liszt, Kyrie, Sanktus und Agnus Dei im Satz von A. Senft sowie „Sonnengesang“ von Desch.

 

Am 16. November war der MGV Mitwirkender beim Solisten- und Chorkonzert im Rahmen einer städt. Kulturveranstaltung in der ausverkauften Stadthalle Werl.

Dabei waren auch der Junge Chor und der MGV Liederkranz Höingen, mehrere Gesangs- und Instrumentalsolisten, sowie das Westfälische Hornquartett und das Rohrbläser-Ensemble Dortmund. Geistliche Musik von Gluck, Bruckner, Brahms, Liszt, Spohr und Schubert sowie weltliche Musik von Donizetti, Brahms, Schumann und Schubert wurden geboten. Neben den a Kapella vorgetragenen Liedern der Chöre gab es zwar ungewohnte, aber sehr interessante und reizvolle Zusammenspiele der Chöre und Instrumente. Hier kam die Handschrift des Chorleiters zum Vorschein, der auch die Gesamtleitung hatte. Nach dem 2-1/2-stündigem Programm bedankten sich die Zuhörer mit starkem Applaus und verlangten Zugaben.

 

Die „Geistliche Musik zum 3. Advent“ am 11. Dezember in der bis auf den letzten Platz gefüllten Wallfahrtsbasilika hatte drei Themen: „Dein Reich komme“, „Das Wort soll Fleisch uns werden“ und „Wir sehen dein unendlich Licht“. Mehrere Instrumental- und Gesangsolisten sowie der Junge Chor und die Höinger und Westönner Sänger boten Musik von Liszt, Brahms, Milhaud, Desch, Reger und Bach. Den krönenden Abschluss bildete das erhebende „Tochter Zion freue dich“ von Händel. Hier fanden sich abwechselnd die Gemeinde sowie die Chöre mit dem Orchester zum machtvollen Finale.

 

Die nunmehr seit einigen Jahren unter der Leitung von Alfons Senft stattfindenden Konzerte haben aufgrund der anspruchsvollen Programme und der Art der Darbietungen im Kulturangebot der Stadt einen festen Platz. Die große Zahl der Besucher belegt das. Die Presse schrieb dazu: „Die Zuhörer waren wieder begeistert und zutiefst beeindruckt. Eine wahrlich gelungene Einstimmung in die Advents- und Weihnachtszeit.“

 

„Zwischen all diesen Begebenheiten – vom Leistungssingen bis zum Adventssingen – lag noch ein besonderes Ereignis. Die dabei waren, werden es wohl nicht vergessen.“ Gemeint ist die Chorreise vom 14. bis 22. Oktober nach Rom.

 

Die Fülle der Eindrücke und des Erlebten waren zu überwältigend. Deswegen kann nur ein kleiner Eindruck darüber vermittelt werden.

Es begann mit einer 24-stündigen Bahnfahrt am Samstag, 14. Oktober. Im Liegewagen ging es durch die Schweiz und mit 4-stündiger Verspätung trafen die Sänger mit ihren Frauen, Chorleiter Senft, seiner Frau Ursula und Sohn Daniel, der Westönner Ortsvorsteher Willi Sasse mit Frau und Sohn und weiteren befreundeten Teilnehmern auf der römischen Stazione Termini. Die Fahrt mit dem Bus zum modernen und freundlichen Hotel „Blanc et Noir“ vermittelte einen ersten Eindruck der Stadt.

 

Am Sonntagmorgen wurde zuerst das Pantheon besucht. Das erste Lied wurde gesungen: „Gottes ist der Orient“ von F Liszt. Die Größe und Feierlichkeit dieses riesigen Raumes, die nicht zu beschreibende Akustik – die Sänger werden es nicht vergessen! Der Weg führte zum Trevi-Brunnen, umlagert von Menschen aus aller Welt, zur Piazza Navona mit dem berühmten Brunnen der vier Flüsse von Bernini. Es war schwer, sich von diesem Platz mit seinem einmaligen Flair zu lösen. Um 11 Uhr war der Chor eingeladen, in der Kirche St. Apollinare den Gemeindegottesdienst mitzugestalten. Zelebrant war der deutsche Msgr. Michael von Fürstenberg, der die Sänger und Mitreisenden herzlich begrüßte. Der Chor sang „Gottes ist der Orient“ (Liszt), „Herr deine Güte“ (Grell), „Sonnengesang“ (Desch) und einige Stücke aus der Deutschen Messe von Schubert. Zum Dank lud der Gemeindepfarrer die deutschen Gäste zum Umtrunk mit Rotwein in die Sakristei ein.

 

Am Nachmittag begann die Besichtigung des Petersplatzes und des Petersdomes. Die meisten der Reisenden standen nun zum ersten Mal an dem Ort, von dem sie wohl manches Mal geträumt hatten. Das Petrusgrab, der Hochaltar von Bernini, die Kuppel und die Pieta von Michelangelo, die Figuren und Bilder – niemand konnte in den Stunden alles so schnell aufnehmen. Einige schauten vom Umgang in der Kuppel auf den Hochaltar und das Innere, Mutige stiegen auf das Dach und sogar in der Kuppel bis zur Spitze hinauf. Sie haben Rom in einer herrlichen abendlichen Stimmung gesehen – und einige sahen sogar den Papst beim Gebet. Der Abend klang aus mit einem fröhlichen Beisammensein mit Wein und Gesang auf der Hotelterrasse.

 

Am Montag stand die Besichtigung der Vatikanischen Museen auf dem Programm. Zum Schluss war man ob der unbeschreiblichen Eindrücke all der einmaligen Kostbarkeiten und Kunstwerke kaum noch aufnahmefähig. Man sah nun selbst die Dinge, von denen man nur gehört hatte, so auch in der Sixtinischen Kapelle. Alle in dem überfüllten Raum hatten den Kopf im Nacken und versuchten, dieses riesige Deckengemälde von Michelangelo in seiner Einmaligkeit und Pracht in sich aufzunehmen. Es wurde gerade zu dieser Zeit renoviert.

 

Am Nachmittag stand das antike Rom auf dem Programm. Vor dem Besuch des Kapitols kehrten alle in der schönen Kirche St. Maria d’Aracoeli ein, wo die Sänger spontan ein Marienlied anstimmten. Zu Fuß ging es durch die immer noch monumentalen Reste des alten Roms bis zum Kolosseum, dem wohl berühmtesten Bauwerk der antiken Stadt.

 

Durch hervorragende Kontakte zum Leiter der Deutschen Pilgerseelsorge, Don Antonio Tedesco, war es dem Chor vergönnt, bei einer deutschsprachigen Pilgermesse mitzuwirken, die um 9 Uhr vor dem Cathedra-Altar des Petersdomes gefeiert wurde. Alfons Senft, die Sänger und alle Mitreisenden waren sich dieses großen Augenblickes bewusst. Zur Eröffnung erklang „Gottes ist der Orient“ und zum Zwischengesang „Herr deine Güte“. Ihre Uraufführung im Petersdom hatten die lateinischen Liedoratorien „Kyrie“, „Sanctus“ und „Agnus Dei“ im Satz von Alfons Senft. Zur Kommunion erklang „Domine nobis pacem“, nach der Kommunion „Motette“ von Ophoven und als Schlusslied „Sonnengesang“ von Desch. Ein Besuch der Papstgräber in den Grotten der Kirche schloss diesen Vormittag ab.

 

Am Nachmittag ging die Fahrt mit dem Bus über die Via Appia Antica Richtung Castel Gandolfo. Kurzfristig wurde noch ein Besuch der Kalixtus-Katakomben eingeschoben. Ziel der Fahrt war der berühmte Weinort Frascati. Die dort zur Verfügung stehende Zeit von 1-1/2 Stunden wurde ausgiebig genutzt. Ein kleiner dicker Italiener mit Akkordeon konnte alle deutschen Trink- und Schunkellieder begleiten, die angestimmt wurden. In der rustikalen Trattoria herrschte alsbald eine fröhliche Stimmung.

 

Wie zigtausend andere Rompilger fanden sich die Westönner am Mittwochmorgen rechtzeitig auf dem Petersplatz zur Generalaudienz beim Papst Johannes Paul II ein. Sehr viele Deutsche, es war Herbstferienzeit, fanden sich auf dem riesigen Rund des Petersplatzes ein. Um 11 Uhr fuhr der Papst im offenen Wagen auf den Platz. Begeisterter Jubel und Beifall brandete auf. Seine Rundfahrt führte nur 2 m an dem Platz vorbei, den die Westönner eingenommen hatten. Nach der Begrüßungsrede des Papstes wurden ihm viele Pilgergruppen vorgestellt. Bei der Erwähnung einiger deutscher Gruppen wurde auch die Chor- und Pilgergruppe aus Westönnen namentlich genannt. Der einsetzende Regen konnte keinem die Stimmung verleiden.

 

Am Nachmittag startete der Bus zu einer Besichtigungstour der großen Kirchen Roms, u. a. der Lateranbasilika – dort wurde in einer Seitenkapelle gesungen -, und der Kirche St. Paul vor den Mauern mit den Portraits aller Päpste sowie schließlich noch der Kirche St. Peter in Ketten mit dem berühmten Moses von Michelangelo, als es schon längst dunkel geworden war.

 

Am vorletzten Tag der Reise ging die Fahrt zur größten Marienkirche der Welt: St. Maria Maggiore. Dort feierte der schweizerische Neupriester Stefan Stocker um 9 Uhr eine deutsche Pilgermesse, an der der MGV „Cäcilia“ mitwirkte. Die Feier fand in der Seitenkapelle Maria Salus Populi statt und war, das spürten alle Beteiligten, von einer besonderen Innigkeit. Dazu haben wohl auch die Lieder beigetragen: „Herr deine Güte“, Lieder aus der Deutschen Messe von Schubert, ein russisches Kirchenlied „Dir singen wir“ von Rische und der „Sonnengesang“ von Desch. Der Zelebrant bedankte sich in bewegten Worten. Messdiener war der jüngste Reiseteilnehmer Christian Sasse. Nach dem in der Hauptkirche noch gesungenen Lied „Im Dorf da geht die Glocke schon“, stellten sich alle zu einem Erinnerungsfoto mit dem Neupriester auf den Stufen der Kirche auf.

 

Die Stunden des Nachmittags waren zur freien Verfügung. Aber alle strebten bei einem Spaziergang durch den Parco Pincio der Spanischen Treppe zu. Nach einem Bummel durch die Einkaufsstraßen fiel es allen schwer, sich von der heiteren abendlichen Stimmung auf und vor der Spanischen Treppe zu trennen. Am letzten Abend in Rom fand man sich noch einmal auf der Hotelterrasse zum fröhlichen Umtrunk ein.

 

Der Freitagvormittag war für einen Besuch der Engelsburg vorgesehen, von der man einen herrlichen Rundblick über Rom hat. Ohne Verabredung fanden sich plötzlich alle im Petersdom ein, um Abschied zu nehmen und einen letzten Spaziergang über den Petersplatz zu machen.

 

Die Busrückfahrt wurde jäh von einem Hagelunwetter unterbrochen, das so niemand vorher je erlebt noch für möglich gehalten hatte. In den Straßen Roms herrschte Chaos. Auf den Bäumen waren keine Blätter mehr. Nach einer Stunde schien die Sonne wieder!

Am Nachmittag fuhr der Riviera-Express nach Deutschland zurück, wo alle am Samstag wohlbehalten wieder ankamen, voller Eindrücke und Erlebnisse. Was dieser Bericht nicht aufzeigen kann, sind die kleinen Begebenheiten, die Freude des gemeinsamen Erlebens, das Singen und Lachen, die Gottesdienste und auch das stille Gebet des Einzelnen. Es war wohl auch eine Pilgerreise.

 

Der 1. Vorsitzende Theo Ackerschott bedankte sich noch in Rom unter dem großen Beifall der aller Reisenden bei Sänger Bernhard Schulte für die exzellente Planung und Organisation der vollkommen in eigener Regie durchgeführten Reise. Der große Dank der Sänger galt auch dem Leiter der Deutschsprachigen Pilgerkongregation in Rom, Don Antonio Tedesco, ein bemerkenswerter Mann mit großer Ausstrahlung, der in Rom dafür gesorgt hatte, dass alles in Westönnen geplante auch wirklich klappte.

 

Vier Wochen nach der Reise wurde Nachlese gehalten, die Bilder ausgetauscht und ein von Bernhard Lichtenauer gedrehter Videofilm gezeigt. Dazu gab es Wein aus Frascati!

 

Im Laufe des Jahres wurden 8 Ständchen gesungen, darunter dem Ehepaar Franz und Franziska Wittenkemper zur Eisernen Hochzeit.

 

Beim Sängerkreisfest in Hilbeck war Franz Jolk mit der Goldkranznadel und Schleife für 60-jährige Mitgliedschaft im Chor geehrt worden. Nun hatte er am 7. Dezember seine „Cäcilia“ zur Feier anlässlich der Vollendung seines 80. Lebensjahres eingeladen. Ein Vorbild an Treue und Zuverlässigkeit. Er hat z. B. fünf Jahre hintereinander keine Probe und keinen Auftritt versäumt! Wie viele Noten mag er in seinem Leben wohl gesungen haben?!

 

In der letzten Probe des Jahres am 22. Dezember begrüßte der 1. Vorsitzende Theo Ackerschott neben Chorleiter Senft Pfr. Spannenkrebs, Martin Rauert und als Vertreter des SK Haar-Börde, Kreischorleiter Günter Bachhofen. Hubert Wittenbrink erhielt einen Zinnteller für 25-jährige Vorstandstätigkeit. Ein Wort des Dankes erging auch an Martin Rauert für seine Unterstützung, sei es als Chorleiter, als Sänger oder als Begleiter am Klavier. Besonderen Dank sprach Theo Ackerschott dem Chorleiter für seine herausragende Arbeit mit dem Chor im Jahr 1988 aus. Das Jahr 1988 war mit der Erringung des 3. Meisterchortitels, der Romreise und allen anderen Ereignissen ein arbeits- und erfolgreiches.

 

1989

 

Die Sänger beschlossen, die 1954 angeschaffte Vereinsfahne restaurieren zu lassen. Damit wurde die Fahnenfabrik Rütten in Krefeld beauftragt. Die Vorderseite mit dunklem Samt konnte erhalten werden, während die helle Rückseite mit der Darstellung der Westönner Pfarrkirche (übrigens nach einer damals von Josef Weber angefertigten Zeichnung), sowie alle Goldfransen, Ösen und Tressen erneuert werden mussten. Die 1954 aus Anlass des 100-jährigen Bestehens für ca. 950 DM angeschaffte Fahne hatte nach Ansicht der Fahnenfabrik aufgrund der handwerklichen Fertigung einen Zeitwert von ca. 10.000 DM, was die Restaurierungskosten von 2.850 DM rechtfertigte. Die Sparkasse Werl und die Volksbank Werl haben dankenswerterweise diese Kosten bezuschusst. Beim Sängerkreisfest am 20. Mai in Werl war die „neue“ Fahne erstmals zu sehen.

 

Unter die 700-jährigen Eiche an Luigsmühle hatte Nachbarchor Eintracht Bergstraße am 26. August zum Sängerfest eingeladen und zur 40-Jahr-Feier der MGV Frohsinn Budberg am 2. September in die Schützenhalle zu Sönnern, an der fast alle Chöre der Stadt Werl teilnahmen. Hier sang der MGV „Cäcilia“, am Klavier von Martin Rauert begleitet, „Widerspruch“, „Gondelfahrer“ und „Frühlingsfest“ von Schubert.

 

Ein seit Jahresbeginn geplantes Folklorekonzert für den 14. Oktober musste wegen Erkrankung des Chorleiters auf den 5. November verlegt werden. Es schien, als ob das Konzert unter keinem guten Stern gestanden hätte. Der Kartenvorverkauf verlief sehr zögerlich. Umso überraschter waren die Sänger, als die Besucherzahl an diesem Abend anschwoll und noch zusätzliche Sitzplätze geschaffen werden mussten.

Es wurde ein vom Publikum begeistert aufgenommenes Konzert.

Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Theo Ackerschott erläuterte Chorleiter Senft zum besseren Verständnis die Darbietungen, die von einem Instrumentalkreis der Musikschule Werl eröffnet wurden. Im 1. Teil des Programms unter dem Titel „Lieder und Tänze aus Europa“

wurden in Erinnerung an den 200. Geburtstag von Friedrich Silcher vom Höinger Chor „Frisch gesungen“ und „Abschiedsgruß“ vorgetragen. Danach vom MGV „Cäcilia“ „Untreue“ und „Der Lindenbaum“ und gemeinsam „Wenn Frühlingstage neu beleben“, „Mein Herz ist im Hochland“ sowie „Abschied“. Nach einer Einlage der Volkstanzgruppe Holzen sang der Junge Chor der Musikschule sechs Volkslieder von H. Lemmermann.

Im 2. Teil folgten, vom Jungen Chor meisterhaft gesungen, englischsprachige Lieder, sog. Spirituals, die vom Publikum mit großer Freude aufgenommen wurden. Nach zwei Tänzen warteten Westönnen und Höingen mit einem Novum für sich selbst und die Zuhörer auf: sie sangen englischsprachige sog. Barbershop-Songs, die begeisterten Zuspruch fanden.

Die verlangte Zugabe machten die drei Chöre gemeinsam mit „Zu Straßburg auf der Schanze“ im Satz von Alfons Senft.

Langer Applaus war der Dank des Publikums für diese Art des Musizierens.

 

Das zum 5. Mal veranstaltete Chorkonzert des SK Haar-Börde war am 19. November in der Aula der Städt. Realschule Werl unter der Beteiligung von 7 weiteren Chören. Der MGV sang von Martin Rauert am Klavier begleitet: „Gondelfahrer“ und „Frühlingslied“ von Schubert.

 

Ein weiteres Konzert in der Reihe der Geistlichen Musik zum 2. Advent war am 10. Dezember in der Propsteikirche Werl unter Mitwirkung der Musikschullehrer und Schüler sowie der drei Senft-Chöre. Schon eine Woche später, am 17. Dezember, waren fast die gleichen Mitwirkenden mit ähnlich gestaltetem Programm in der Basilika Werl zu hören. Die bei diesen geistlichen Konzerten eingenommen Spenden (es wird kein Eintritt erhoben) werden für gute Zwecke verwandt. Diesmal war es zu Gunsten des Krankenhaus-Fördervereins Werl.

 

Einen seit 1986 aufgeschobenen Besuch machten die Sänger am 15. April beim Kirchenchor 1886 Kreuzberg (bei Wipperfürth), dem Heimatort des 1. Vorsitzenden Theo Ackerschott.

Der MGV gestaltete die Vorabendmesse mit und anschließend wurde mit den Kreuzberger Sängern gefeiert.

 

Ernst Romberg, 82 Jahre alt und aktiver Sänger im MGV, wurde auf dem Sängerkreisfest für 60-jährige Mitgliedschaft die DSB-Nadel mit Goldkranz und Schleife verliehen. Nach Franz Jolk war er der zweite Sänger, der diese hohe Auszeichnung erhielt. Die Sänger gratulierten ihm mit einem besonderen Ständchen als Dank für seine Treue zum Chor.

 

Der 12. August war ein schöner Sommertag. Das war der Sängerfamilie Anlass, eine Wanderung durch die Felder nach Gerlingen zu machen. Fußlahme und Kinder konnten mit einer Pony-Kutsche fahren. Auf dem Hof Sültrop saß man auf Strohballen und lies es sich gut gehen. Der Abend endete mit einem Grillfest im Garten des Vereinslokals Schulte.

 

1990

 

In der Generalversammlung wurde für den nach 13-jähriger Tätigkeit ausgeschiedenen Ferdinand Dohle nunmehr Kaspar Kerkhoff in den Vorstand gewählt.

 

Die nächste Probe am 18. Januar sollte wegen einer Erkrankung des Chorleiters ausfallen. Daraus wurden 8 Monate! Am 25. Januar übernahm Martin Rauert, ein Neffe des Chorleiters, die Probenarbeit. Die Arbeit klappte ausgezeichnet, sein Arbeitsstil ähnelte dem seines Onkels sehr.

Unter seiner Stabführung nahm der MGV erfolgreich am Sängerfest des Mannesmann-Werkschores in Wickede am 17. März teil. Gesungen wurden: „Schneiders Höllenfahrt“ und „Ach schönster Schatz mein Augentrost“ (B. Weber).

 

Beim Sängerkreisfest am 5. Mai, das vom Kinder- und Jugendchor Günne veranstaltet wurde, dirigierte Martin Rauert erfolgreich „Schneiders Höllenfahrt“ und „Der Entfernten“ (Schubert).

U. a. erhielt Heribert Weber die Ehrennadel des DSB in Gold für 40-jährige Mitgliedschaft im MGV. Der Chor gratulierte ihm und überreichte einen Zinnteller mit Widmung.

 

Sänger Fritz Hennemann wurde am 24. Mai 65 Jahre alt. Beim Ständchen sahen die Sänger Martin Rauert zum letzten Mal. Er erkrankte schwer und starb am 18. Juli im Alter von 28 Jahren an Magenkrebs. Sein Tod erschütterte die Sänger. Ihr Mitgefühl galt den Familien Rauert und Senft. Nahezu vollzählig nahmen die Sänger am 21. Juli an der Beerdigung in Holzen teil. Mehrere hundert Menschen gaben das Grabgeleit. Martin Rauert war ein lebensfroher Mensch, der engagiert und mit viel Freude sein Hobby, die Chormusik betrieb. Er hatte den Westönner Chor mehrfach dirigiert, ihn als Sänger unterstützt und oft am Klavier begleitet.

 

Somit stand der Chor ohne Dirigenten da. Drei kurzfristig anstehende Verpflichtungen des Chores konnten aber trotzdem wahrgenommen werden, weil Franz-Werner Rupprath, Organist und Chorleier an der Propsteikirche Werl, sich zur Verfügung stellte. Sänger und Chorleiter haben sich schnell aufeinander einstellen können.

U. a. dirigierte er den Chor beim Totengebet der Gemeinde am 4. April für den verstorbenen ehemaligen Pfarrer Alfred Krause. Fast geschlossen nahmen die Sänger auch an der Beerdigung teil, als die Westönner Gemeinde dankbar Abschied von ihrem Seelsorger nahm.

 

Am 6. September kehrte Alfons Senft bei seinen Sängern wieder ein und die Proben (fünf Monate gab es keine) wurden engagiert wieder aufgenommen.

 

Schon zwei Tage später starteten die Sänger mit ihren Frauen zu einem Ausflug mit der Bundesbahn nach Würzburg. Die Unterkunft war in Rottendorf. Zunächst wurde die Festung Würzburg besichtigt und anschließend die Vorabendmesse in der schönen Franziskanerkirche mitgestaltet. Den Abend verbrachte man nach einer Weinkellereibesichtigung in einer Winzergenossenschaft, wo ausgiebig der fränkische Wein probiert wurde. Der Sonntag diente der Besichtigung der weiteren Sehenswürdigkeiten Würzburgs, so des Domes und der Residenz, wo die Sänger in der barocken Hofkirche ihre Stimme erschallen ließen. Auch diesmal spielte das schöne herbstliche Wetter mit.

 

Zum 25-jährigen Priesterjubiläum von Pater Paul Hasler, einem in Indonesien tätigen Missionar (Bruder des Sängers Gerhard Hasler) sang der Chor beim Festhochamt am 23. September.

 

Trotz einiger stimmlicher Einschränkungen konnte der MGV „Cäcilia“ beim schon fast traditionellen Konzert zum 2. Advent am 9. Dezember in der Propsteikirche mit respektablen Leistungen aufwarten.

 

1991

 

Der Generalversammlung am 19. Januar ging erstmalig die Mitgestaltung der Vorabendmesse für die lebenden und verstorbenen Mitglieder voraus. U. a. wurde auch der Toten des am 17. Januar begonnen Golfkrieges gedacht.

 

Unter dem Eindruck dieses Ereignisses beschlossen die Sänger, die Karnevalsveranstaltung vom 11. Februar abzusagen, wie es auch vielfach von anderen Vereinen landesweit geschah. Desgleichen wurde in Abstimmung mit dem SV Rot-Weiß der Rosenmontagsball abgesagt.

 

Der Ausfall der beiden karnevalistischen Veranstaltungen führte zu einem massiven Fehlbetrag in der Vereinskasse. Den galt es aufzufangen, damit der Vereinsbetrieb ungehindert weitergeführt werden konnte. In einer erfreulichen Solidarität leisteten die Sänger einen Sonderbeitrag von DM 50 und sicherten zu, dies zu wiederholen, falls es notwendig werde.

 

Zum Gedenken des am 18. Juli 1990 verstorbenen Martin Rauert wurde am 17. Februar um 9 Uhr 30 in der Klosterkirche Oelinghausen bei Holzen im Beisein der Familien Rauert und Senft eine Messe gelesen, die vom Chor mitgestaltet wurde.

 

Auf dem Sängerkreisfest am 3. Mai in Bremen sang der Chor zwei neue Lieder: „Das Testament“ von Marschner und „Trinklied“ von Schubert. Der 1. Vors. des SK Haar-Börde, Paul Wulf, ehrte u. a. Sänger Hubert Körner für 25-jährige Tätigkeit als Schriftführer des MGV „Cäcilia“ mit Ehrennadel und Urkunde des SB NRW. Die Sänger gratulierten ihm mit einem Ständchen und einem Zinnteller als Dank für seine Arbeit. Das geschah bei der schon seit Jahren üblichen letzten Probe vor den Sommerferien, die als gemütlicher Abend mit Grillfleisch und Bier gehalten wird. Dazu wird der Chor in der Regel von einem seiner Mitglieder eingeladen.

 

Chorleiter Senft war es gelungen, den bekannten Mädchenchor der Landesmusikschule Wernigerode im Harz (bis 3. 10. 1990 in der DDR gelegen) für einen Besuch in Westönnen zu engagieren. Der Chor war schon einmal im Mai 1991 Teilnehmer der Internationalen Jugendchortage in Werl gewesen, die vor einigen Jahren von Alfons Senft ins Leben gerufen worden waren.

Nunmehr kamen die auch aus dem Rundfunk bekannten Mädchen vom 12. bis 14. Oktober nach Westönnen. Die Unterbringung der 42 Mädchen und 5 Erwachsenen war kein Problem. Zunächst gestaltete der Chor die Vorabendmesse in der Propsteikirche Werl und am Sonntag das Hochamt in der Westönner Pfarrkirche mit. Das Konzert begann um 17 Uhr in der Schützenhalle. Die Gäste wurden vom 1. Vors. Theo Ackerschott und von der Bürgermeisterin, Frau Liesel Böhmer, besonders herzlich begrüßt. Weitere Mitwirkende waren der Gemischte Chor Niederense sowie eine Gruppe Saxophonspieler der Musikschule Werl, die beide ganz ausgezeichnet musizierten.

Der MGV „Cäcilia“, seine Leistung wurde von der Presse als brillant bezeichnet, sang aus seinem Repertoire: „Das Testament“, „Kneipiade“, „Der Schutzbrief“ und dann, von den Saxophonspielern reizvoll begleitet, „Widerspruch“, „Abschied vom Walde“ und den wunderschönen „Nachtgesang im Walde“.

 

Der Mädchenchor unter der Leitung von Bertram Zwerschke breiteten ihr Können hinreißend aus, zeigten, dass sie gleichermaßen altes und modernes Liedgut exzellent beherrschen. Zugaben verlangten die Zuhörer, nachdem sie bereits 17 Lieder gesungen hatten. Es war eine Freude, ihnen zuzuhören.

Das Motto des Konzertes „Komm, sing mit“ wurde untermauert, als zum Schluss die Zuhörer gemeinsam mit den Chören sangen.

Nachdem den Wernigerödern ein Essen gereicht worden war, standen die Mädchen und Sänger im Kreis und manch fröhliches Lied erklang.

Beim Abschied am Montagmorgen flossen sogar einige Tränen.

 

Das Geistliche Konzert zum 2. Advent in der Propsteikirche Werl fand wie alljährlich seine große Besucherzahl, bei der die Mitwirkenden wiederum einen nachhaltigen Eindruck hinterließen.

 

Der 7. September sah die Sängerfamilie auf einer Fußwanderung nach Bergstraße zum Hof Stemann; dort gab es Kaffee und Kuchen. Der Abschluss fand in der sog. Birkenschützenhalle im Garten des Vereinslokals statt.

Für den verhinderten MGV Eintracht Bergstraße (seit Januar 1991 gemischter Chor) sang der Chor am Volkstrauertrag.

 

Wie es üblich ist, nahm die Fahnenabordnung des Vereins an den Beerdigungen fördernder Mitglieder teil, diesmal u. a. an der Beerdigung des plötzlich verstorbenen Brudermeisters der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft, Fritz Nieder.

 

1992

 

Vor der Generalversammlung am 8. Februar hatte der Chor in der Schützenhalle (die Kirche wurde renoviert) die Messe mitgestaltet.

 

Der Vors. Theo Ackerschott und Kassierer Alfred Newe bedankten sich besonders bei den Sängern für ihre spontane Bereitschaft, die Vereinskasse mit Sonderzahlungen zu unterstützen. Diese waren notwendig geworden, um die Einnahmeausfälle auf Grund der wegen des Golfkrieges abgesagten Karnevalsveranstaltungen aufzufangen. Der Jahresverlust konnte mit 1.450 DM in Grenzen gehalten werden.

 

Bei den Vorstandswahlen erklärte Hubert Wittenbrink seinen Rücktritt als 2. Vorsitzender und sein Ausscheiden aus dem Vorstand nach mehr als 30-jähriger Tätigkeit. Bei sich bietender Gelegenheit sagte ihm der 1. Vors. Theo Ackerschott besonderen Dank und Anerkennung für seine Arbeit im Dienste des Vereins als Notenwart, Kassierer und 2. Vorsitzender.

 

Sein Nachfolger im Amt wurde Werner Hennemann. Beisitzer wurde Klaus-Dieter Kienz.

 

Bei der Frage, ob der Chor erneut am Meisterchorsingen 1994 teilnehmen soll, entstand eine rege Diskussion über das Für und Wider. Eine eindeutige Mehrheit von über 92 % wünschte die Teilnahme.

 

Auf dem Probenplan stand die Einstudierung der „Duitske Misse“ von Georg Nellius. Er war ein sauerländischer Komponist, der auch Organist in Neheim-Hüsten gewesen war. Der Text in plattdeutscher Sprache ist von der ebenfalls sauerländischen Dichterin Christine Koch.

Die „Duitske Misse“ ist ein selten aufgeführtes Werk und für einen Laienchor mit erheblichen Schwierigkeitsgraden behaftet. Erschwerend auch die plattdeutsche Sprache, die für die meisten Sänger ungewohnt war.

 

Die Aufführung der „Duistke Misse“ fand am 29. Mai beim Bundes-Chorfest des DSB statt, das vom 28. bis 31. Mai in Köln veranstaltet wurde.

In den wesentlichsten Teilen wurde sie gemeinsam mit dem MGV Liederkranz Höingen gesungen. Aufführungsort war die Herz-Jesu-Kirche, wo das Konzert um 11 Uhr 30 begann. Der Junge Chor der Musikschule Werl war mit der Deutschen Messe von E. Pepping vertreten. Die mäßige Besucherzahl hielt die Sänger aber keineswegs davon ab, zu zeigen, dass sie in der Lage sind, ein so schwieriges Chorwerk engagiert und einfühlsam vorzutragen. Zum besseren Verständnis wurden die Texte in plattdeutscher Sprache vor jedem Stück vorgelesen.

 

Für beide Chöre war es ein besonderes Ereignis, beim Bundes-Chorfest mitwirken zu können. Der Junge Chor wirkte außerdem noch beim Eröffnungs- und Schlusskonzert mit. Die drei Chöre waren die einzigen Teilnehmer aus dem SK Haar-Börde.

 

Es reizte natürlich, das nun Erarbeitete auch zu Hause aufzuführen. Kurzfristig wurde die Messe am 4. Juli an der Wirkungsstätte des Komponisten, der St. Johannes-Kirche (sog. Sauerländer Dom) in Neheim-Hüsten beim Vorabendgottesdienst aufgeführt, wo die Anerkennung für die großartige Leistung nicht ausblieb.

Schon am nächsten Tag wurde das Chorwerk um 17 Uhr in der Westönner Pfarrkirche aufgeführt, wo der Junge Chor ebenfalls die Messe von Pepping sang. Auch hier blieb die Anerkennung der zahlreichen Besucher nicht aus.

 

Zu einem Konzert mit fünf Meisterchören hatte der MGV Liederkranz Höingen am 24. Oktober eingeladen. Es waren neben dem Höinger und Westönner Chor der Holzener Frauenchor, die Chorgemeinschaft Pro Musica Soest und der Junge Chor der Musikschule Werl. Den Zuhörern wurde zwei vergnügliche Stunden mit Liedern zu den Themen „Lebensweisheiten“ und „Humor im Chor“ bereitet.

 

Fünf Stücke aus der plattdeutschen Messe von Nellius fanden auch Eingang in das Programm der Geistlichen Musik zum 2. Advent am 6. Dezember in der Propsteikirche Werl, wie immer von der Musikschule veranstaltet und unter der Leitung von Alfons Senft. Er zeigte sich mit den Leistungen seiner Chöre sehr zufrieden. Das Konzert in seiner Gesamtheit war so recht dafür angetan, bei den zahlreichen Zuhörern Adventsstimmung aufkommen zu lassen.

 

Ein weiteres adventlich geprägtes Konzert zu Gunsten des Krankenhaus-Fördervereins Werl am 20. Dezember in der Basilika Werl sah auch den MGV „Cäcilia“ Westönnen als Mitwirkenden.

 

Am 20 März hatten sich die Sänger im Vereinslokal aus einem besonderen Grund versammelt: Alfons Senft war 20 Jahre Chorleiter des MGV. Als er zusammen mit seiner Frau den Raum betrat, wurde er von den Sängern mit einem Ständchen begrüßt, welches zur Überraschung von seinem Sohn Daniel – der machte das zum ersten Mal – dirigiert wurde.

 

In einer ausführlichen Laudatio würdigte der 1. Vors. Theo Ackerschott das erfolgreiche Wirken von Alfons Senft. Mit guten Wünschen für weiterhin vertrauensvolle und erfreuliche Zusammenarbeit überreichte er ihm ein Geschenk. Alfons Senft bedankte sich mit bewegten Worten und erklärte, dass er dem Chor weiterhin für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zur Verfügung stehe.

Das sich anschließende gemeinsame Abendessen war vom Vereinswirt Werner Schulte und seiner Frau Christel gestiftet worden.

 

Am 30. April hatte er zum letzten Mal an der Probe teilgenommen, am 30. Juni war er im Alter von 84 Jahren und im 64. Jahr seiner Vereinszugehörigkeit gestorben: Franz Jolk. Kaum ein Anderer war „seiner Cäcilia“, wie er es sagte, so verbunden wir er. Er hatte dem Verein 30 Jahre als Kassierer gedient und war den Sängern immer ein großes Vorbild gewesen.

 

Am 19. und 20. September lösten die Sänger und ihre Frauen das Versprechen ein, beim Mädchenchor in Wernigerode einen Gegenbesuch zu machen.

Wernigerode, „die bunte Stadt im Harz“ ist wirklich eine Sehenswürdigkeit. Der Stadtführer hat es gut verstanden, neben allem Interessanten an Kunst und Geschichte auch die gegenwärtige Situation der Menschen, ihre Probleme mit der Wende darzustellen, die schon Nachdenklichkeit bei den Besuchern hervorriefen.

 

Nachdem der Chor den Gottesdienst der kath. Diasporagemeinde mitgestaltet hatte, gab es ein freudiges Wiedersehen der Mädchen und ihres Chorleiters B. Zwerschke mit ihren ehemaligen Gasteltern.

Man saß in froher Runde und erfreute sich gegenseitig mit Liedern, bis die Mädchen gehorsam den Heimweg antraten.

 

Am nächsten Morgen ging die Fahrt ab Schierke mit der erst kürzlich wieder in Betrieb genommenen Harzquerbahn bis zum Brocken. Beim Rundgang dort verstärkte das diesige Wetter den tristen und bedrückenden Eindruck, den die Landschaft und die zum Teil verkommenen Bauten aus der DDR-Zeit machten. Vierzig Jahre hatte der Berg militärischen Zwecken gedient, nunmehr strömten alljährlich hunderttausende Besucher hierher.

 

1993

 

Vor der Generalversammlung am 9. Januar wurde die Vorabendmesse in der Pfarrkirche mitgestaltet.

 

Der 1. Vorsitzende Theo Ackerschott bedankte sich im Namen des Chores bei Werner und Christel Schulte für die 29-jährige Gastfreundschaft. Sie hatten die Gastwirtschaft offiziell ab 1. Januar ihrer Tochter Christel und Ehemann Jochen Schmidt übertragen. Mit dem Dank für stets freundliche und liebevolle Bedienung verband Ackerschott den Wunsch, dass es bei dem neuen Wirtsehepaar nicht anders werde.

 

In den wöchentlichen Proben am Donnerstag, ab März zusätzlich auch am Dienstag, stand die Erarbeitung der Lieder für das Meisterchorsingen auf dem Programm. Es wurde hart gearbeitet. Wenn es stockte, verstand es Alfons Senft mit seinen pädagogischen Fähigkeiten, die Dinge wieder in Gang zu bringen. Der Wille der Sänger, den Meisterchortitel zum 4. Mal zu erringen, war ungebrochen. Dafür haben sie sich engagiert, das hat sich auch gelohnt. Am 23. Mai ist ihnen in Meinerzhagen das fast schon nicht mehr Erhoffte gelungen. Jeweils sehr gut- gab es für den Wahlchor „Herbstlied“ von H. Schroeder – für einen Laienchor mit erheblichen Schwierigkeitsgraden ausgestattet –, für das Volkslied „Das schwarzbraune Bier“ im Satz von H. Schroeder und das Pflichtvolkslied (Ersatz für das bisherige Stundenlied) „Die kleine Hütte“ von Gerhard Rabe. Der Aufgabechor „Aquarium“ von Erich Sehlbach wurde mit gut+ bewertet.

Auch dem befreundeten MGV Liederkranz Höingen war es unter Alfons Senft am Tag vorher gelungen, den 4. Titel zu erringen. Für Alfons Senft wiederum ein hervorragendes Ergebnis.

 

Die Sänger brachen in Jubel aus und umringten mit ihren Frauen den Chorleiter zur Gratulation. Am nächsten Tag feierte die Sängerfamilie den Sieg den ganzen Tag lang im Vereinslokal.

Die Ortsvorsteher des Kirchspiels Westönnen, Pfr. Spannenkrebs, befreundete Chöre und Vertreter aller Westönner Vereine gratulierten am 27. Mai Alfons Senft und den Sängern und brachten ihre Anerkennung zum Ausdruck.

 

Bürgermeisterin Liesel Böhmer und Stadtdirektor W. Dirkmann überbrachten die Glückwünsche der Stadt Werl am 17. Juni im Rahmen eines kleinen Festaktes im Sitzungssaal des Alten Rathauses.

 

Der MGV Liederkranz Höingen feierte am 1. Juni sein 95-jähriges Bestehen, das er mit 9 weiteren Chöre bestritt. Die Darbietungen der „neuen“ Meisterchöre Höingen und Westönnen fanden besondere Beachtung und Anerkennung.

 

Auf Einladung des Malteser-Hilfsdienstes im Erzbistum Paderborn wurde vom Chor ein Pontifikalamt mit Erzbischof Degenhardt in der Basilika Werl am 19. September mitgestaltet.

Eine Besonderheit dieser Aufführung, die von den zahlreichen Besuchern mit großer Begeisterung aufgenommen wurde, war die Begleitung der vom Chor vorgetragenen Deutschen Messe von Franz Schubert durch ein Rohrbläserensemble (Oboe und Fagott) aus Dortmund. Es war eine ungewöhnliche, aber reizvolle Klangkombination.

Gemeinsam mit den Sängern fuhr das Ensemble anschließend zum Pfarrfamilienfest in Westönnen, wo sie mit einem Ständchen aufwarteten.

 

Am Internationalen Folkloretag am 26. September in der Stadthalle Werl, veranstaltet vom Kulturamt und der Musikschule, nahmen Ensemble- und Solokünstler aus Griechenland, Chile, Paraguay, Ungarn und dem Baskenland teil – und die Männerchöre aus Höingen und Westönnen. Den zahlreichen Zuhörern wurde insgesamt ein hinreißendes Konzert geboten.

 

Zwei Konzerte im Advent: am 5. Dezember die Geistliche Musik zum 2. Advent in der Propsteikirche Werl und mit nahezu identischem Programm am 19. Dezember in der Basilika, hier zu Gunsten des Krankenhaus-Fördervereins Werl.

 

Der aus Westönnen stammende Neupriester Siegfried Schlummer feierte am 30. Mai seine Primiz in Westönnen. Bei der Gratulation der Gemeinde in der Schützenhalle war auch der MGV vertreten.

 

Zu den vielen Ständchen anlässlich von Geburtstagen der Sänger, Goldhochzeiten etc. gesellte sich dieses Jahr das seltene Fest der Gnadenhochzeit der Eheleute Franz Wittenkemper am 26. Juli.

 

Der Familienwandertag am 4. September führte nach Ostuffeln. Dort konnten die Wohnräume und Einrichtungen der Behinderten in Augenschein genommen werden, nachdem der Chor in der Kapelle und bei der Einweihung einer von den Behinderten gebauten Freizeithütte gesungen hat. Mit einem Grillfest am Sportlerheim klang de Abend aus.

 

Wie jedes Jahr nahm der Verein an den traditionellen Prozessionen und der Wallfahrt teil, sang zum Volkstrauertag am Ehrenmal und ließ am Patronatsfest eine hl. Messe für seine verstorbenen Mitglieder lesen.

 

1994

 

Das 140-jährige Bestehen des Chores warf seine Schatten voraus. Die Wochen bis zum Sängerkreisfest waren mit den Proben und den organisatorischen Vorbereitungen ausgefüllt.

 

Dazwischen war noch eine andere Aufgabe zu bewältigen: Am 17. und 18. Februar fanden in der Propsteikirche Werl die Aufnahmen zur ersten CD statt, die von der Sparkasse Werl aus Anlass ihres 150-jährigen Bestehens gesponsert wurde. Mitwirkende waren Chorgemeinschaft St. Walburga Werl, der Junge Chor der Musikschule, MGV Quartett Wickede, Madrigalchor der VHS Werl, zwei Bläser-Ensembles sowie die Sänger aus Westönnen und Höingen. Gesungen wurden Lieder zur Advents- und Weihnachtszeit. Von jeder verkauften CD zum Preis von 25 DM gingen 5 DM an den Krankenhaus-Förderverein.

 

Das Sängerkreisfest begann am 6. Mai um 19 Uhr in der frühlingshaft geschmückten Schützenhalle. Als Gastschöre, neben den Mitgliedschören des SK Haar-Börde waren erschienen: der Kirchenchor St. Cäcilia Westönnen, der MGV 1898 Ostönnen, der MGV 1878 Werl, Kirchenchor der Propsteikirche Werl, Pro Musica Soest und der Madrigalchor Werl. Der Gastgeber eröffnete mit „Im Gegenwärtigen Vergangenes“ von Schubert mit Gesine Rave als Sopranistin. Nach der Begrüßung durch den 1. Vors. Theo Ackerschott folgte dann „Der Gondelfahrer“ von Schubert. Nach der Ansprache des SK-Vorsitzenden Paul Wulf und der Ehrung verdienter Sänger erklang „Landerkennung“ von Grieg mit Ortwin Rave als Bariton. Danach traten die Gastchöre mit beachtenswerten Leistungen auf.

Zum Schluss sangen der MGV „Cäcilia“ und Solist Ortwin Rave mit Bruder Clemens am Klavier: „Trinklied“, „Zur guten Nacht von Schubert und „Abendlied“ von Adam.

 

Am Samstag, 7. Mai begann das Fest mit dem Zug aller Fahnenabordnungen der Mitgliedschöre von der Schützenhalle zum Ehrenmal. Nach dem Gedenken für die verstorbenen Sänger war um 18 Uhr Gottesdienst in der Pfarrkirche.

 

Pünktlich um 19 Uhr 30 eröffnete der MGV „Cäcilia“ mit den gleichen Liedern wie am Vortag, wobei die „Landerkennung“, diesmal gemeinsam mit Höingen und dem Solisten gesungen, zu einem erhebenden und machtvollen Hörgenuss wurde.

Bürgermeisterin Liesel Böhmer brachte die Glückwünsche der Stadt zum Ausdruck und der 2. Vors. des SK Haar-Börde ehrte weitere verdiente Sänger. Anschließend traten 16 Mitgliedschöre des SK Haar-Börde auf. Den Schluss bildeten wieder die Lieder wie am Vortag. An beiden Abenden konnte das Tanzbein geschwungen werden. Die Bewirtung der Gäste wurde durch Mitglieder des Tisch-Tennis-Vereins und der Freiwilligen Feuerwehr Westönnen vorgenommen.

 

Der musikalische Höhepunkt des Jahres war das Festkonzert am 15. Oktober in der Schützenhalle. Der Chor hatte viele gute Gründe, in Dankbarkeit das Fest zu feiern. Deswegen hatte Theo Ackerschott den Vorschlag gemacht, ein Benefiz-Konzert zu veranstalten, dessen Erlös einem guten Zweck zugeführt werden soll. Mitwirkende waren der Junge Chor und weitere Schüler der Musikschule, das Rohrbläser-Ensemble Dortmund, der MGV Liederkranz Höingen und der MGV Ramsdorf unter Ortwin Rave und Clemens Rave am Klavier.

Unter den vom 1. Vors. Theo Ackerschott begrüßten Gästen war auch Bürgermeisterin Liesel Böhmer. Für sie war dieser Abend ihr letzter Auftritt im Amt.

Ortsvorsteher Willi Sasse ergriff die Gelegenheit, sich im Namen des Kirchspiels Westönnen in aller Öffentlichkeit bei der Bürgermeisterin für die verdienstvolle Ausübung ihres Amtes zu bedanken und überreichte einen Blumenstrauß.

 

Die drei Männerchöre eröffneten mit „Trösterin Musik“ von Bruckner. Im reizvollen Wechsel zwischen dem Rohrbläser-Ensemble, Vorträgen der Musikschulschüler und dem Jungen Chor endete der 1. Programmteil mit der „Landerkennung“, gesungen von den 3 Männerchören.

Dazwischen sangen die Chöre und die Zuhörer einen Kanon, so auch im 2. Programmteil.

Die Chöre boten Lieder an wie:

„Türmerlied“, „Rheinisches Fuhrmannslied“, „Der Gondelfahrer, „Die Nachtigall“ und mit Rohrbläserbegleitung „Nachtgesang im Walde“ sowie „Der Jäger Abschied“.

Im 3. Programmteil warteten die Rohrbläser, Schüler der Musikschule sowie der Junge Chor und die drei Männerchöre mit exzellenten Vorträgen auf, die die Zuschauer nach Zugaben verlangen ließen. Zum Schlussvortrag „Abendlied“ von Adam hatten sich die drei Männerchöre im Saal verteilt aufgestellt. Jeder Chor sang eine Strophe und die vierte wurde gemeinsam gesungen. Das gespannt lauschende Publikum war begeistert, nicht enden wollender Beifall der Dank für die Mitwirkenden. Die Presse lobte dieses Konzert in gebührender Weise. Der Erlös des Festes, durch einige Spenden aufgestockt, belief sich auf 3.600 DM. Der Betrag wurde geteilt zwischen Pater Paul Hasler, in Indonesien wirkender Missionar, und Schwester Emanuelle, die Mutter der Müllmenschen in Kairo.

 

Zum 10. Mal wirkten die Westönner und Höinger Sänger beim Konzert der Musikschule zum 2. Advent mit.

„Publikum in die Welt vorweihnachtlicher Musik entführt“ – so titelte die Presse über das Konzert am 18. Dezember in der Basilia zu Gunsten des Krankenhaus-Fördervereins, bei dem alle Mitwirkenden auftraten, die im Februar die CD besungen hatten. Der Schluss des Konzertes wurde von den beiden Männerchören, dem Jungen Chor sowie Denise Aussel und Holger Kruse als Solisten mit „Heilige Nacht“ von Reichardt in einem speziell für diesen Auftritt geschriebenen Satz von Alfons Senft gestaltet, ein Lied, bei dem das Herz aufgehen kann.

 

Alfons und Ursula Senft feierten in der wundervoll geschmückten Schützenhalle in Holzen ihre Silberhochzeit. Die Vorstände der Westönner und Höinger Chöre eröffneten am Nachmittag die Gratulation mit einem gemeinsamen Ständchen unter der Leitung des Höinger Sängers Alois Gretenkort. Das Geschenk war eine Kurzreise. Am Abend kamen die Sänger beider Chöre dazu. Sie brachten ein weiteres Ständchen unter A. Gretenkort und schenkten ein Kaffeeservice. Es war ein Fest mit Atmosphäre – gefeiert im Kreis der Familie, mit Freunden und Bekannten und allen Sängern.

 

Ein weiteres gemeinsames Ständchen brachten beide Chöre unter A. Gretenkort dem Chorleiter im Garten seines Hauses in Holzen am 4. August zur Vollendung des 50. Lebensjahres.

 

Der Sängerausflug ging am 24. August mit dem Bus zum Rhein. In Bonn wurde das neue Bundeshaus besichtigt. Linz, die bunte Stadt am Rhein, war das nächste Ziel, wo sich die Sänger zur Freude ihrer Frauen und der vielen Touristen auf dem Marktplatz aufstellten und sangen. Nach der Stadtbesichtigung wurde ein eigens gecharterter Rheindampfer nach Niederdollendorf bestiegen. Eine vergnügliche Fahrt - mit vielen Liedern auf den Lippen und einem Bier im Glase. Den Abschluss feierten die Reisenden im „Freischütz“ bei Schwerte. Dort hatte der Chor am 16. 3 1974 die erste Hürde zum Meisterchor genommen.

 

1995

 

Zum 15. Mal nahm der MGV am Weihnachtskonzert des Kirchenchores teil.

 

Vor der Generalversammlung am 21. Januar sang der Chor in der Vorabendmesse.

Bei den Vorstandwahlen wurde Hans Stratmann Nachfolger von Hans-Peter Verhalen. Sänger Bernhard Schulte berichtete von den Vorbereitungen der geplanten Reise nach Salzburg und Wien.

 

Im März konnte der Chor einen neuen Probenraum im Vereinslokal Schulte beziehen. Nach umfangreichen Um- und Anbaumaßnahmen stand den Sängern nun ein größerer Raum zur Verfügung, der ansprechend und hell gestaltet war.

 

Am 30. März brachten die Sänger Pfarrer Gotthard Spannenkrebs ein Ständchen zur Vollendung des 60. Lebensjahres.

 

Es wurden drei Sängerkreisfeste gefeiert, weil drei Chöre 100-jähriges Bestehen feierten.

Das 1. Sängerkreisfest des Jahres war am 31.3./1.4. in Büderich. Sängerkreisvorsitzender Paul Wulf ehrte u. a. auch Josef Wittmers und Franz Langenhorst für 50-jährige und Bernhard Kaiser für 40-jährige Mitgliedschaft.

Die Verleihung der Zelter- und der Pro-Musica-Plaketten wurde vom Sängerkreis Haar-Börde am 14. Mai in der Stadthalle Werl im Namen des Landesmusikrates ausgerichtet. Geehrt wurden 33 Chöre. Zur Eröffnung traten die Westönner und Höinger Sänger gemeinsam mit „Im Gegenwärtigen Vergangenes“ und „Nachthelle“ von Schubert auf. Solist war Meinolf Kalkul aus Bern.

Das 2. Sängerkreisfest wurde am 19./20. Mai in Niederense gefeiert.

 

Ein von der Sparkasse Werl gesponsertes Konzert am 2. Juli in der Propsteikirche Werl mit Musik aus Barock und Romantik begeisterte das Publikum. Beide Männerchöre waren zu hören mit: „Gott ist mein Hirt“ und die „Deutsche Messe“ von Schubert, „Ave maris Stella“ und „Pater noster“ von Liszt sowie „Jauchzet dem Herrn“ von Silcher.

 

Am 9. September fand das 3. Sängerkreisfest in Sönnern statt. Hier wie auch bei den vorhergehenden Festen haben die Sänger anschließend noch einige Stunden mitgefeiert und die gastgebenden Chöre damit unterstützt.

 

Für ein Konzert am 3. Oktober fanden im Vorfeld mehrere gemeinsame Proben mit den Höinger Sängern, aber auch mit den Sängern des Meisterchores MGV Eintracht Hachen bei Sundern statt, dessen Chorleiter seit einem Jahr ebenfalls Alfons Senft war.

Mit Werken von Schubert, Schumann, Bruckner, von Weber, C. Kreutzer, Marschner u.a. wurde eine besondere Atmosphäre geschaffen, die die Zuschauer gefangen nahm. Das von Alfons Senft erarbeitete Programm, das erstmalig seine drei Meisterchöre vereinte, begeisterte die Zuhörer in der ausverkauften Schützenhalle in Hachen.

 

Ein Ereignis, das viele Monate Vorbereitung benötigte, begann am 4. Oktober. Sänger Bernhard Schulte – „Reisemarschall des MGV“ hatte viele Verbindungen spielen lassen, damit die lange geplante Reise nach Salzburg und Wien zu einem ereignisreichen Erlebnis wurde. 25 Sänger mit ihren Frauen, Ehepaar Senft, Ortvorsteher Willi Sasse und Frau und weitere Freunde des Chores waren dabei. Das Hotel „Rosenberger“ in Salzburg versprach einen angenehmen Aufenthalt. Der Chor durfte die Vorabendmesse in der Franziskanerkirche mitgestalten. Der Zelebrant bedankte sich ausdrücklich am Schluss der Messe für die ausgezeichneten Gesänge von Liszt, Schubert, Grell und Silcher.

 

Am Sonntagmorgen wurden die Sehenswürdigkeiten der weltberühmten Stadt besichtigt, und der herrliche Morgen lud dazu ein, die Besucher im Mirabellgarten mit einigen Liedern zu erfreuen.

Mit dem Doppeldeckerbus der Fa. Hennecke ging die Fahrt über Fuschl am See nach St.Gilgen. Ein Ausflugsdampfer brachte alle nach St. Wolfgang. Der Blick vom Schiff über den See und die ihn umgebende faszinierende Bergwelt ließ verstehen, warum so viele Menschen diesen herrlichen Flecken Erde besuchen. Der Sparziergang im Ort mit dem Hotel „Im weißen Rössl“ endete in der Kirche des hl. Wolfgang, wo der Chor mit einigen Liedern spontan der heiteren Stimmung Ausdruck gab.

 

Der Abend wurde in Salzburg im Stiftskeller „St. Peter“ verbracht. Die Lieder wurden von einem Akkordeonspieler begleitet. Er spielte alles was gewünscht wurde, nur eines nicht: „Im weißen Rössl am Wolfgangsee“!

 

Der Montag sah die Reisenden auf dem Weg zur barocken Klosteranlage St. Florian, wo Anton Bruckner einst als Organist wirkte und dort im Kellergewölbe genau unter der von ihm so geliebten Orgel begraben liegt. Dort erklang das von ihm komponierte Lied „Trösterin Musik“.

 

Das zweite Ziel des Tages war das weltberühmte, auf einem Berg über der Donau thronende Stift Melk. Nach über 10-jähriger Restaurationszeit erstrahlte das Kloster im neuen Glanz. Die Klosterkirche ist von einer überwältigenden, kaum zu beschreibenden Schönheit. Diesen Eindrücken gaben die Sänger mit Liszts „Gottes ist der Orient“ Raum. Zum Tagesende war man dann in Wien angekommen.

 

Der Dienstag war für die Besichtigung des Stephansdomes, der Kapuzinergruft, des Schlosses Belvedere und weiterer Sehenswürdigkeiten wie dem Prater usw. reserviert. Ein Bummel durch die Stadt, eine Fiakerfahrt oder ein Besuch im Cafè Sacher – es gab mehr als genug zu erleben. Der Abend wurde mit dem Besuch einer Buschenschänke in Floriansdorf beim Heurigen gekrönt.

 

Spät wurde es aber nicht, denn am nächsten Morgen stand um 10 Uhr der Besuch in der Deutschen Botschaft auf dem Programm. Dort wurden alle von der Botschafterin, Frau Ursula Seiler-Albring, herzlich empfangen. Das Ständchen wurde eröffnet mit „Der Schutzbrief“ von Rübben. Der Bezug zu Wien wurde mit dem Lied „Prinz Eugen“ von Schroeder und natürlich mit „Nachtgesang im Walde“ und „Der Gondelfahrer“ vom Wiener Komponisten Franz Schubert hergestellt. Nach zwei Liedern von L. Erk und der humorvollen „Kneipiade“ von G. Biener gab es als Zugabe „Wenn du mich lieb hast“ von Janacek.

 

Die Begrüßung der Botschafterin und der weiteren zahlreichen Botschaftsangehörigen, die Vorstellung des Chores und des Chorleiters, der vorgetragenen Lieder und natürlich des Ortes Westönnen wurde von Bernhard Schulte in einer exzellenten Moderation vorgenommen. Die Lieder und die Moderation waren wie aus einem Guss und hinterließen einen außerordentlich guten Eindruck. Einen solchen Auftritt hatte die Botschafterin noch nicht erlebt. Sie bedankte sich sehr herzlich für den Besuch und bat alle Reiseteilnehmer, gute Botschafter ihres Landes in Österreich zu sein. Sie bekannte, selbst einmal Chorsängerin gewesen zu sein und das ihr die Stadt Werl nicht unbekannt sei.

Ortsvorsteher Willi Sasse überreichte Frau Seiler-Albring typisch westfälische Spezialitäten. Beim anschließenden Stehkonvent gab es noch Tipps für den weiteren Aufenthalt in Wien.

 

Die Parkanlagen von Schloss Schönbrunn standen dann auf dem Programm, bevor der Chor einen Gemeindegottesdienst in der neu erbauten Kirche St. Cyrill und Method - mit hervorragender Akustik – mitgestaltete. Sehr dankbar zeigte sich u.a. auch der aus Bayern stammende Pfarrer, der nach der Messe das Gespräch mit seinen Landsleuten suchte.

 

Beim letzten Abend dieser Reise in einem sog. „Wiener Beisl“ dankte der 1. Vors. Theo Ackerschott den Organisatoren der Reise, vor allem Bernhard Schulte, für ihre hervorragende Arbeit, der ein voller Erfolg beschieden war. Chorleiter Senft zeigte sich mit den chorischen Leistungen sehr zufrieden und nicht zuletzt hat die Sängerfamilie neuen Zusammenhalt erfahren. Voller schönster Eindrücke und bester Stimmung ging die Fahrt am Donnerstag zu Ende. Einen Kartengruß aus Wien erhielten alle Sänger und ihre Frauen, die nicht an der Fahrt teilnehmen konnten.

 

„Raritäten der Romantik“ – so hieß ein Chor- und Solistenkonzert am 4. November in der Höinger Schützenhalle. Der Anlass: Kantor Alfons Senft feierte sein 25-jähriges Chorleiterjubiläum, zwar nicht beim Höinger Chor, aber dieser hatte sich bereiterklärt, die Festlichkeit auszurichten. In Höingen ist Alfons Senft im Jahr 1996 und in Westönnen im Jahr 1997 25 Jahre als Chorleiter tätig. Ihm oblag auch die Gesamtleitung dieses festlichen Konzertes, was alle Mitwirkenden als ein großes Ständchen für ihren Dirigenten ansahen.

 

Das reichhaltige und sehr abwechslungsreiche Programm mit Werken von Schubert, von Weber, Silcher, Rheinberger, Brahms, Kreutzer und Marschner im Wechsel der Chöre mit den Solisten begeisterte das Publikum in der ausverkauften Halle. Die offizielle Ehrung nahm der Präsident des Sängerbundes NRW, Rudolf Hauch, vor. Er erwähnte besonders die Verdienste Alfons Senft’s um die musikalische Ausbildung der Jungend - da habe er manchen Grundstein gelegt. Er gipfelte in der Aussage: dass „mit Alfons Senft die Qualität der Chorkultur gesichert bleibt“.

 

Paul Wulf, 1. Vors. des SK Haar-Börde, gratulierte im Namen des Sängerkreises und Ense’s Bürgermeister Clemens Tillmann

stellvertretend auch für die ebenfalls anwesenden Bürgermeister der Gemeinde Wickede und der Stadt Werl, zollte hohen Respekt für seine Leistungen.

Mit bewegten Worten dankte Alfons Senft für die Ehrungen. Zum Schluss des Konzertes versammelten sich die Männerchore aus Höingen, Hachen und Westönnen zum „Abendlied“ von Adam, zum „Nächtlichen Ständchen“ und dem „Nachtgesang im Walde“ von Schubert.

Dieses Konzert hatte ein besonders Flair und war mit den dargebotenen Liedern das herausragende des Jahres.

Die Sänger feierten in bester Stimmung noch einige Stunden mit ihrem Chorleiter.

 

Seit 1970 wurde das Geistliche Konzert zum 2. Advent, von Alfons Senft ins Leben gerufen, veranstaltet und seit 1980 ist die Musikschule Träger der Veranstaltung, bei der der MGV „Cäcilia“ wie auch der Höinger Chor seit 1984 mitwirken. In diesem Konzert können die Schüler der Musikschule ihr Können unter Beweis stellen und die Männerchöre sowie der Junge Chor der Musikschule sind darin eingebunden. Das Konzert hat seit vielen Jahren einen festen Platz im Werler Kulturleben. So war es auch beim 25-jährigen Jubiläum in der überfüllten Propsteikirche zu Werl.

 

1996

 

Beim Festgottesdienst aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums der KAB Westönnen am 20. Januar sang der Chor.

 

Wegen einer mehrmonatigen Erkrankung des 1. Vors. Theo Ackerschott fand die Generalversammlung erst am 11. April statt. Die Vorstandswahlen brachten keine Veränderung. Ausgiebiger Diskussionspunkt war die zwischenzeitlich eingetretene „Beerdigung“ des MGV-Karnevals, der nach 40 Jahren am 10. Februar zum letzten Mal gefeiert wurde.

 

Beim Sängerkreisfest am 3. Mai in Lüttringen – der MGV Cäcilia Lüttringen feierte sein 75-jähriges Bestehen – wurden u.a. vom SK-Vorsitzenden Paul Wulf Kaspar und Heinz Kerkhoff (Oberbergstraße) und Fritz Hennemann für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt. 30 Jahre Schriftführer des MGV „Cäcilia“ Westönnen war Hubert Körner.

 

Die Stadt Halle in Belgien, Partnerstadt von Werl, hatte den MGV „Cäcilia“ zum Flämischen Gesang- und Tanzfest eingeladen. Mit einem von der Stadt Werl zur Verfügung gestellten Bus und um einige Höinger Sänger verstärkt startete der Chor am 6. Juli Richtung Belgien zusammen mit Bürgermeister Kunibert Becker.

 

Hervorragend bewirtet und von Halles Bürgermeister Pieters herzlich begrüßt reihten sich dann die deutschen Gäste beim Konzert in die große Schar der Mitwirkenden ein. Zwar blieben den Zuhörern die deutschen Liedertexte unerklärt, aber die Musik von Schubert, Silcher, Schroeder und Erk hat sie sicher erreicht.

Nach dem Konzert wurde noch der Vorabendgottesdienst in der Martinus-Basilika mitgestaltet. Chorleiter Senft war begeistert, welch hervorragendes Klangerlebnis der Chor im Zusammenwirken mit der ausgezeichneten Akustik des Kirchenraumes den zahlreichen Besuchern bot. Die vorgetragenen Lieder von Schubert, Liszt und Grell riefen überschwänglichen Beifall hervor.

 

Der 7. September sah die Sängerfamilie beim Wandern vom KAB-Haus in Günne bis zur Möhneseesperrmauer. Nach einer Schiffsrundfahrt mit dem neuen Katamaran ging es zurück zum Sportlerheim in Westönnen, wo der Abend in gemütlicher Runde ausklang.

 

Am 22. September waren rd. 500 Zuhörer in der Stadthalle Werl versammelt. Mit großer werblicher und finanzieller Unterstützung der Sparkasse Werl fand im Rahmen der Michaeliswoche ein Konzert mit 16 unvergessenen Schlagern der 20er und 30er Jahre statt. Initiator dieses Musikprojektes war Alfons Senft, der auch die Gesamtleitung hatte. Mitwirkende waren die Männerchöre aus Hachen, Höingen und Westönnen sowie der Junge Chor der Musikschule und, eigens aus München angereist, „Das kleine Tanztee-Syndikat“. Solistin war die Sängerin Jana Stehr, am Klavier begleitet von ihrem Mann Alfred. Die Moderation des Dargebotenen wurde von Bernhard Schulte in herzerfrischender Weise übernommen. Die Zuhörer wurden mitgerissen von den Liedern „So schön wie heut“, „ Mein kleiner grüner Kaktus“, „Oh Donna Klara“, „Veronika der Lenz ist da“ usw. Solistin, Instrumentalisten und Chöre vereinigten sich zum Schlusslied „Liebling mein Herz lässt dich grüßen“. Denen, die dabei waren, hat es gefallen!

 

Das gleiche Konzert fand am 3. Oktober in der Schützenhalle zu Hachen statt. Dort spielte das Salon-Orchester aus Lünen.

 

Am 8. Dezember nahm der MGV „Cäcilia“ zum 17. Mal am Geistlichen Konzert zum 2. Advent teil, bei dem er, wie auch die gleichen Mitwirkenden der vergangenen Jahre, den Zuhörern eine besinnliche Pause in der Vorweihnachtszeit bereiten konnten.

 

Die Einweihung der neuen Volksbank-Filiale in Westönnen am 15. Dezember hat der Chor mitgestaltet.

 

1997

 

Im Hinblick auf die finanzielle Situation des Vereins nach dem Wegfall des Karnevalsfestes beschloss die Generalversammlung eine Erhöhung des monatlichen Mitgliedsbeitrages von 3 DM auf 5 DM.

 

Am 17. Februar war Alfons Senft 25 Jahre Chorleiter des MGV „Cäcilia“. Deswegen versammelte sich die Sängerfamilie am 21. Februar im Vereinslokal, um dieses Ereignis gebührend zu feiern. Vor dem Festessen gratulierten die Sänger mit einem Ständchen, zwei Solistinnen intonierten Lieder von Franz Schubert und der Vorsitzende Theo Ackerschott überreichte ein vom bekannten und in Westönnen ansässigen Karikaturisten Jürgen Tomicek erstelltes Konterfei des Jubilars, wie Alfons Senft mit dem Notenschlüssel kämpft. Alle Unterschriften der Sänger umrahmen das Bild.

 

Bernhard Schulte, Theo Ackerschott und Hubert Körner hatten fleißig recherchiert und das große Weltgeschehen, die dörflichen Ereignisse und all das zusammengetragen, was den Bezug zum Jubilar und seinen Erfolgen in den vergangenen 25 Jahren herstellte. Dieser kurze historische Zusammenschnitt legte Heiteres und Besinnliches vom ersten Tag des Chorleiters bis dato dar. In amüsanter Art und Weise wurde klar, welch verdienstvolles Werk von Alfons Senft dahinter steckt. In seiner Laudatio würdigte Theo Ackerschott den Jubilar und überreichte einen Reisegutschein für zwei Personen. Ein großer Blumenstrauß für Frau Ursula Senft drückte den Dank aus, den die Sänger ihr und auch der Familie schulden. Alfons Senft dankte gerührt und betonte seine enge Verbundenheit mit den Westönner Sängern. Über die Arbeit hinaus bestünden auch erfreuliche menschliche Kontakte. Das gemeinsame Anliegen und die vieljährige vertrauensvolle Zusammenarbeit habe ein fruchtbares Werk zustande gebracht.

 

Das zur Krönung des Jubiläums angesetzte Konzert am 26. Oktober musste kurzfristig wegen einer Erkrankung des Chorleiters abgesetzt werden. Alle Vorbereitungen wurden abgebrochen.

 

Auch eine Ende Januar in der vormaligen Kapelle des ehemaligen Elisabeth-Kinderheimes Werl angesetzte „Schubertiade“ musste kurzfristig wegen einer Erkrankung des Chorleiters verschoben werden. Sie fand dann am 21. März statt. Mit ausgesuchten Werken wurde dem großen Komponisten Schubert aus Anlass seine 200. Geburtstages Referenz erwiesen.

 

Ein Ständchen brachte der Chor am 2. April Ernst Romberg zur Vollendung des 90. Lebensjahres. Er war über 60 Jahre Mitglied.

 

Beim Sängerkreisfest am 24. Mai in Bremen dirigierte Sangesfreund Alois Gretenkort aus Höingen den Chor stellvertretend für Alfons Senft, der zeitgleich mit dem MC Eintracht Hachen am Meisterchorsingen teilnahm.

 

Zum 75-jährigen Jubiläum des SV Rot-Weiß Westönnen gratulierte der Verein am 14. Juni bei der großen Feier in der Schützenhalle.

 

Der große Erfolg des Konzertes mit Schlagern der 20er und 30er Jahre hatte die Sparkasse Werl bewogen, das Sponsoring für die Herstellung einer CD zu übernehmen. Am 3. und 4. Juli fanden in der Stadthalle Werl die aufwendigen und zeitraubenden Aufnahmen statt.

 

Der MGV „Cäcilia“ war mit den Liedern „Oh, Donna Clara“, „Das ist die Liebe der Matrosen“ und im Schlusslied, gemeinsam mit Höingen und Hachen sowie Jana Stehr, „Liebling, mein Herz lässt Dich grüßen“ vertreten.

 

Während der Michaeliswoche wurde von der Sparkasse Werl am 24. September die neue CD der Öffentlichkeit im Rahmen eines Kunst- und Bildermarktes in der großen Schalterhalle vorgestellt.

Die beteiligten Chöre und Jana Stehr lieferten Kostproben ab. Die zahlreichen begeisterten Zuhörer konnten anschließend die CD für DM 28,50 erwerben. Von jeder verkauften CD wurden DM 5,-- zur Unterstützung der Musikschule gespendet.

Eine besondere Erwähnung ist das Engagement und die großzügige Unterstützung der Sparkasse Werl wert.

 

Ihren Jahresausflug startete die Sängerfamilie am 16. und 17. August. Nach einem Halt in Maria Laach ging es weiter nach Bad Sobernheim an der Nahe. Dort wurde zünftig gefeiert. Vor der Rückfahrt am Sonntag gab es noch eine Rundfahrt um das Deutsche Eck in Koblenz.

 

Zum 18. Mal nahm der MGV „Cäcilia“ wie auch die früher schon in diesem Zusammenhang Erwähnten am Geistlichen Konzert zum 2. Advent teil, das am 7. Dezember stattfand. Das gleiche Konzert fand am 21. Dezember in der Basilika zu Gunsten des Krankenhaus-Fördervereins Werl statt. Die Vorsitzende des Fördervereins, Ex-Bürgermeisterin Liesel Böhmer, dankte den Mitwirkenden und besonders Alfons Senft für die exzellenten Darbietungen.

 

Alfons Senft legte am 31. Dezember die Chorleitung beim befreundeten MGV Liederkranz Höingen nieder.

 

1998

 

Am 15. Januar beendete in der Generalversammlung Theo Ackerschott nach 17 Jahren seine Tätigkeit als 1. Vorsitzender aus gesundheitlichen Gründen. Er bedankte sich beim Chor, der immer treu hinter ihm gestanden habe, besonders bei Chorleiter Senft und seinen Vorstandskollegen für die stets vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit.

 

Zu seinem Nachfolger wählten die Sänger einstimmig Hubert Wittenbrink. Dieser würdigte die Verdienste seines Vorgängers, der z. B. zusammen mit dem Chorleiter die Sänger für das Meisterchorsingen in den Jahren 1983, 1988 und 1998 motivierte. Unter seiner Regie waren die großen Reisen nach Rom, Salzburg und Wien erfolgt. Nicht zuletzt war es Theo Ackerschott, der zu allen anderen Westönner Vereinen besonders gute Beziehungen pflegte und sich stets um einen harmonischen Zusammenhalt des Chores erfolgreich bemühte.

Mit lang anhaltendem Beifall begrüßten die Sänger einstimmig die Wahl Theo Ackerschotts zum Ehrenvorsitzenden für seine herausragenden Verdienste um den MGV „Cäcilia“ Westönnen. Darüber erhielt er eine Urkunde und Geschenke.

Chorleiter Alfons Senft schloss sich den Dankesworten für Theo Ackerschott an.

Der übrige Vorstand blieb unverändert im Amt.

 

Der 1. Vorsitzende sagte ein besonders Dankeschön dem Sänger Josef Wulf, der, wenn Chorleiter Senft verhindert ist, den Chor bei Ständchen oder beim Singen am Ehrenmal erfolgreich dirigiert.

 

Das chorische Wirken in diesem so arbeits- und erlebnisreichen Jahr begann am 4. Januar. Der Chor wirkte zum 19. Mal beim Weihnachtskonzert des Kirchenchores St. Cäcilia in der Pfarrkirche mit. Gesungen wurden „Heilige Nacht“ von J.F. Reichardt, „Heilige Nacht“ von Beethoven und „Gottes ist der Orient“ von Liszt. Was damals noch keiner wusste: es war das letzte Konzert dieser Art, denn der Kirchenchor löste sich im Verlauf des Jahres leider auf.

 

Diskussionen über das Für und Wider einer erneuten Teilnahme am Meisterchorsingen hatten schon im Herbst 1997 dazu geführt, dass sich der Chor zum 5. Mal dieser Aufgabe stellen wollte. So begannen im Januar sofort die Proben mit dem Volkslied „Abendlied“ von C. F. Adam und dem Pflichtvolkslied „Dat du min Leevsten büst“ im Satz von Michael Schmoll (Bundeschorleiter des SB NRW). Diese Lieder müssen auswendig gesungen werden. Zu dem vom SB vorgegebenen Zeitpunkt wurden die Noten für den Aufgabechor „Die Ruine“ von Z. Koday und den Wahlchor „Amor“ von F. Civil-Castellvi in den Probenplan aufgenommen,

beides Werke mit bemerkenswert hohen Schwierigkeitsgraden.

 

Ein Plan wies bei zwei wöchentlichen Proben in fünf verschiedenen Probenräumen 38 Zusammenkünfte aus. Dazu gab es noch Intensivproben an Samstagen. Die erfreuliche hohe Teilnahmequote von über 90 % bewies, dass die Sänger sich der hohen Anforderungen bewusst waren. Um das gesteckte Ziel zu erreichen, waren sie bereit, sich auf den vom Chorleiter aufgezeigten Weg führen zu lassen. Er verstand es, mit seinen pädagogischen Fähigkeiten die Sänger immer wieder zu motivieren. Es wurde hart gearbeitet, aber stets herrschte eine aufgelockerte und entspannte Atmosphäre, damit die Freude an der Sache nicht verloren ging.

 

Am Sonntag, 7. Juni starteten die Sänger, ihre Frauen und Freunde des Chores, darunter der stv. Bürgermeister Willi Topp und Ortsvorsteher Willi Sasse, zum Kulturzentrum Rheinkamp in Moers. Gespannte Stille herrschte im Saal, als der MGV „Cäcilia“ mit seinen Vorträgen unter den Blicken der fünf Juroren, angeführt von Prof. Michael Schmoll, begann. Und der Chor hat gesungen, wie er es bis dahin wohl noch nie getan hatte. Zufriedenheit spiegelte sich nach jedem Lied auf der Miene von Alfons Senft. Die Sänger fühlten sich sicher und gaben ihr Bestes.

Sie sahen, dass die meisten der Juroren ausschließlich zuhörten und keine Striche oder Bemerkungen in den vor ihnen liegenden Partituren machten, was als guten Omen gewertet wurde.

 

Klopfenden Herzens und mit erhöhtem Pulsschlag drängten Sänger und Zuhörer in den überfüllten Saal, als SB-Präsident Rudolf Hauch um 19 Uhr die Ergebnisse bekannt gab.

Der MGV „Cäcilia“ holte sein bisher bestes Ergebnis (es war auch das Zweitbeste von 16 Chören dieses Tages): viermal sehr gut! Von jeweils 25 möglichen Punkten hatte das Pflichtvolkslied 22 Punkte, der Wahlchor 21.8 Punkte, das Volkslied 22 Punkte und das Pflichtvolkslied 22,6 Punkte, also 87,4 von 100 möglichen Punkten. Wer vermag die Empfindungen beschreiben, die dieses Ergebnis auslöste? Der fünfte Meisterchortitel mit einem bis dahin nicht gekannten Erfolg.

 

Es gab gegenseitige Glückwünsche, man fiel sich in die Arme, ja, es flossen Freudentränen, und niemand schämte sich. Alfons Senft wurde mit Gratulationen überhäuft, auch seine Frau Ursula und seine Kinder Daniel, Judith und David. Es war ein Triumph für Alfons Senft, eine Glanzleistung des Chores.

 

In Hochstimmung wurde die Rückreise angetreten. Ein begeisterter Empfang wurde dem Chor im Vereinslokal bereitet, wo die Wirtsleute ein Büfett spendierten.

 

Am nächsten Tag feierte die Sängerfamilie den ganzen Tag hindurch weiter. Die Presse interviewte Chorleiter Senft und den Vorsitzenden Wittenbrink und titelte: „Eine Sternstunde für den Westönner Chor“.

Zahlreiche Gratulanten – die Vertreter der örtlichen Vereine und Freunde des Chores – machten ihre Aufwartung. Darunter auch Vertreter des MGV Liederkranz Höingen, der, im Jahr seines 100-jährigen Bestehens, ebenfalls den 5. Meisterchortitel unter seinem neuen Chorleiter Helmut Pieper errungen hatte.

Dem Höinger Chor hatten der 1. Vors. Hubert Wittenbrink und Ehrenvorsitzender Theo Ackerschott schon am Samstag in Moers gratulieren können.

 

Die Stadt Werl lud den Chor, dieser in Begleitung der Frauen, am 17. Juni um 20 Uhr in die Aula der Walburgis-Schule zu einem Empfang ein. Anwesend waren Bürgermeister Graf von Brühl, Stadtdirektor Lipphardt, die Spitzen der Ratsfraktionen, Ratsherren und Vertreter der Stadtverwaltung, ein Vertreter des SK Haar-Börde und Frau Ursula Senft.

In seiner Laudatio würdigte Bürgermeister Graf von Brühl den Chor und besonders die Leistungen von Alfons Senft. Im Namen der vier Ratsparteien gratulierte stv. Bürgermeister Kliemt mit einem Geldgeschenk, ebenso Michael Risse für den SK Haar-Börde.

 

Der Chor stellte sich mit den vier Liedern vom Meisterchorsingen und weiteren Stücken vor, bevor sich der 1. Vorsitzende für alle Gratulationen bedankte.

 

Verständlich, dass sich die Sänger auch den Westönner Bürgern zu Gehör bringen wollten. Sie luden deswegen zu einer Matinee am Sonntag, den 28. Juni in die festlich geschmückte Schützenhalle ein. Rund 150 Interessierte waren gekommen, um zu hören, was den Sängern den 5. Meisterchortitel eingebracht hatte. Und die Gäste waren begeistert, so dass die Presse schrieb: „Verzückt lauschten die Besucher dem Vortrag des Westönner Chores“.

Hubert Wittenbrink dankte den Zuhörern und lud sie zum Umtrunk ein.

 

Eine Vorstandsabordnung gratulierte dem befreundeten MGV Liederkranz Höingen am 4. September beim Festkommers aus Anlass seines 100-jährigen Bestehens. Die Westönner Sänger machten den Schlussauftritt beim Sängerkreisfest am 12. September in Höingen mit „Amor“ von Civil-Castellvi und „Wahre Liebe“ von Janacek.

 

Bei der Jubilarehrung wurden auch Hubert Bungart für 50-jährige und Hubert Wittenbrink für 40-jährige Mitgliedschaft im MGV „Cäcilia“ ausgezeichnet.

 

Die im Oktober 1997 wegen Erkrankung des Chorleiters ausgefallene Schubertiade wurde nun nachgeholt und zwar am 3. Oktober in Hachen und am 14. November in Westönnen.

 

Das Programm beider Veranstaltungen, die Glanzlichter unter den von beiden Chören veranstalteten Konzerten darstellten, war identisch und wurde im 1. Teil unter dem Thema „….und überall tönt Preis und Dank empor“ eröffnet von Hachen und Westönnen mit dem Psalm 28 „Gott ist mein Hirt“. Danach folgten im reizvollen Zusammenspiel mit dem Rohrbläser-Ensemble Dortmund unter der Leitung von Prof. Hugo Schauerte die Deutsche Messe und die Rohrbläser mit einem Einzelvortrag.

Jana Stehr, von ihrem Mann Alfred am Klavier begleitet, zog die Zuhörer mit „Das Marienbild“ und „Ave Maria“ in ihren Bann.

„Im Gegenwärtigen Vergangenes“ und „Das Dörfchen“, von Westönnen bzw. Hachen vorgetragen, bildeten den Schluss des 1. Teils. „Die Nacht ist heiter und ist rein“ war der Titel des 2. Teiles. Der Junge Männerchor der Musikschule Werl und Regina Weber als Solistin brillierten mit dem „Ständchen op. 135“ und der MGV „Cäcilia“ mit „Der Gondelfahrer“. Wie Perlen reihten sich die weiteren Auftritte der Mitwirkenden an, bevor zum Schluss Jana Stehr und die beiden Männerchöre die „Nachthelle“ sangen, ein Stück, was zu dem wohl Schönsten gehört, was Schubert in diesem Genre komponiert hat.

Folgende Pressekritiken verdeutlichen den Stellenwert dieses Konzertes.

 

Die Westfalenpost titelt am 16.11.: „Konzert begeistert gefeiert“ und „Jubel ohne Ende“. Weiter heißt es: „Minutenlanger Beifall und drei Zugaben veranschaulichen, dass die Schubertiade unter der künstlerischen Leitung von Alfons Senft die bereits hochgesteckten Erwartungen noch übertroffen hat. Mit Meisterchören, hervorragenden Instrumentalisten und meisterlichen Solisten waren die Schubert-Kompositionen auf faszinierendem Niveau interpretiert worden. Der Westönner Männerchor konnte erneut seine überdurchschnittliche konzertante Reife dokumentieren. So erlebte Westönnen einen Kulturgenuss von Rang“.

„Die Schubertiade bleibt ein ungewöhnliches Konzert mit außerordentlichem Erinnerungswert. In dieser Güte ist ein Chorkonzert schon eine Seltenheit. Das Publikum drückte das seinerseits mit frenetischem Beifall aus.“

Mit stehenden Ovationen forderten die Zuhörer drei Zugaben. Im Mittelpunkt des Dankes stand Chorleiter Alfons Senft, in dessen Händen die Gesamtleitung gelegen hatte.

Nicht unerwähnt bleiben darf die exzellente Moderation während des Konzertes durch Sänger Bernhard Schulte

 

Von der Geistlichen Musik zum 2. Advent in der Werler Propsteikirche am 6. Dezember zeigte sich der neue Propst Michael Feldmann hingerissen. Die Mitwirkenden konnten den zahlreichen Zuhörern mit Werken von Händel, Vivaldi, Liszt, Mendelssohn-Bartholdy u. a. Besinnlichkeit vermitteln.

 

Erneut hatte der Krankenhaus-Förderverein Werl zum Konzert am 20. Dezember in die Basilika Werl geladen. Die Mitwirkenden vom 6. Dezember, erweitert um das Rohrbläser-Ensemble Dortmund, brachten, um weihnachtliche Lieder erweitert, das Programm vom 2. Advent zu Gehör. Bürgermeister Graf von Brühl dankte Alfons Senft und allen Musikanten in bewegten Worten für ihr Engagement.

 

Einen weiteren gelungenen Auftritt mit geistlicher Musik hatte der Chor am 29. November in der Westönner Pfarrkirche im Hochamt.

 

Der Wandertag der Sängerfamilie führte am 5. September über Schloss Lohe nach Ostuffeln. Nach dem Kaffeetrinken ging es weiter zum Vereinslokal, wo ein Grillfest stattfand.

 

Bei der Weihnachtsfeier am 17. Dezember im Haus Schulte nahmen erstmalig auch die Sängerfrauen teil. Vereinsintern wurden Hubert Bungart für 50-jährige und Hubert Wittenbrink für 40-jährige Mitgliedschaft mit einem Zinnteller durch Schriftführer Hubert Körner geehrt.

Der Chor hatte 40 Sänger, mit Josef Wittmers und Theo Ackerschott zwei Ehrenvorsitzende und mit Alfons Brumberg einen Ehrenchorleiter.

 

1999

 

In der Generalversammlung vom 14. Januar schied Kaspar Kerkhoff (0berbergstraße) aus dem Vorstand aus. Sein Nachfolger wurde Ferdinand Henze.

 

Zu den beim Sängerkreisfest Geehrten am 8. Mai in Büderich, vom MGV Frohsinn Budberg zum 90-jährigen Bestehen veranstaltet, gehörten die Westönner Sänger Theo Ackerschott, Bernhard Schulte, Alfons Theophile und Josef Wulf. Sie konnten auf eine 40-jährige Mitgliedschaft zurückblicken.

 

Während der Gemeindemission vom 4. bis 19. September gestaltete der Chor eine Vorabendmesse mit.

 

Gemeinsam mit dem MGV Eintracht Hachen wirkte der MGV „Cäcilia“ bei der vom Malteser-Hilfsdienst der Erzdiözese Paderborn organisierten Kranken- und Behinderten-Wallfahrt am 19. September in der Werler Basilika mit. Zelebrant war Erzbischof J. J. Degenhardt. Mit Begleitung durch das Rohrbläser-Ensemble Dortmund wurde die Deutsche Messe von Franz Schubert aufgeführt.

 

Erstmalig zu einem 3-tägigen Ausflug startete die Sängerfamilie am 3. September mit dem Bus nach Bamberg, wo Geselligkeit, Kultur und der Gesang in einer guten Mischung zum Gelingen beitrugen. Nach Besichtigung der Sehenswürdigkeiten wurde in der Kirche St. Martin der Gottesdienst mitgestaltet. Gesungen wurde auch kräftig bei der abendlichen Feier im Hotel Rosenhof, wie auch am nächsten Morgen im Park des Schlosses Seehof. Ein Besuch der in der Nähe liegenden Wallfahrtskirche „Vierzehnheiligen“ war krönender Abschluss. Die in der Kirche weilenden Besucher wurden vom Chor mit einigen Liedern erfreut. Pater Werner war vom Gesang derart angetan, dass er den Chor spontan einlud, beim nächsten Besuch den Gottesdienst mitzugestalten.

 

Zum seltenen Fest der Diamantenen Hochzeit des Ehepaares Hans und Cilli Deese gratulierte der Chor am 21. Februar mit einem Ständchen.

Der Verein gratulierte zum 25-jährigen Jubiläum der örtlichen Caritasgemeinschaft, zum 25-jährigen Bestehen des Tisch-Tennis-Vereins und zum 375-jährigen Bestehen der Schützenbruderschaft St. Sebastianus.

 

Ehrenchorleiter Alfons Brumberg vollendete am 24. Dezember sein 90. Lebensjahr.

 

2000

 

Am 13. Januar war Theo Ackerschott noch Teilnehmer der Generalversammlung gewesen. Am 16. Januar hat ihn ein plötzlicher Tod ereilt. Die Sänger waren mehr als erschüttert über dieses Ereignis, hatten sie doch ihren verdienstvollen ehemaligen Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden verloren. Er war über den Chor und Westönnen hinaus ein geachteter und beliebter Mann gewesen, der 17 Jahre die Geschicke des Vereins geleitet hatte. Der Chor sang beim Gottesdienst, Sänger trugen ihn zu Grabe unter der Beteiligung einer großen Trauergemeinde.

Vorsitzender Hubert Wittenbrink sagte Dank am Grabe.

 

Der Sängerkreis Haar-Börde feierte am 5. und 6. Mai sein 75-jähriges Bestehen in Ense-Bremen. Aus diesem Anlass hatte er ein gut gestaltetes Festbuch herausgegeben, in dem seine Geschichte und die Geschichte seiner Mitgliedschöre in Wort und Bild dargestellt sind.

 

Der Sängerkreis war auch erneut Ausrichter eines Bundesleistungssingens, das am 27. und 28. Mai in der Stadthalle Werl stattfand. Bei einem Festakt zum Jubiläum am Vorabend in der Büdericher Kuniberthalle, an dem der gesamte Vorstand des SB NRW und viele weitere Prominenz teilnahm, wurden auch die Westönner Sänger Heribert Weber für 50-jährige und Horst Ries für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt.

 

Der Chor gratulierte dem Jungen Chor der Musikschule Werl unter Alfons Senft zum 3. Meisterchortitel.

 

Ein konzertanter Höhepunkt des Jahres, gemeinsam gestaltet mit dem MGV Eintracht Hachen, war die erneute Aufführung der von der sauerländischen Dichterin Christine Koch mit plattdeutschem Text unterlegte „Duitske Misse“ von Georg Nellius. Die Aufführung fand statt während der Vorabendmesse in der St. Johannes-Baptist-Kirche, dem sog. „Sauerländer Dom“ in Neheim-Hüsten. Der Komponist war an dieser Kirche viele Jahre als Organist tätig gewesen.

 

Den Anstoß zur Aufführung hatte der Heimatbund Neheim-Hüsten zusammen mit der Christine-Koch-Gesellschaft gegeben. Im Vorfeld war im Raum Neheim/Arnsberg und Werl/Wickede durch zahlreiche Publikationen auf dieses Ereignis hingewiesen worden. Das führte dazu, dass die größte Kirche des Sauerlandes überfüllt war. Die gesamte Messe, zelebriert von Dechant Schnütgen, wie auch die Predigt von Pater Clemens Brunner von der Benediktiner-Abtei Meschede wurden in plattdeutsche Sprache gehalten.

Aufgeführt wurde das Chorwerk teils gemeinsam, teils einzeln von den Hachener und Westönner Sängern, wobei einzelne Stücke durch das Rohrbläser-Ensemble Dortmund klangvoll untermalt wurden.

 

Dieser Chorzyklus in spätromantischem Stil, selten aufgeführt wegen der für Laienchöre doch sehr großen Anforderungen, hat beiden Chören alles abverlangt.

 

Der Erfolg der Aufführung war überwältigend. Alfons Senft resümierte, dass er noch nie eine so positive Resonanz auf ein von ihm geleitetes Konzert gehabt habe. Die Presse sprach von einem „außergewöhnlichen Musikgenuss“, von einem in kirchlich-religiöser als auch kultureller und künstlerischer Hinsicht außergewöhnlichem Ereignis“. „Unter der gewaltigen Kuppel des Sauerländer Domes lief vielen Besuchern ein wohliger Schauer über den Rücken. Es war nicht nur die Ehrung von Georg Nellius und Christine Koch, es war die Art der Aufführung, mit der die plattdeutsche Messe zu einer besonderen Messe auf hohem Musikgenuss wurde.“

Natürlich stand Alfons Senft als Gesamtleiter der Aufführung im Mittelpunkt des Dankes.

 

Nicht zum ersten Mal kam eine Einladung des Diözesan-Seelsorgers aus Paderborn, bei der Männer-Wallfahrt am Sonntag, den 10. September in Werl mitzuwirken. Um 16 Uhr gestalteten die Chöre aus Westönnen und Hachen den von Erzbischof Kardinal Degenhardt zelebrierten Gottesdienst mit, der auf dem Kreuzweghof neben der Basilika stattfand. Gesungen wurde Werke von Schubert, Grell und Silcher.

 

Mit einem identischen Programm, am 28. Oktober in Hachen und am 5. November in Westönnen, veranstalteten die Chöre aus Hachen und Westönnen ein Konzert mit dem Titel: „Balladen und Novellen, Tänze und Reigen“.

Beide Veranstaltungen waren gut besucht, die Zuhörer dankten mit lang anhaltendem Beifall.

 

Weitere Mitwirkende waren Sängerin Jana Stehr, sowie Alfred Stehr und Anja Bräutigam am Klavier. In Hachen war ein niederländischer Chor zu Gast, in Westönnen sang zusätzlich der Junge Chor der Musikschule Werl.

Aufgeführt wurden Werke u. a. von Silcher, Schubert, Rische, Loewe, Schroeder, Sutermeister, Schumann und Brahms, aber auch von Lehar, Strauß, Rheinberger und Reger.

Durch das Programm führte Sänger Bernhard Schulte mit erklärenden und launigen Worten.

 

Die Presse schrieb dazu: „Souveräner Senft beim Konzert. Begeisterung in der vollen Schützenhalle. Es war ein gelungener Querschnitt aus dem kompositorischen Schaffen deutscher Musiker aus drei Jahrhunderten. Die Auswahl war der erste Kunstgriff des Mannes, der den brillanten Konzertabend gestaltete: Kantor Alfons Senft“.

Den Erfolg feierten die Sänger noch ausgiebig.

 

Nicht minder erfolgreich beteiligten sich beide Chöre auch am Geistlichen Konzert zum 2. Advent in Werl am 10. Dezember, welches schon über 20 Jahre von der Musikschule ausgerichtet wurde.

 

Die Sängerfamilie wanderte am 2. September nach Ehningsen. Im ausgebauten Kuhstall der Bauernfamilie Rüsse-Markhoff wurde ausgiebig gefeiert.

 

Eines der zehn Ständchen, die der Chor brachte, wurde erstmalig vom neuen Sänger Alfred Stehr dirigiert, der, wie sich noch zeigen wird, des Öfteren den „Dirigentenstab“ in die Hand nehmen wird.

 

Der Delegiertentag des SK Haar-Börde wählte Michael Risse aus Höingen zum 1. Vorsitzenden als Nachfolger von Paul Wulf aus Ense, der zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde.

Das Amt des Kreischorleiters übernahm Agnes Pieper von Günter Bachhofen.

 

Westönnen ist seit dem 4. Dezember auch im modernsten Medium vertreten: im Internet.

Viele Vereine und Verbände sind mit einer eigenen Seite vertreten, so auch der MGV „Cäcilia“ in Wort und Bild.

 

2001

 

Die Vorstandswahlen in der Generalversammlung am 4. Januar brachten keine Änderungen. Sänger Hubert Körner ist seit 35 Jahren Schriftführer, Alfred Newe seit 22 Jahren 1. Kassierer.

 

Am 9. Februar gründete sich in Westönnen ein Internet-Verein namens „Westönnen online“. Der MGV „Cäcilia“ zählt zu den Gründungsmitgliedern. Unter www.westönnen.deist er mit einer eigenen Seite vertreten.

 

Am 2. März wurde Ernst Romberg aus Oberbergstraße zu Grabe getragen. Er war im 93. Lebensjahr gestorben, über 60 Jahre war er Sänger im MGV und Träger der Goldenen Ehrennadel des DSB.

 

Der Mädchenchor der Landesmusikschule Wernigerode/Harz machte am 16. März auf der Fahrt nach Neustadt a.d.Weinstraße Station in Westönnen. Die Mädchen wurden von Bürgermeister Grossmann empfangen und gaben um 19 Uhr 30 in der Westönner Pfarrkirche ein Konzert. Die Darbietungen waren von nicht zu überbietender Qualität, die Literaturbreite nahezu unerschöpflich und die Zuhörer ausnahmslos begeistert. Da eine Weiterreise anschließend nicht mehr möglich war, hatten sich die Sänger wie auch Freunde des Chores spontan bereiterklärt, die 51 Personen für eine Nacht aufzunehmen. Die Sänger spendeten 500 DM für die erforderliche Beköstigung, der Edeka-Markt Sauer spendierte die Getränke und die Türkollekte nach dem Konzert konnte Chorleiter Zwerschke noch als Reisekostenzuschuss überreicht werden.

 

 

Die Proben zu Anfang des Jahres waren ausschließlich auf die erneute Einübung der plattdeutschen Messe von G.Nellius ausgerichtet, die, auf Einladung der Christine-Koch-Gesellschaft, am 29. April in der Fredeburger Pfarrkirche, gemeinsam mit den Hachener Sängern, aufgeführt wurde. Anlass war der 50. Todestag von Christine Koch. Den Mitwirkenden, unter der Stabführung von Alfons Senft, wurde ungeteilter Beifall gezollt. Die gesamte Messe wurde in plattdeutscher Sprache gehalten. Nach dem Konzert waren die Sänger nach Bracht, dort hatte Christine Koch gelebt und gearbeitet, zu einem Festakt in der Schützenhalle eingeladen.

Zum Schluss der Veranstaltung sangen die Chöre drei Lieder.

 

Dieser Tag war leider vom plötzlichen Tod des Sängers Ulrich Kraning überschattet.

 

Zu den geehrten Sängern beim Sängerkreisfest, vom Gemischten Chor des MGV Bilme in Oberense am 11. und 12. Mai veranstaltet, gehörte der Westönner Fritz Schulte, der die Goldene Ehrennadel des DSB für 50-jährige Mitgliedschaft erhielt.

 

Erstmalig nahm der MGV, unter der Leitung von Alfred Stehr, an dem vom MGV Einigkeit Werl veranstalteten sog. Ruinenfest am ehemaligen Schloss in Werl teil.

Mit dem Bus starteten die Sänger und ihre Frauen vom 7. bis 9. September zu einem Ausflug nach Papenburg/Ems. Zunächst wurde die Transrapid-Versuchsstrecke besucht, wo die großartige Technik und die erstaunlichen Möglichkeiten der Superbahn erläutert wurden. Im Rahmen der Stadtbesichtigung in Papenburg wurde auch die Meyer-Werft besichtigt. Im weltgrößten Trockendock konnte ein Superluxusschiff im Bau bestaunt werden: 300 m lang zum Preis von kaum vorstellbaren 800 Millionen DM. Chorischer Höhepunkt war die Mitgestaltung der Vorabendmesse in der Pfarrkirche St. Antonius. Beeindruckend auch die von Jana Stehr vorgetragenen zwei Lieder, an der Orgel von ihrem Mann Alfred begleitet.

 

Der Sonntagmorgen sah die Reisenden in der holländischen Festung Boutanger und zum Schluss wurde das barocke Jagdschloss Clemenswerth in Sögel besichtigt.

 

Auf Einladung des Malteser-Hilfsdienstes Paderborn gestaltete der MGV die Messe in der Basilika Werl aus Anlass der Kranken- und Behindertenwallfahrt am 16. September mit. Zelebrant war Weihbischof Consbruch. Gesungen wurde die „Duitske Misse“ von Nellius.

 

Wegen eines Kuraufenthaltes von Chorleiter Senft musste die geplante Teilnahme am Volkslieder-Wettbewerb in Enger abgesagt werden.

Die Probenarbeit übernahm während der Abwesenheit Alfred Stehr.

 

Am 25. November wurde das Hochamt in der Westönner Pfarrkirche mitgestaltet und beim Geistlichen Konzert zum 2. Advent in der Propsteikirche war der MGV „Cäcilia“ zum 19. Mal beteiligt.

 

Auf Einladung der Stadt Werl sang der Chor bei der Adventsfeier für die Senioren in der Stadthalle Werl.

 

 

2002

 

Am 17. Februar gratulierte der gesamte Vorstand Chorleiter Alfons Senft in Holzen. Genau an diesem Tag vor 30 Jahre war er Chorleiter in Westönnen geworden. Über dieses Ereignis berichtete „Sing mit“ – die offizielle Zeitschrift des Sängerbundes NRW.

 

Erstmalig wirkte auf Einladung des Jugendspielmannszuges Westönnen der MGV „Cäcilia“ an einem gemeinsamen Konzert am 23. Februar in der gut besetzten Schützenhalle mit. Männerchor- und Trommlerkorpsmusik sind eine ungewöhnliche Zusammensetzung. Die Zuhörer waren begeistert. Im Kontrast zu den vom Jugendspielmannszug gewählten konzertanten Stücken sang der MGV „Landerkennung“ von Grieg, „Sturmbeschwörung“ von Dürrner, die „Schilflieder“ von Sutermeister, „Freude“ von Marschner, „Feuer her“ von Reinecke und das „Rheinweinlied“ von Zöllner.

 

Zu einem Konzert aus Anlass seines 125-jährigen Bestehens hatte der MGV 1877 Stockum eingeladen. Der MGV „Cäcilia“ sang: „Schilflieder“, „Abendlied“ von Adam, und von Schubert „Nächtliches Ständchen“ sowie die „Nachthelle“ mit Jana Stehr bei Klavierbegleitung von Alfred Stehr.

 

Ebenfalls 125 Jahre alt war der MGV Harmonie Scheidingen. Ihm gratulierten die Westönner Sänger beim Konzert am 13. April mit drei Liedern.

 

Alfons Senft hatte den Vorstand von seinem Entschluss informiert, die Chorleitung des MGV „Cäcilia“ nach 30 Jahren aus beruflichen und persönlichen Gründen niederzulegen. In der Probe am 25. April unterrichtete Schriftführer Hubert Körner den Chor über diese Tatsache, die auch in der örtlichen Presse ihren Niederschlag fand.

 

Am 4. Mai nahm der Chor an der 25-Jahr-Feier des Gemischten Chores des MGV Concordia Niederense teil.

Beim Sängerkreisfest in Günne, wo der MGV St. Antonius Günne sein 100-jähriges Bestehen feierte, hatte der MGV „Cäcilia“ Westönnen am 17. Mai seinen letzten Auftritt unter Alfons Senft. Er sang „Widerspruch“ und „Nachtgesang im Walde“ von Schubert.

Die Zuhörer quittierten den Vortrag mit großem Applaus und Bravorufen. Es war ein starker und wohl gelungener Auftritt zum Schluss der 30-jährigen Tätigkeit von Alfons Senft.

 

In der nun folgenden „dirigentenlosen“ Zeit kamen die Sänger weiterhin zusammen. Sie konnten sich glücklich schätzen, dass sie, vorübergehend, in ihren Reihen mit Alfred Stehr, einen von Alfons Senft geprägten Dirigenten hatten. Die Proben verliefen erstaunlich gut und mit Erfolg.

 

Als sich am 27. Juni die Kunde verbreitete, dass Westönnen beim Kreiswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden, den 1. Platz belegt hatte, machten sich die Sänger nach der Probe auf den Weg in die Schützenhalle, wo das Ereignis schon gefeiert wurde und erfreuten die Feiernden mit einigen Liedern.

 

Erfreulich schnell konnte der 1. Vorsitzende Hubert Wittenbrink den Sängern von einem Mann berichten, der evtl. als Chorleiter nach Westönnen kommen werde. Am 4. Juli erschien in der Probe Herr Michael Busch aus Soest, 40 Jahre alt und Opernsänger. Er probte mit den Sängern das „Abendlied“ von Adam und den „Hymnus“ von Silcher, um sich ein Bild vom Chor zu machen.

 

Am 11. Juli fanden sich alle Sänger zum Sommerfest im Garten des Sängers Walter Müller ein. Dieser wunderschöne Abend wurde ein willkommener Rahmen für die Verabschiedung von Chorleiter Alfons Senft. In seiner Laudatio hob der 1. Vorsitzende Hubert Wittenbrink die fachlichen und menschlichen Qualitäten von Alfons Senft hervor, und die selbstverständlich auch für den Chor so überragenden Erfolge in den 30 Jahren, die für immer auf das Engste mit dem Namen von Alfons Senft verbunden bleiben.

Fünf Meisterchortitel sprechen für sich. Viele freundschaftliche Verbindungen sind im Lauf der Jahre entstanden.

 

Mit großer Dankbarkeit für seine hervorragenden Verdienste wurde Alfons Senft einstimmig zum Ehrenchorleiter ernannt und ihm dazu eine Urkunde überreicht.

Zur Erinnerung an 30 Jahre in Westönnen erhielt er einen Baum für den Garten seines Wohngrundstücks in Holzen.

 

Ortsvorsteher Willi Sasse war es ein Anliegen, Alfons Senft im Namen der Westönner Bevölkerung Dank zu sagen für seine 30-jährige so erfolgreiche Tätigkeit und überreichte einen Grünsandstein, in den die Zahl „30“ und ein „W“ für Westönnen eingehauen waren.

Sichtlich gerührt dankte Alfons Senft für die Ehrungen und versicherte noch einmal, dass er sich immer bei den Sängern in Westönnen wohl gefühlt habe.

 

Anschließend begrüßte Hubert Wittenbrink unter großem Beifall der Sänger den neuen Chorleiter Michael Busch. Somit konnte Alfons Senft den Dirigentenstab unmittelbar seinem Nachfolger übergeben, dem er alles Gute und Erfolg wünschte.

 

Sänger Hans Schmidt aus Werl erhielt für 40 Jahre Chormitgliedschaft, davon 7 Jahre in Westönnen, einen Zinnteller mit Gravur. Die Liedbeiträge an diesem Abend wurden von Alfred Stehr dirigiert.

 

(Kann hier evtl. die Vita (1 Seite) der beiden Chorleiter eingefügt werden?)

 

 

Schon am 22. August nahm der neue Chorleiter die Arbeit auf, denn am 5. September war der erste öffentliche Auftritt unter ihm beim Ständchen für Kassierer Alfred Newe, der sein 60. Lebensjahr vollendete.

 

Die Proben beginnen immer mit Entspannungs- und Atemübungen, deren Sinn und Umsetzung von Michael Busch in einer sehr bildhaften Sprache den Sängern vermittelt werden. Konzentration mit körperlichem Engagement verbunden soll Freude am Singen bringen. Dieses ist den Sängern nicht neu. Jetzt sagt ihnen das ein Anderer, zwar mit anderen Worten, aber gleicher Zielrichtung. Den Sängern gefällt es, sie sind engagiert dabei. Der Probenbesuch belegt das.

 

Der 7. September vereinte die Sängerfamilie zu einem Wandertag nach Schloss Lohe, wo sie von den Eigentümern, Herrn und Frau Green, im Schlosspark begrüßt wurden. Nach Kaffe und Kuchen wurde ein Ständchen gebracht und bei der Besichtigung des Schlosses wurde auch in der Kapelle unter Alfred Stehr gesungen. Bei der Besichtigung einer im Schloss befindlichen Malschule erfreute Jana Stehr mit ihren Liedern. Auf dem Hof Keweloh in Westönnen wurde der Abend mit einer zünftigen Grillfete beschlossen.

Hier wurde auch Gerhard Hupertz für seine 40-jährige treue Mitgliedschaft zum Chor mit einem Zinnteller geehrt.

 

Von der bisher üblichen Jubilarehrung beim Sängerkreisfest hatte der SK Haar-Börde Abstand genommen. Stattdessen werden alle Jubilare in einer zentralen eigenständigen Feier geehrt. Zum ersten Mal war dies am 6. Oktober im Forum des Ursulinen-Gymnasiums in Werl im Beisein des SB-NRW-Präsidenten Rolf Hauch. Zu den Geehrten gehörten auch die Westönner Sänger Hans Schmidt und Gerhard Hupertz.

 

Mit einem Jubiläumskonzert feierte der MGV Concordia Werl 1852 Werl sein 150-jähriges Bestehen am 8. November in der Stadthalle mit Chören aus der Stadt und Umgebung.

Der MGV „Cäcilia“ sang „In Mondes Schimmer“ von H. Alven, „In einem kühlen Grunde“ im Satz von Glück und „Schöne Welt“ von Kempkens.

Die Westfalenpost schrieb dazu am 9. November: „Aus den 13 Gesangvereinen, die gestern Abend gekonnt ihre Visitenkarte abgaben, sei stellvertretend für alle nur einer ausdrücklich erwähnt. Das ist der MGV „Cäcilia“ Westönnen. Der Meisterchor hatte nach dem Dirigentenwechsel von Alfons Senft auf Michael Busch seine Premiere. Den Cäcilianern ist zu bescheinigen, meisterlich geblieben zu sein.“

 

Zum Patronatsfest am 23. November sang der Chor in der Vorabendmesse. Chorleiter Busch und seine Frau Cornelia Fisch, ebenfalls Sängerin, erfreuten mit dem Duett „Benediktus“ von Saint-Saens.

 

Beim Kreiswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ hatte Westönnen den 1. Preis gewonnen und sich damit für den Landeswettbewerb 2003 qualifiziert.

Zur Preisverleihung am 10. Dezember im Kreishaus Soest war der MGV „Cäcilia“ eingeladen, ebenso der Jugendspielmannszug Westönnen. Landrat Riebninger bedankte sich besonders bei Chorleiter Busch und den Sängern für ihren Auftritt.

 

Der Chor gratuliert dem MGV Eintracht Hachen zum erneuten Meisterchortitel unter Alfons Senft am 1. Juni.

 

Beim Weihnachtsessen am 19. Dezember dankte der 1. Vorsitzende allen, die dem Chor im nicht leichten Jahr des Chorleiterwechsels die Treue gehalten hatten. Gemeinsam gesungene Weihnachtslieder, tschechische Lieder von Jana Stehr und Lieder mit der Gitarre von Michael Busch erzeugten eine besinnliche Atmosphäre.

 

2003

 

Die Generalversammlung akzeptierte die Entscheidung des Vorstandes, nicht am Meisterchorsingen 2003 teilzunehmen. Die Arbeit sei nunmehr auf die Vorbereitung des 150-jährigen Bestehens im Jahr 2004 ausgerichtet. Aus diesem Anlass wird erstmals eine Festschrift herausgegeben, die eine Chronik des Vereins enthält. Bisher ist das nicht geschehen, auch nicht zum 100-jährigen Bestehen im Jahr 1954.

Chorleiter Michael Busch zollt seinem Vorgänger Alfons Senft ausdrücklich Lob für seine Arbeit, auf die er jetzt aufbauen könne.

 

Westönner Bürger und Vereine hatten die Aktion „Fluthilfe Westönnen aktiv“ unter der Federführung des Internetvereins „Westönnen online“ gegründet. Ein Benefizkonzert am 8. Februar in der Schützenhalle sollte neben den bereits gesammelten Spenden weitere Mittel hereinholen, um damit gezielt einer vom Jahrhunderthochwasser der Elbe im August 2002 betroffenen Familie helfen zu können. Sechs musiktreibende Vereine des Kirchspiels, darunter auch der MGV und die Sopranistin Jana Stehr gestalteten dieses Konzert vor rund 400 begeisterten Zuhörern. Unter der Leitung von Alfred Stehr sang der MGV „Cäcilia“ vier Lieder.

 

Bei der zweiten zentralen Jubilarehrung des SK Haar-Börde am 30. März wurden über 60 Sängerinnen und Sänger geehrt. Darunter waren vom MGV Alfred Newe für 25-jährige Tätigkeit als 1. Kassierer und Hubert Körner für 40-jährige Mitgliedschaft im Chor.

 

Der (gemischte) Chor des Städtischen Musikvereins Soest, Chorleiter Michael Busch, veranstaltete am 10. und 11. Mai im Blauen Saal des Soester Rathauses ein Konzert unter dem Titel „Großer Opern- und Operettenreigen“. Dabei mitzuwirken war der MGV „Cäcilia“ eingeladen. Vor fast ausverkauftem Haus wurde den restlos begeisterten Zuhörern ein bunter Melodienreigen mit Werken von Mozart, Bizet, Beethoven, Verdi und Joh. Strauß geboten. Weitere Mitwirkende waren Solistinnen und Solisten aus München.

Die Westönner Sänger trugen den „Chor der Priester“ aus der Zauberflöte, den Gefangenenchor aus Fidelio und den Gefangenenchor aus Nabucco vor. Letzterer gemeinsam mit dem Chor des Musikvereins.

Von dem Konzert in Soest wurde eine CD-Aufnahme gemacht.

 

Zu einem freundschaftlichen Sängertreffen fuhr der Chor am 24. Mai nach Soest in den Biergarten Christ. Dort traf man den Morsbacher Männerchor. Michael Busch hatte diese Sänger im Jahr 2002 zum Meisterchor geführt. Deren Chorleiter hatte 4 Wochen vor dem Termin seine Tätigkeit eingestellt. Michael Busch ist eingesprungen und hat in kurzer Zeit das fast unmöglich erscheinende zustande gebracht. Die Morsbacher Sänger wollten bei diesem Besuch Michael Busch noch einmal danken. Am Treffen nahm auch das Hellweg-Quartett Bad Sassendorf teil, dessen Chorleiter ebenfalls Michael Busch ist.

Der Männerchor Cäcilia 1892 Voßwinkel, Chorleiter Stefan Risse, Höingen, feierte sein 111-jähriges Bestehen mit einem Chorfestival auf der Waldbühne des Wildwaldes Voßwinkel. Am Abend des 11. Juli fand in einer sehr angenehmen Atmosphäre ein rundherum schönes Konzert statt, das Musik aus der Klassik wie auch der Moderne brachte. Mit den Stücken „Schöne Welt, „In einem kühlen Grunde“, „Chor der Priester“ und „Blauer Mond“ gaben die Westönner Sänger ihre Visitenkarte ab.

 

Am 6. September starteten die Sänger mit ihren Frauen zu einem Ausflug ins Westmünsterland nach Steinfurt, zur Landesmusikakademie Heek und ins Künstlerdorf Schöppingen. In Braam-Ostwennemar wurde ein gemütlicher Ausklang gefeiert.

 

Zum Patronatsfest und 180. Stiftungsfest der Pfarrkirche am 22. November sang der Chor in der Vorabendmesse und gestaltete die Feier am Ehrenmal zum Volkstrauertag mit.

 

Der Chor ist seit dem 5. Mai Mitglied der neu gegründeten Werler Arbeitsgemeinschaft Musik (WAM).

 

Die Arbeit des Vorstandes war im Wesentlichen geprägt von den Vorbereitungen für das Jubeljahr.

 

2004

 

Um das Liedgut für das Jubeljahr einzustudieren, wurde am 24./25. Januar auf Haus Düsse eine erfolgreiche Intensivprobe gehalten. Während des Aufenthaltes dort erreichte die Sänger die Nachricht, dass Fritz Hennemann, über 47 Jahre Mitglied im MGV, verstorben war. Der Chor sang zur Beerdigung in der Kirche, Sänger trugen ihn zu Grabe.

 

Chorleiter Busch hatte dem Vorstand den Vorschlag unterbreitet, in Westönnen einen gemischten Chor zu gründen. Diese Idee wurde durch die Presse an die Öffentlichkeit gebracht und darauf hin fanden sich am 29. Januar 15 Interessierte im Vereinslokal Schulte ein. In Erwartung weiterer Teilnehmer wurden schon am 5. Februar die Proben aufgenommen.

 

 

 

 

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Der Chronist schließt diesen Abriss der 150-jährigen Geschichte des MGV „Cäcilia“ 1854 Westönnen mit einem besonderen Dank an den Ehrenvorsitzenden Josef Wittmers für wertvolle Hinweise zum Thema und an Sänger Bernhard Schulte für seinen Rat und seine Unterstützung.

 

 

 

 

 

 

Alfons Senft, geboren 1944, übernahm bereits 1959 das Amt des Organisten in seinem Heimatort Holzen, begann 1968 das Studium der Kirchenmusik und wurde Organist und Chorleiter an der Propsteikirche zu Werl, gründete dort Instrumentalkreise, einen Kinderchor, eine Choralschola und eine Kantorei.

Nach seinem Examen als Kirchenmusiker und Kantor baute er die Musikschule Werl-Wickede-Ense auf, die er seit 1979 (bis 2004) leitet. In der Folgezeit gründete er den „Jungen Chor“ der Musikschule und verschiedene Instrumentalensembles.

Von 1986-1993 war er Mitglied im Musikausschuss des Sängerbundes NRW und arbeitete seit 1995 auch im „Internationalen Chorleiter- Verband“ mit. Zahlreiche Dirigier- und Stimmbildungskurse führten ihn zu Begegnungen mit den namhaften Chorleitern und Stimmbildnern unserer Zeit. In dieser Funktion war er Leiter verschiedener Fortbildungskurse für chorische Stimmbildung, Probengestaltung und Dirigieren.

Seine Chöre führte er im Laufe seines Wirkens zu bisher 15 Meisterchortiteln und sang mit den Chören erfolgreich auf unterschiedlichsten Wettbewerben. Mit seinen Chören und Musikschulensembles führte er Oratorien, Kantaten und Messen auf.

Seine Konzerte mit den Titeln „Schubertiade“, „Raritäten der Romantik“, „Unvergessene Schlager der 20er und 30er Jahre“, sowie Portraitkonzerte klassischer und moderner Komponisten fanden große Beachtung.

 

 

 

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Michael Busch, geboren 1961.

Gesangsstudium an der Folkwang-Hochschule Essen bei Prof. Illerhaus von 1982 – 1991. Konzertexamen mit Auszeichnung bestanden.

Er debutierte 1987 an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf. Neun Jahre war er diesem Haus verbunden und sang alle Partien seines Faches, u.a.: Don Giovanni, Figaro, Wolfram (Tannhäuser), Caesar u.s.w.

Darüber hinaus Gastspiele an der Bayerischen Staatsoper in München, Theater Wiesbaden, Berlin, Bonn u.a.

 

In dieser Zeit gastierte er an vielen Theatern im In- und Ausland, so auch in Japan.

Auch als Konzertsänger machte er sich einen Namen.

Zahlreiche Rundfunkaufnahmen und CD-Einspielungen von Oratorien und Opern belegen seine Vielseitigkeit.

Seit 1997 ist er Mitglied im Männervokalquartett Vocus Focus, mit dem er auch regelmäßiger Gast bei Rundfunkanstalten ist.

 

Von 1999 bis 2001 war er Mitglied im Staatsopernchor des Nationaltheaters München.

 

Seit Februar 2002 leitet er mit seiner Frau, der Sängerin Cornelia Fisch, das Singkulturhaus Alma Viva in Soest/Westfalen.

2002/2003 verschiedene Gastverträge an Opernhäusern in Italien (Neapel, Turin, Genua).

 

Neben seiner Tätigkeit als Gesangspädagoge leitet Michael Busch zahlreiche Chöre und engagiert sich im Auftrag des Deutschen Sängerbundes als Referent bei Chorseminaren und Stimmbildungsworkshops.